Kapitel 14

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Die nächste Zeit über sprachen Ulfric und die Frau über die Handelsbedingungen, wer welche Steuern zahlen musste und wie genau der Seeweg verlaufen sollte. Ich langweilte mich zu Tode, aber ich musste warten. Erst wenn der Vertrag fertig war, wollte ich mich einschalten. Das war irgendwie dramatischer. Ulfric nahm gerade die Feder in die Hand um den, von dem zitternden Vorstands-Mann geschriebenen, Vertrag zu unterzeichnen, da räusperte ich mich kurz. „Verzeiht mir die Unterbrechung, aber mir ist zu Ohren gekommen, dass Ihr argonische Sklavenarbeiter angestellt habt. Solltet Ihr das nicht auch in den Vertrag mit aufnehmen?" fragte ich und versuchte so unschuldig zu klingen wie möglich. „Nevena, das sind doch alles Gerüchte..." versuchte Ulfric die Konversation zu retten, ihm lag wirklich viel an diesem Vertrag. Man merkte ihm deutlich an, dass er versuchte die Situation zu retten, offensichtlich glaubte er nicht was ich sagte. Oder er wusste es und er wollte die Tatsache entschärfen. „Ihr solltet nicht auf meine Tochter achten, sie lebt erst seit kurzer Zeit im Palast und ist sehr naiv." er warf mir einen stechenden Blick zu und wollte gerade wieder die Schreibfeder ansetzen, als die Frau das Wort erhob. „Ach was, die Kleine sieht nur der Wahrheit ins Auge. So wie die Argonier in Ihrem Hafenviertel leben sind sie selbst wohl vertraut damit." sagte sie und ich hatte den Drang mir wegen ihrer Stimme die Ohren zuzuhalten. Ulfric sah von dem Pergament auf. Mit so einer Reaktion hätte ich nicht gerechnet, in meinen Gedanken wären sich die beiden wegen ihrer gleichen, abartigen Denkweise schon in die Arme gefallen. „Das Gerücht stimmt?" fragte er nur leise, kaum hörbar, doch rappelte sich dann sofort wieder. „Unsere Hafenarbeiter sind freie Menschen, sie gehören niemandem." sagte er und die Frau lachte nur. „Und? Ihr habt den Gewinn gesehen..." sagte die Frau und tippte auf das Pergament. „Dann solltet Ihr vielleicht diese Kleinigkeit übersehen!" Zu meiner Überraschung stand Ulfric auf. „Ich werde keinen Vertrag mit Sklavenhändlern eingehen!" sagte er mit starker Stimme. Das Grinsen im Gesicht der Frau verrutschte und meines stand dafür noch mehr in meinem Gesicht. „Aber..." die Frau kam nicht mehr dazu noch etwas zu sagen, denn Ulfric hatte in die Hände geklatscht und sofort standen die Wachen in der Tür. „Bringt diese beiden Verbrecher umgehend auf ihr Schiff!" sagte er und die Wachen zerrten die Frau und den Mann davon. Ich sah ihnen nach. Ulfric hatte wirklich nichts davon gewusst, er war kein böser Mann gewesen – einfach nur ein ziemlich naiver. „Nevena?" fragte er mich, als die Wachen den Vorstand weggezerrt hatten. Ich drehte mich zu Ulfric um und verschränkte instinktiv die Arme. „Es tut mir leid das ich so blind war. Ich war nur auf den Profit aus..." sagte er zu mir und ich merkte, wie sehr er sich überwinden musste. „Sag das nicht mir, sag das dem Volk!" erwiderte ich nur. Schließlich war es das Volk, das noch nichts von dem geplatzten Vertrag wusste. Ulfric nickte und ich wollte gerade aus dem Raum gehen, da hielt er mich am Arm fest. „Ich habe dir gesagt du musst nur bis zur Verhandlung im Schloss bleiben... und ich kann dich auch nicht zwingen hier zu bleiben..." sagte er und stotterte etwas. Irgendwie erinnerte er mich an Alesan, der genauso mit mir sprach. Nur das hier nicht ein kleiner, verliebter Junge vor mir stand sondern mein Vater, der sich offensichtlich entschuldigen wollte. „Nein, Ulfric." sagte ich entschlossen. „Ich werde nicht hier bleiben, ich habe meinen Platz in der Welt gefunden und dort werde ich auch zurückkehren." sagte ich und Ulfric nickte langsam. „Ich dachte nur, weil sich das Volk so verbunden zu dir fühlt könntest du mir helfen." sagte er und diese Worte sprach er so langsam aus, als hätte er sie noch nie zuvor ausgesprochen. „Ich werde hin und wieder mal vorbeischauen!" sagte ich und zwinkerte ihm zu, dann lief ich aus der Tür in mein Zimmer.

Mit der Diebesgildenrüstung auf meinem Körper und einen großen Rucksack auf dem Rücken ging ich aus dem Schloss. Ich hatte mich gründlich von Suvaris und Alesan verabschiedet und versprochen hin und wieder einige Tage im Palast zu verbringen. Aber nun würde ich zurückkehren, zu dem Ort, wo ich wirklich hingehörte. Einige Wachen brachten mich zum Tor, während mich die Menge, die sich mal wieder von dem Palast versammelt hatte, mit seltsamen Blicken musterte. Man erkannte mich nicht, schließlich hatte ich mir die Kapuze tief ins Gesicht gezogen. Ulfric stand auf dem Platz und erzählte der Menge mit lauter Stimme, dass er den Vertrag nicht unterzeichnet hatte und er entschuldigte sich dafür, nicht auf den Willen des Volkes eingegangen zu sein. Ich drehte mich am Tor noch einmal um – als ich das letzte mal aus Windhelm geflohen war, hatte ich gehofft wieder hier her kommen zu können. Und nun war ich wieder an dem Punkt angelangt, an dem ich aus Windhelm weg wollte. Ich sah ein letztes mal auf den Palast und erkannte Suvaris und Alesan, die mir von dem kleinen Balkon zuwinkten. Ich sah hinüber zum Grauen Bezirk, der nun komplett in ein Holzgerüst gekleidet war und an dem die Arbeiter immer noch die Wände ausbesserten. Aus der Menge, die Ulfric zuhörten sah ich Ambarys und Shahvee, die sich nicht wie alle anderen Ulfric zuwandten, sondern mich ansahen und ebenfalls winkten. Und ich sah Ulfric, der das erste mal wirklich im Kontakt zu seinem Volk stand und mir ebenfalls kurz, für einige Sekunden, zuwinkte. Aber ich wusste, dass ich hier nicht hingehörte. Ich gehörte zur Diebesgilde und dort würde ich auch bleiben. Mit einem Lächeln stieg ich auf die Kutsche, die mir bereitgestellt worden war und die mich nach Rifton bringen würde.

//Und offenes Ende :D Ich hoffe natürlich euch hat die Geschichte gefallen und auch wenn mich viele für das Ende hassen werden – ich hatte so viele Ideen das Ende zu gestalten, das ich mir dachte euch und eurer Fantasie das zu überlassen. Insgesamt ist die Geschichte schon viel länger geworden als ich gedacht hatte, aber das passiert mir öfter^^ Danke an alle die diese Geschichte lesen, kommentieren und so weiter. Besonderen Dank an meine beste Freundin, die die Geschichte trotzdem feiert obwohl sie Skyrim gar nicht kennt :D <3 //

 Besonderen Dank an meine beste Freundin, die die Geschichte trotzdem feiert obwohl sie Skyrim gar nicht kennt :D <3 //

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