Ich hab dich in dieser Bar getroffen, im November, glaube ich, und irgendwie wusste ich, ziemlich schnell dass ich dich mögen würde. Das hatte ich einfach im Gefühl.
Erinnerst du dich daran, du sagtest, ich solle auf dich aufpassten, dich heute Nacht nicht alleine lassen.
Und ich weiß nicht warum aber, das habe ich auch nicht getan.
Ich hab dich dann einfach mit zu mir genommen, die ganze Nacht lag ich wach und habe mich gefragt, ob es wirklich so richtig war einen völlig Fremden auf meiner Couch schlafen zu lassen.
Am Morgen wusste ich, dass es die richtige Entscheidung war, denn als ich mich aus meinem Bett gequält hatte, hattest du bereits Frühstück gemacht und Kaffee gekocht.
Ja, ich mochte dich wirklich, irgendwie.
Aber ich wusste einfach nicht was ich mit meinen Gefühlen für dich anfangen sollte.
Immer öfter kamst du vorbei und mit der Zeit kamen wir uns dann auch immer näher.
Ich war vollkommen zufrieden mit unserer Beziehung und allgemein mit unserer gesamten Situation.
Man könnte sagen, es mangelte mir an nichts.
Aber scheinbar ging es dir dabei anders.
Ich habe dich damals erwischt, als du gerade dabei warst, an mein Handy zu gehen.
Du konntest es nicht erklären und trotzdem dachte ich, es war vielleicht nur ein Versehen, nicht beabsichtig.
Heute weiß ich auch das besser.
Auch wenn du derjenige warst, der mich immer daran gehindert hatte zu gehen, wolltest du plötzlich mehr Freiraum.
Du wolltest ausgehen, feiern, trinken, Fehler machen.
Und das alles wolltest du natürlich ohne mich.
Du hast die Wohnung verlassen und bist verschwunden.
Ich dagegen bin geblieben und hab mir vorgestellt was passiert wäre, wenn ich dich nie getroffen hätte.
Ich malte mir aus, dass das alles nie passiert wäre.
Auch wenn ich dich danach nicht mehr gesehen hab, will ich, dass du weißt, dass ich dich hasse.
Ja, ich hasse dich immernoch dafür, dass du gegangen bist, wahrscheinlich mehr als alles andere.
Das du mich kein Teil deines Lebens hast sein lassen, dass du mir Lügen erzählt hast von Liebe und Glück, das du plötzlich weg warst ohne irgendeine Warnung.
Ich hasse dich, Tim.
-
Stegi saß am Schreibtisch, umringt von zerknüllten Papieren und gebrauchen Taschentüchern.
Natürlich hasste er ihn nicht, insgeheim hoffte er sogar bis heute, dass Tim zurückkehren noch würde.
Seufzend stand er auf, wischte sich eine Träne von der Wange und nahm den Brief an sich.
Tim war perfekt für ihn gewesen und eigentlich dachte Stegi, dass er für Tim auch perfekt gewesen wäre aber scheinbar war dem nicht so gewesen.
Weitere Tränen kullerten sein Wange herunter.
Er hatte keine aktuelle Adresse von Tim, weswegen er sich einfach eine schöne Flasche gesucht und das Etikett abgemacht hatte.
Vorsichtig drückte er den Brief, den er sorgfältig zusammengerollt hatte in die leere Flasche herein.
Bevor er sie verschloss tropfte noch eine letzte Träne in die Flasche herein und landete neben dem Brief.
Jetzt konnte er nurnoch hoffen, dass dieser Brief sein Ziel erreichen würde.
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Stexpert Os Sammlung
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