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Am anderen Ende des Raumes stand niemand geringeres als Albus Dumbledore und sah ihn milde überrascht an. Harry starrte zurück.
Konnte Dumbledore ihn etwa sehen?

"James? Warum bist du nicht im Hogwarts-Express?" Harry rappelte sich auf und sah auf die Wanduhr. Tatsächlich, der Hogwarts-Express war schon vor einer Stunde abgefahren. Moment, wie hatte Dumbledore ihn gerade genannt?

"Entschuldigen Sie Professor, haben sie gerade James gesagt?"

"James, geht es dir gut?" Dumbledore war näher gekommen und musterte ihn prüfend über den Rand seiner halbmondförmigen Brillengläser.

Harry starrte ihn weiterhin fassungslos an. "James?" würgte er hervor. "James Potter?"

Jetzt sah Dumbledore wirklich besorgt aus. "Hast du dir den Kopf gestoßen? Du hast auch eine ziemlich große Narbe."

Harry sah ihn entgeistert an. "James? Wollen sie damit sagen, dass James Potter hier zur Schule geht?"

Wie konnte das sein? Außer,... ein schrecklicher Gedanke überkam ihn. Außer, er war gerade in der Zeit gereist! Seine Augen huschten voller Panik zu seinem ehemaligen Schulleiter. War das wirklich möglich?

Langsam schien auch Dumbledore zu begreifen. "Sie sind nicht James?" "Nein, der bin ich nicht. Mein Name ist Harry, Harry Potter."

Der Schulleiter sah ihn zweifelnd an. "Nun gut 'Harry Potter', wie sind Sie in mein Büro gekommen?"

"Das ist eine sehr lange Geschichte." entgegnete Harry seufzend. "Und ich verstehe es auch nicht ganz."

"Setzen sie sich, ich habe Zeit" meinte Dumbledore und zeigte auf den Stuhl, auf dem Harry schon öfters gesessen hatte.

"Also gut", entgegnete dieser, und nahm Platz. "Wenn Sie James kennen, kennen sie bestimmt auch Lily. Lily Evans." Dumbledore nickte und bedeutete ihm fortzufahren. "Das sind meine Eltern. Ich bin im Moment 18 Jahre alt und mir ziemlich sicher, dass meine Mum nicht während der Schulzeit schwanger geworden ist, also muss ich irgendwie mehr als 19 Jahre in der Zeit gereist sein. Vorausgesetzt ich bilde mir das nicht alles ein. "

Dumbledore sah ihn aufmerksam über den Rand seiner Goldenen Halbmondbrille an. "Das heißt Sie wissen Bescheid, was in den nächsten Jahren passiert?"

"Professor Dumbledore Sir, sagen sie bitte 'Du' und 'Harry' zu mir. Ich weiß so ungefähr was passiert ist. Bis ich 11 war, hatte ich noch nicht viel mit unserer Welt zu tun. Alles was bis dahin passiert ist, kenne ich nur aus Erzählungen von Ihnen und derer anderer Leute des Ordens."

"Du weißt vom Orden des Phönix?! Das heißt er existiert immer noch?" Dumbledore sah ihn aufgeregt an. "Haben wir den Kampf gegen Voldmort gewonnen?" Doch noch bevor Harry antworten konnte, unterbrach er ihn. "Nein, sag es mir lieber nicht. Ein Mensch darf nicht wissen was ihm vorausbestimmt ist, wenn es nicht absolut notwendig ist. Sonst ist es möglich den Lauf der Zeit zu beeinflussen und das darf in Niemandens Hand liegen, denn keiner soll die Macht haben sich über Seinesgleichen zu erheben. Erzähl mir lieber, wie du hier hergekommen bist."

Harry starrte ihn erstaunt an. Er hatte von der Weisheit des Mannes gewusst, sie sogar oft selbst erlebt, aber Dumbledore überraschte ihn immer wieder aufs Neue. "Das verstehe ich selber noch nicht ganz. Ich war in ihrem Büro. Dort war ein Instrument, dass dem Denkarium ähnelte. Aber es war eine graue Flüssigkeit drin. Ich bin aus Versehen reingefallen, und jetzt bin ich hier. Kann ich einfach wieder zurück, so wie man das Denkarium verlässt?"

Dumbledore hörte ihm aufmerksam zu und schnippte dann mit seinem Zauberstab. Das Instrument erschien auf seinem Schreibtisch. "Meinst du dieses hier?" Auf Harrys Nicken hin fuhr er fort. "Dies ist ein Devoluciom, dass kommt von dem spanischen 'devolución', was so viel wie 'zurückbringen' bedeutet. Es wurde im letzten Jahrhundert in Spanien entwickelt und ist wahrscheinlich das letzte seiner Art. Es ist eine frühere Form eines Zeitumkehrers aber natürlich viel unpraktischer, weswegen es etwas aus der Mode gekommen ist." Er lächelte als er das Instrument begutachtete. "Ich muss gestehen dass selbst ich, obwohl ich als ein Verfechter der Erhaltung von Antiquitäten bekannt bin, lieber zum Komfort des Zeitumkehrers greife. Dennoch ist es ein schönes Spielzeug, dieses Devoluciom."

"Ähm ja", Harry schaute ihn verwirrt an. "Und was genau macht ein Devolocio?" Dumbledore schüttelte den Kopf. "Devoluciom. Es ähnelt zwar dem Denkarium, aber anstatt Erinnerungen beherbergt es die Zeit." Auf Harrys immernoch verständnislosen Blick seufzte er. "Lass es mich so erklären: Durch das Denkarium kannst du in die Erinnerungen eintauchen. Hiermit kannst du bis in die Zeit reisen, aus der die Erinnerung stammt."

"Das heißt ich befinde mich gerade in jemandens Erinnerungen?" fragte Harry

"Nein, du bist durch jemandens Erinnerungen an diese Zeit in diese Zeit zurück versetzt worden. Und ich fürchte du kannst sie nicht einfach verlassen, wie bei einem Denkarium." entgegnete Dumbledore ruhig.

"Soll das heißen ich sitze hier fest?" fragte Harry fassungslos.

"Nein, natürlich nicht. Du benötigst nur den richtigen Zaubertrank. Leider existieren keine Vorräte mehr, aber er dauert in der Herstellung nur ein halbes Jahr. Wenn er richtig gebraut wird, landest du genau in der Sekunde in der du aufgebrochen bist, wieder in der Zukunft. Wenn nicht, vielleicht zu einer anderen Zeit. Du bist doch gut in Zaubertränke, oder?"

"Nein", antwortete Harry panisch, "bin ich nicht! Und was soll das heißen es dauert ein halbes Jahr? Was soll ich denn solange machen?"

"Dann müssen wir eben jemanden fragen, ob er dir hilft. Und solange der Trank braut, wirst du eben hier zur Schule gehen müssen.", beschloss der Schulleiter.

"Bitte keine Hilfe von Severus Snape!" rief Harry aus, da ihm gerade aufgefallen war, dass auch sein alter Zaubertränkelehrer noch zur Schule ging.

"Ach, Mister Snape kennst du auch schon? Keine Angst, ich dachte eher an deine Mutter, Lily. Ja, das könnte funktionieren. Wir quartieren dich im Gryffindor-Turm ein. Da wird sowieso ein Platz im Schlafsaal der siebten Klassen frei, wenn James in den Schülersprecher-Turm umzieht. Da wohnen zwar noch Remus Lupin, Frank Longbottom, Peter Pettigrew und Sirius Black, aber die wird das nicht stören. Es macht dir doch nichts aus, oder?"

"Nein, natürlich nicht!" Er würde seine Eltern sehen! Und Sirius und Remus! Mit ihnen reden! Es kam ihm vor wie ein Traum. Ein schöner Traum, der Schönste seit langem. Was auch nicht schwer war, denn er hatte in letzter Zeit viele Albträume gehabt. Der Krieg setzte ihm immer noch zu, auch wenn er versuchte sich tagsüber nichts anmerken zu lassen, nachts konnte er seinen Erinnerungen nicht entkommen.

Die Stimme seines alten Schulleiters riss ihn aus den Gedanken. "Dann ist ja gut. Du kannst dich hier gerne noch etwas umschauen, bevor die Schüler ankommen. Vielleicht möchtest du nach Hogsmeade? Aber sei bitte eine halbe Stunde vor Ankunft deiner Eltern wieder da, ja? Wir müssen noch ausmachen, was wir ihnen sagen, immerhin sind sie die Schulsprecher. Und wie wir Lily erklären, dass sie dir beim Trankbrauen helfen muss, besprechen wir auch noch."

"Gerne, bis später." Harry stand auf. An der Türe angekommen drehte er sich nochmal um, "Ähm, Professor Dumbledore, Sir? Woran haben sie erkannt, dass ich nicht James bin?"

Dumbledore gluckste leise. "Ganz einfach, du hast dir nach dem Aufstehen nicht die Haare verwuschelt."

Harry musste grinsen. Er verabschiedete sich und noch immer grinsend stieg er die Wendeltreppe herunter. Er würde seine Eltern kennenlernen!

To Marauder's Times *Unter Bearbeitung*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt