Counting Days...

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Als ich mich verliebte war ich gerade einmal 15.
Eigentlich viel zu jung und dumm um das überhaupt alles begreifen zu können aber dennoch war ich mir sicher.
Er war 17 als ich das erste Mal mit ihm gesprochen habe. Tage lang habe ich überlegt was ich sagen sollte, mir im Kopf einen Text zusammengelegt und wieder verworfen.
Trotzdem fasste ich mir dann ein Herz und lief auf ihn zu.
Ich glaube ich habe ihn im ersten Moment ziemlich überfordert, schließlich hatte ich sekundenlang auf ihn eingeredet.
Bei unserem ersten richtigen Date war ich schließlich 16, er war fast 18.
Er klaute die Schlüssel des Familienwagens und fuhr mit mir aufs Feld raus. Während die Sonne langsam hinter dem Horizont verschwand kamen wir einander immer näher und im behaglichen Schutz der Dunkelheit küssten wir uns endlich.
Danach ging alles ziemlich schnell.
Wir liebten uns zum ersten Mal in seiner neuen Wohnung und es war wirklich der beste Sex den ich jemals hatte.
Unseren ersten Streit hatten wir zwei Wochen später als ich einen BH in seinem Schrank fand.
Wutentbrannt und Hals über Kopf zog ich aus.
Nur 2 Tage danach fing ich an es zu bereuen.
Bettelnd stand ich vor der Wohnungstür, hoffte darauf das er mich wieder zu sich lassen würde, mir vergeben könnte.
Nichts.
Stattdessen stürmt an mir vorbei eine junge Frau, spärrlich bekleidet, warf meinem Geliebten noch einen Luftkuss zu und verschwand.
Als dieser mich erblickte versteinerte sich seine Mine augenblicklich und die Tür wurde geschlossen.
Tage und Wochen, vielleicht sogar Monate vergingen und jede einzelne Minute verbrachte ich damit vor seiner Tür zu sitze  und darauf zu hoffen, dass er mir vergeben würde.
Und nun?
Nun bin ich 19 Jahre alt und sitzte wieder vor seiner Tür.
Ich weiß genau das er da ist, man hörte die leisen Geräusche eines Fernsehers.
Ein letztes Mal drückte ich die Klingel der Tür.
Das Schloss knackt und kurz darauf steht er direkt vor mir, zum greifen nah aber ich kann mich nicht rühren.
Nach gefühlten Stunden macht er einen Schritt auf mich zu und zieht mich in seine starken Arme.
Um den Moment nicht zu gefähren sage ich einfach nichts und lasse mich vollkommen in seine Arme fallen.
Er jedoch beginnt zu reden und seit Jahren konnte ich endlich wieder seine engelsgleiche, tiefe Stimme hören.
"Ich hab dich so vermisst, Stegi."
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Stexpert Os SammlungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt