Schnell war das Laken gespannt und das Bett bezogen.
Er beobachtete die Tonpuppen meiner Großmutter, die sie in diesem Raum aufbewahrte. Er strich mit seinen Fingern sanft über ihre blassen Gesichter. Wie ich diese Teile hasste. Mir waren Puppen nie geheuer gewesen und diese hier sahen wirklich furchtbar aus. Ihr blassen Gesichter, die schmalen böse schauenden Münder und diese durchdringenden Augen wirken fast als wären sie echt. Ich starrte sie immer an mir der Erwartung das eine plötzlich blinzelt oder irgendwas anderes gruseliges macht, was Puppen nicht tun sollten.
"Die Puppen sind sehr schön", sagte Marilyn leise, "gehören sie dir?"
"Nein, nein. Ich hasse Puppen. Die gehören meiner Großmutter"
"Ein Mädchen das Puppen hasst?", lachte er.
"Bin nicht die einzige." Wehrte ich ab. "Chucky die Mörderpuppe, Annabelle. Puppen sind bösartig und ich halte mich lieber von ihnen fern, ganz einfach."Wir gingen wieder nach unten, wo wir uns ins Wohnzimmer setzten.
"Hast du Hunger?" Fragte ich ihn. "Ich kann uns ne Pizza bestellen"
"Oder wir kochen was"
Ich lachte "ich kann nicht kochen, höchstens fackel ich uns aus Versehen das Haus ab"
"Aber ich kann kochen"
Er musste grinsen, als er meinen verdutzten Blick bemerkte.
"DU kannst kochen?"
"Hey, was ist daran so unglaubwürdig"
Ich schaute an ihm rauf und wieder runter und zog meine Augenbrauen hoch.
"Gut, ich zeigs dir."In der Küche erklärte er mir, dass er uns eine Lasagne macht und ich schonmal das Gemüse für den Salat scheiden solle.
Gesagt getan.
Wir bewaffneten uns mit Schürzen und dem nötigen Kochmaterial und legten los.
"Wo hast du das kochen gelernt?", fragte ich ihn.
"Ich habe immer meiner Mum beim kochen geholfen. Ich war sowieso als kleiner Junge total das Muttersöhnchen""Sieht man dir gar nicht an."
"Findest du eher, dass ich wirke wie einer der früher zu den coolen kids gehört hat und den ganzen Tag Rap mit seinen Jungs gehört hat während wir um die Blöcke zogen und die Stadt unsicher machten?" Er lachte bitter auf. "Nein, ich wurde gemobbt und ausgegrenzt weil ich anders war. Der Psycho, der sich früher oder später eh die Pulsadern aufritzen wird oder Amok läuft. Anstatt mich dem Spott auszusetzen, blieb ich lieber daheim. Schrieb, malte und half meiner Mum bei ihren Hausarbeiten"
Er bearbeitete das Hackfleisch und ich sah wie verkrampft er war. Seine Mimik konnte ich nicht erkennen, da er nach unten schaute und ihm die langen, pechschwarzen ins Gesicht fielen und mir die Sicht versperrten.
"Ich weiss was du meinst."
"Das tust du nicht."
"Ich habe auch Ausgrenzung und Mobbing durchlebt, Marilyn."
"Ach was? Hast du etwa kleine Zickereien mit deinen Mädels gehabt, oder haben sie sogar über dich gelästert? Armes Mädchen."
Ich konnte diesen spottischen Unterton nicht leiden den er hatte und starrte ihn perplex an. Ich dachte eigentlich er nehme mich ernst...Ich legte das Messer auf das Brett, und lief mit schnellen Schritten aus der Küche. Er hatte doch keine Ahnung von mir, wieso redet er so mit mir? Als ob ich ein kleines Mädchen wäre, das alles überdramatisiert. Dabei weiss er gar nichts über mich, meine Vergangenheit, mein Leben, meine toten Eltern, meine Schulzeit. Nichts.
"Cat, warte mal"
Ich blieb nicht stehen, sondern lief weiterhin schnurstracks die Treppe hinauf.
"Hey"
Er holte mich ein und klammerte seine Arme von hinten um mich und drückte mich mit sich runter auf den Boden, wo wir uns hinsetzten, ich seinen Blick jedoch mied.
"Es tut mir leid, das war nicht so gemeint. Ich wusste nicht mehr mit wem ich eigentlich rede."
"Und deswegen sagst du sowas?"
"Meine Kindheit war nicht grade leicht. Ich hatte einfach einen Flashback und das hatte einen bitteren Nachgeschmack. Ich weiss, dass du es nicht einfach hast. Man sieht es dir an."
"Was soll das bitte heißen?"
"Normalerweise bin ich besser mit Worten... Du wirkst halt zerbrechlich und traurig, aber trotzdem blockst du Gefühle ab und versteckst sie. Jemand dem nur gutes widerfährt würde das nicht tun, verstehst du?"
Ich nickte
"Tut mir leid kleines." Er breitete seine Arme aus und ich zögerte einen Moment, bevor ich in seine Arme rutschte und ihn umarmte und er sich mit mir zur Seite fallen lies"
"Au du zerquetschst meinen Arm" lachte ich
"Kann nicht sein, dann Ellebogen rammt sich nämlich grade in meine Magengrube"
Er ließ mich los und wir lagen einem Moment nebereinander, bevor er mit einer eleganten Bewegung aufstand und mich am Arm hochzog.
Unten schnitt ich mir mit einem Messer in den Finger und fegte die gehackten Zwiebeln vom Tisch, ansonsten lief das Kochen fehlerfrei.
Die Lasagne war im Ofen und der Salat in der Schüssel.
Dann klingelte es an der Tür. Ich blickte erschrocken zu Marilyn der sich die Finger an dem Küchentuch abputzte und für mich zur Tür ging während ich das Messer und Brett wegräumte.
"CAT!"
Ich erschrak und wirbelte mit dem Messer herum das Mirko nun im Bauch stecken würde, wäre er nicht zurückgesprungen.
"Ehm.... Ich freu mich auch dich zu sehen Cat..."
"Mirko?"
"Ich dachte mir schon, dass du sauer sein wirst weil ich dich im Stich gelassen hab, tut mir übrigens leid, aber das du mich gleich UMBRINGEN willst??"
Ich legte schnell das Messer und das Brett zur Seite und umarmte ihn.
"Oh Gott Mirko, tut mir leid"
"Ist alles klar bei dir?", fragte er mich besorgt und wir setzten uns ins Wohnzimmer wo Marilyn und ich ihm von dem Vorfall erzählten.
"Krankes Miststück. Wegen ihr hast du jetzt solche Schweine am Hals." Sagte Mirko zwischen zusammengebissenen Zähnen.
"Wegen wem?", fragte Marilyn und zog die Augenbrauen zusammen.
Ich lächelte ihn an, "Ist egal."
Ich sah, dass er mit dieser Antwort unzufrieden war, doch bevor er weiter nachbohren konnte, lief ich in die Küche und brachte die Lasagne zum Tisch.
Mirko blieb zum Essen und verabschiedete sich dann von uns.
Ich hatte gehofft er könnte länger bleiben, aber er musste Morgen früh raus.
Zumindest war Marilyn da.
Ich drehte mich zur Seite und erwischte ihn dabei, wie er mich ansah. Er lächelte mich an und strich mir eine Haarsträhne sanft hinters Ohr. "Was wollen wir heute Abend noch machen?"
Ich zuckte mit den Schultern, doch er schien schon einen Plan zu haben.
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Man That You Fear
ФанфикUff ^^ was soll ich sagen... Noch habe ich nicht viel zu meiner Geschichte anzugeben, nur dass ich auch persönliche Dinge hier unterbringe/verarbeite oder was weiss ich ^^ der Fokus ist auf Marilyn Manson gerichtet aber auch nicht-fans müssten mein...