Escape - Bucky

P R O L O G U E

Sebastian Stan James Barnes
Lily James Ruby Watson

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Nachdenklich blickte er auf den kleinen, grauen Grabstein, dessen Bild er all die Jahre nicht vergessen konnte, auch wenn er selbst nicht mehr wusste, wer er eigentlich war.

Der Name darauf, kaum noch lesbar, mit den vielen Jahren verblichen und doch in sein Gehirn gebrannt, von dem Moment, in dem er ihn zum ersten Mal gesehen hatte.

Robyn Marie Watson
13. Juli 1919 - 24. Januar 1946

Während er nun voller Schuldgefühle vor ihrem Grab stand und schon spürte, wie sich Tränen in seinen blauen Augen sammelten, konnte Steve Peggy noch immer besuchen.

Manchmal, so hatte Bucky es in einer Zeitung gelesen, brachte er ihr Blumen und las ihr aus ihrem Lieblingsbuch vor, bis sie einschlief.

Friedlich, doch so war es nicht mit Bucky und Ruby.

Leider.

Sie war schon seit vielen, vielen Jahren tot, während ein Schatten seines alten Ichs noch immer auf dieser Welt wandelte, und sich die Schuld an ihrem frühen, unnötigen Tod gab.

Er würde alles geben, nur um nur ein letztes Mal ihre sanfte Stimme zu hören, um sie nur ein letztes Mal in die Arme zu schließen, um nur ein letztes Mal mit ihr zu sprechen.

Er würde alles dafür geben, sich bei ihr für die unaussprechlichen Dinge zu entschuldigen, die er ihr angetan hatte, während sie bis zum Ende an das Gute in ihm geglaubt hatte.

All die verzweifelten Schreie konnte er noch immer in seinem Kopf hallen hören, als wäre es erst gestern gewesen.

Hydra hatte ihren Namen nur herausgefunden, weil er ihn in den vielen Nächten, in denen er weinend gegen seine Ketten gekämpft hatte, gerufen hatte, als würde er hoffen, dass allein ihr Name genug Macht besaß, um ihn zu befreien.

Es war seine Schuld, so viel stand für ihn fest. Wäre er nicht so schwach gewesen, dann hätte sie ohne ihn ein glückliches Leben führen können.

Sie hätte einen guten, anständigen Mann gefunden, schöne, kluge Kinder bekommen, wäre fröhlich und zufrieden alt geworden, in dem Glauben, er sei wie ein wahrer Held im Krieg gefallen.

Doch so war es nicht.

Irgendwann begann Hydra, Nachforschungen anzustellen, suchten nach dem geheimnisvollen Mädchen, dessen Namen das einzige zu sein schien, das ihm Trost verschaffte.

Natürlich haben sie Ruby gefunden -wie hätte es auch anders kommen können - und ihr gezeigt, was sie aus ihrem einst mutigen Helden gemacht hatten.

Es war ein Wunder, dass sie damals noch immer Gutes in ihm sah, dass sie dadurch stärker gegen Hydra kämpfte, als er es jemals gekonnt hätte.

Für einen kurzen Moment hatte er sogar geglaubt, dass sie es mit ihrem Mut schaffen würde, dass sie dort lebend herauskommen würde, doch so war es nicht.

Sie starb.

Wegen ihm.

In dem Augenblick, in dem ihr Blut an seinen Händen geklebt hatte, hatten sie ihn endgültig in eine Waffe verwandelt, hatten sie endgültig ihr Ziel erreicht.

"Es tut mir leid", flüsterte er leise, und konnte sich, wenn auch nur ganz kurz, vorstellen wie sie ihn traurig anlächelte und ihm vergab.