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Ich verkrieche mich unter der Bettdecke, zwinge mich, nicht aufzuschauen, nicht unter der Decke hervorzukommen. Sicher bin ich nur darunter.
Der Teufel war vorhin wieder hier, hat nach mir geschaut, er tut so, als sei ich ihm wichtig, als sei dieses ganze hier wichtig; als würde er sich um mich Sorgen, aber ich weiß, dass dem niemals so war und niemals so sein wird: Er ist zu böse, um sich um mich zu Sorgen, er ist zu böse, um sich um irgendwen zu kümmern.
Trotzdem hat er einen meiner Wohnungsschlüssel, den Ersatzschlüssel, mitgenommen und kommt jeden Tag vorbei, sitzt dann einfach nur da. Er versucht, mich zu überreden, wieder zu leben, aber ich will doch nur tot sein. Warum bin ich nicht gestorben, bleibt mir selbst das verwehrt? Es wäre besser, wäre ich tot, und das weiß ich doch auch, aber ich bin selbst von Gott zu sehr gehasst, um sterben zu dürfen; der Teufel höchstpersönlich sorgt dafür, dass ich am Leben bleibe, welch Ironie des Schicksals.
Die Türe geht auf, und ich höre Schritte, die sich neben mich bewegen, dann stoppen; Gewicht auf meinem Bett, eine Hand, die unter meine Decke kommt und mir durch die Haare streicht. Ich zucke zurück und schüttele den Kopf- ich schüttele den Kopf, weil ich Angst hab, und dem Teufel- warum sollte ich ihm vertrauen, ich hasse ihn so sehr, ich vertraue ihm nicht und werde es auch nie.
"Deine Haare sind ganz strähnig, Dario", sagt er leise und schlägt die Decke zurück, ich versuche mich zu verstecken, damit ich ihn nicht damit nerve, wie furchtbar ich aussehe, denn nicht mal ich will mich ja noch ansehen müssen.
Sein Blick ist so sanft, und ich weiß, dass er sich innerlich über mich lustig macht, er hasst mich, er macht sich nur lustig über mich, obwohl ich ihm nie etwas getan habe. Nur vertraut habe ich ihm nie.
Meine Arme brennen wie Hölle, aber ich habe den Schmerz verdient, und eigentlich noch viel mehr davon, sollte ich doch eigentlich einfach tot sein.
Am Leben gehalten vom Teufel.
"Du gehst jetzt duschen. Danach fühlst du dich besser"

Ich versuche, mich unter der Dusche zu ertränken.

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