Kapitel 5

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*JANS SICHT *

Dieser Tag war der schönste, den ich je mit Andre hatte.
Aber ich wusste, dass es kommen würde, dass er mich darauf ansprechen wird.Ich ging ihm aus dem Weg um es zu vermeiden, doch ich schaffte es natürlich nicht.
Ich machte so, als wüsste ich nichts und ging einfach aus dem Zimmer.
Fuck.Ich hätte ihm jetzt alles sagen können.Ich muss ihm jetzt alles sagen.
Ich schlürfte wieder in mein Zimmer zurück, wo er immernoch auf meinem Bett saß.Ich schaute auf den Boden und kratzte mich am Hinterkopf.
"Naja...Vielleicht habe ich dir doch was zu sagen...", murmelte ich und setzte mich wieder neben ihn.
"Schieß los.", sagte er und lächelte.
Ich war nervös und tippelte mit meinen Zehen auf dem Boden. "Also, ich mache es kurz.. Es ist halt so, ich empfinde da glaube ich etwas mehr für dich, als Freundschaft...", ging es mir über die Lippen und ich wünschte, ich hätte es nie getan.
Sein Lächeln verzog sich zu einem ernsten Blick und er guckte mich schockiert an. Er ging sofort aus meinem Zimmer, ohne einen Kommentar.
Ich hätte es ihm nicht sagen dürfen.Ich wusste doch es war ein Fehler. Es zerstört jetzt unsere Freundschaft. Mist!
Ich vergrub mein Gesicht in meine Hände und ich hatte wieder versagt.Ich war doch einfach nur ein dummer Schwuchtel der sich in seinen besten Freund verliebt hatte.
Im Nächsten Moment hörte ich, wie Regina die Tür hineinkam.
"Beeebi, da bist du ja endlich", rief Andre extra laut, damit ich es bis in mein Zimmer hörte.
Wieso macht er das jetzt mit mir?Wieso will er mir wehtun?
Ich versuchte, es irgendwie auszublenden, aber wie sollte das gehen? Ich sah diesen Mann 24/7.
"Vielleicht wird das ja noch", flüsterte ich und lächelte meinem Spiegelbild gezwungen zu.
"Verdammt nichts wird !", rief ich und boxte mit der Hand gegen die Wand.
Er würde mich niemals lieben.Niemals könnte ich so etwas mit ihm erleben.Scheiße.
Ich ging in die Küche, holte mir eine Flasche Vodka aus dem Schrank und setzte mich damit aufs Sofa.
Ich schraubte die Flasche auf und roch daran.
Bah.Ekelhaft. Ich kniff die Augen zusammen.Aber es würde mich das alles jetzt vergessen lassen. Ich starrte die 1,25 l Flasche an und setzte sie letztendlich an meinen Mund an, legte meinen Kopf nach hinten und ließ es in meinen Rachen hineinlaufen.Es brannte, doch der Schmerz war gut.
Bei der Hälfte setzte ich sie wieder ab und wischte mir mit der Hand über den Mund.
"Der Rest geht jetzt auch noch", sprach ich mir zu und exte es ebenfalls, bis auf die letzten 3 Schlücke. Ich wollte einfach alles vergessen.Ich stellte die Flasche ab und kramte in der Getränkekammer eine Dose Red Bull raus. Zischend öffnete ich sie und kippte den Rest Vodka rein.
Gleich sind sie weg.All die schlechten Gedanken.
Ich lachte und in der nächsten Sekunde war es auch schon unten. Ich merkte sofort, wie mein Herz zu rasen begann.
Irgendetwas ertönte von der Haustür, aber ich bekam nicht mit was.Es war wie als wäre mein Gehirn weg.
"Jan?", hörte ich nur eine Stimme, die ziemlich nah war.
Wer ist Jan? Wer war diese Stimme ? Oh gott, ich hatte definitiv zu viel getrunken.
"JAAAN !", wurde die Stimme lauter und ich erkannte nur eine mittelgroße, braunhaarige Gestalt die vor mir stand.
"Wer ist Jan?", fragte ich verwirrt und sie blickte mich erschrocken an und im nächsten Moment zu der leeren Wodkaflasche und dem Red Bull.
"WAS HAST DU DENN GEMACHT?", rief sie erschrocken und fasste mir an mein Handgelenk.
"Cengiz !!!Jan hat eine Flasche Wodka mit Red Bull getrunken und sein Puls ist extrem hoch !", rief sie zu irgendjemandem, der direkt angerannt kam.
"Oh Gott.Leg dich mal hin Jan.Was machst du denn für Sachen?", sagte sie und drückte mich aufs Sofa und legte mir eine Decke über.
"Wer bist du? Und was machst du mit mir?!!!", wehrte ich mich.
Sie hielt mir einfach ein Glas Wasser hin was ich annahm.Direkt danach schlief ich ein.

Bis der Tod uns scheidet - JandreWo Geschichten leben. Entdecke jetzt