Es war Zeit für eine Veränderung. Ich musste erst Mal mit der Situation klarkommen und darin war ich nicht sehr geübt. Außerdem stand ich vor der Wahl mit dem Mann der an meinen schlechten Lebensverhältnissen Schuld hatte unter einem Dach zu leben und seine Befehle auszuführen. Es war nun schon Nacht und die Sterne strahlten mir vom Himmel entgegen. Meine wenigen Habseligkeiten hatte ich in eine Leinentasche gepackt, auch wenn es nicht viele waren, war die Tasche voll. Nun standen nur noch meine wenigen Möbel im Haus und ich schlich leise aus dem Haus, dann schloss ich meine Tür ab. Ich würde sicher eines Tages hier her kommen, aber als erstes musste ich aus dem Grauen Bezirk raus. Und ich musste mit jemandem reden, der mich wirklich verstand und mir helfen wollte. Ich warf einen letzten Blick auf mein Haus und schlich mich leise zum Neu-Gnisis-Club und knackte das Schloss der Hintertür. Den Dietrich hatte ich einem anderen Straßendieb abgenommen und ich hatte auf den Tag gewartet, an dem ich ihn benutzen würde, da ich normalerweise nicht in Häuser einbrach. War mir zu riskant, ich hatte eine große Abneigung gegen Gefängnisse und wollte niemals in einem landen. Ich schlich mich leise in den Club und kritzelte auf ein Stück Pergament eine Nachricht an Ambarys. Er solle lieber eine bessere Gehilfin einstellen, während ich weg war. Ich versicherte ihm, ihm zu schreiben, falls ich mir die Dienste eines Boten leisten konnte und versprach auf mich aufzupassen. Schnell signierte ich das Dokument und legte es in die Kasse, wo es auf jeden Fall sicher war. Leise wie ich gekommen war, schlich ich auch schon wieder nach draußen und verschloss die Tür. Hin und wieder musste ich einigen Wachen ausweichen, die ihre Pflicht taten und auf der Straße patrouillierten. Man sollte nicht wissen wo ich mich aufhalte, nur um zu wissen, ob man mich wirklich töten würde, wenn ich es wagte dem Großkönig zu widersprechen. Es dauerte eine Weile, schließlich musste ich vorsichtig sein, aber bald schon kam ich an der Stadtmauer an. Mit Sicherheit waren die Wachen auch hier informiert, ich entschloss mich also dazu, über die Mauer zu klettern. Dunmer waren begabt im Schleichen und somit beliebte Anwärter in der Dunklen Bruderschaft, dementsprechend leise glitt ich die Wand hinauf. Als ich oben war bemerkte ich erst die Höhe und legte mich spontan auf den Bauch und hoffte, dass an diesem Abend niemand die Stadtmauer genauer untersuchte. Auf der anderen Seite schlich ich wieder runter und suchte an den wenigen Steinen Halt. Kurz vor dem Boden trat ich auf einen losen Stein und konnte mich gerade noch an einer Ranke festhalten, die sich wie ich ebenfalls ihren Weg an der Mauer entlang bahnte. Mein Puls war hoch wie nie und meine Hände zitterten vor Aufregung als ich Schritte von der anderen Seite der Mauer hörte. Immer weiter schlich ich, an die Wand gepresst und sicher, dass mich niemand sehen konnte, zu den Docks wo die Argonier lebten. Auch sie wurden nicht in der Stadt Windhelm geduldet und sogar vor die Mauern verbannt, sie mussten in den 'argonischen Unterkünften' leben. Die meisten Argonier die dort lebten waren arme Hafenarbeiter und so auch Shahvee. Ich hatte sie kennen gelernt, als sie sich heimlich in die Stadt geschlichen hatte um auf den Markt Essen zu stehlen, da ihr Lohn nicht ausreichte. Sie war neben Ambarys die einzige Person zu der ich wirklich guten Kontakt hatte, da ich ihr öfter die übrig gebliebenen Waren aus dem Neu-Gnisis-Club schenkte, wenn ich sie selbst nicht brauchte. So oft war ich schon nach meiner Schicht aus dem Tor gegangen und hatte ihr einen großen Korb vorbeigebracht, diesmal hatte ich jedoch einen anderen Weg nehmen müssen. Die Tür zu den 'argonischen Unterkünften' war nicht verschlossen und als ich eintrat, schlug mir sofort der Geruch von gebratenem Fisch entgegen. Offensichtlich war jemand an der Feuerstelle und kochte, aber diesmal hatte ich keine Mahlzeiten dabei. Shahvee empfing mich übertrieben freundlich, wie sie es immer tat. „Was ist denn los, warum kommst du mich denn mitten in der Nacht besuchen?" fragte sie in ihrem zischelnden Argonier-akzent. „Ist ne lange Geschichte!" sagte ich und lächelte. „Kann ich für eine Weile hier bleiben?" fragte ich sie dann. „Aber sicher!" sagte sie und ging zu der kleinen Feuerstelle, an der gerade ein anderer Hafenarbeiter namens Steht-im-Flachen Fischsuppe machte. Ich kannte flüchtig alle Hafenarbeiter, die hier, in den argonischen Unterkünften lebten, schließlich profitierten sie alle von meinen Mitbringseln. „Möchtest du auch einen Teller?" fragte er mich sofort und mir fiel auf, dass er noch stärker mit Akzent sprach als Shahvee. Ich nickte nur und probierte die Suppe, als er mir einen Teller reichte. Sie schmeckte fad und wässrig, aber auch wenn die Mahlzeiten im Schloss eindeutig besser waren, war mir diese Suppe bei Freunden lieber als ein vollständiges Mahl bei einem Mann, der es nicht verdient hatte sich mein Vater zu nennen.
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~ suddenly princess of skyrim ~
FanfictionNevena Sethan, eine Dunmer, die verarmt im Grauen Bezirk von Windhelm lebt, hätte nie gedacht, wie sich ihr Leben verändern würde, wenn sie ihren Vater kennen lernen würde. Doch dies ist erst der Anfang einer weiten Reise der jungen Dunkelelfe auf d...