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Schon nach wenigen Schritten schlug er mit dem Rücken gegen die Wand der Zelle. Sein Herz schlug so schnell, er hatte das Gefühl, es würde gleich aus seiner Brust hüpfen.
Der Bär brummte, bemerkte den Mann, der sich in die hinterste Ecke des Raumes quetschte sofort. Mit schweren Schritten näherte er sich ihm, schätzte die ungefähre Größe und Stärke seiner Beute ab.
Bucky versuchte währenddessen die Fußfesseln auseinander zu ziehen, aber auch wenn er deutlich stärker geworden war, fühlten sich seine Beine noch immer seltsam taub an.
Wahrscheinlich eine Nachwirkung des Serums.
Wieder und wieder blickte er besorgt von den Fesseln hoch, um sich zu versichern, dass der Bär noch immer genug Abstand hielt.
Doch in dem Moment, in dem er erneut seinen Kopf hob, machte der Bär eine abrupte Bewegung nach vorne, und Bucky konnte sich nur mit größter Mühe davor bewahren, einen Bärenbiss in die Schulter zu bekommen.
Er rollte also zur Seite, seine Fußfesseln noch immer eine Behinderung, und schlug mit seiner mechanischen Hand gegen ein Bein des Bärs, woraufhin dieser aufheulte.
Er nutzte den Augenblick, den der Schlag ihm verschafft hatte, und holte ein zweites Mal aus, traf dieses Mal den Oberkörper des Tieres.
Leider hatte er nicht richtig auf die Pfoten geachtet, und als der Bär erneut aufheulte, holte dieser auch gleichzeitig aus und zog seine Krallen über Buckys Rücken.
Sein eigenes Blut rannte seine Arme herab, als er sich panisch auf den Bär warf, und sich in dessen Fell so festhielt, dass er seine eigenen Beine um den Hals des gefährlichen Tieres wickeln konnte, um den Bär zu erwürgen.
Die Fesseln drückten ihm deutlich die Luft ab, und während er zu taumeln begann, schlug Bucky wieder und wieder mit seiner metallenen Faust auf den Hinterkopf des Bärenweibchens, bis dieses in einem letzten, verzweifelten Versuch zu überleben, auch Buckys Bein aufschlitzte.
Er schrie, doch dieses Mal nicht aus Schmerz, sondern aus Wut.
Ein finaler, brutaler Schlag auf den Kopf des Bären tötete diesen schließlich, und kaum spürte Bucky wie dessen Schädel unter seinem Schlag zertrümmert wurde, wurde ihm bewusst, dass er soeben mit bloßen Händen einen Bären erlegt hatte.
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Auf dem warmen Dach des Farmhauses ließ ich meine Haare wehen, und starrte in die Richtung, in der New York lag.
Mehrere hundert Kilometer entfernt lag meine und James' Wohnung, doch seit er in den Krieg gezogen war, hatte ich mich dort so einsam gefühlt, dass ich zu meinem großen Bruder und seiner Familie gezogen war.
Meine vier Nichten und drei Neffen hatten mich sofort mit offenen Armen begrüßt, und ich musste zugeben, dass die vielen, fröhlichen, aufgeweckten Kinder mit wirklich guttaten.
Sie waren allesamt kleine Engel, auch wenn ihre gestressten Eltern das nicht immer genauso sahen. Tom, mein Bruder, war wegen seinem krummen Bein nicht in den Krieg gezogen, und das war auch gut so. Ohne ihn wäre seine Familie sicherlich aufgeschmissen.
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Escape - Bucky
FanfictionSehnsucht, verrostet, Siebzehn, Tagesanbruch, Schmelzofen, Neun, gütig, Heimkehr, Eins, Güterwagon. Mit 10 Worten konnten sie ihn brechen, mit 10 Worten konnten sie ihn dazu bringen, das einzige Licht in seinem Leben im Keim zu ersticken. → a bucky...