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Dominiks Lippen sind rauer, als ich sie mir vorgestellt habe, rissig und an manchen Stellen eingebissen, aber es ist trotzdem wunderschön, seine Lippen auf meinen zu fühlen, ich halte die Luft an, mein inneres ist viel zu aufgewühlt um jetzt ans Atmen zu denken, wenn das irgendwo irgendeinen Sinn macht. Meine Augen sind geschlossen, und ich bin mir sicher, die nicht geweinten Tränen verkleben die mir jetzt, aber gerade ist mir das vollkommen egal- gerne lasse ich meine Augen verkleben, wenn ich dafür Lippen, Dominiks Lippen, auf meinen fühlen darf. Ich bekomme nichts mehr mit oder vielleicht will ich nur nichts mitkriegen, außer Dominik, der seine Arme um mich gelegt hat, seine Hände streichen beruhigend über meinen Rücken, machen auch damit weiter, als er sich von mir löst, ich halte die Augen noch eine Sekunde geschlossen, öffne sie dann soweit, dass ich Dominiks fröhliches Lächeln sehen kann, und mir wird ganz warm innerlich, sein Lächeln ist das schönste, was ich kenne, und es tut zum ersten mal nicht weh, weil ich weiß, dass es dieses mal ganz an mich gerichtet ist. Das ist ein absolut schönes Gefühl, ich muss wegschauen, als er mir wieder näher kommt, sein Atem kitzelt meine Wange.
" Das wollte ich schon so, so lange mal machen", flüstert er mir leise zu, und bevor ich es verhindern kann, rutschen mir Wörter, die ich nie sagen wollte, über die Lippen.
" Dann mach's nochmal", wispere ich, und er kichert vor sich hin, fährt mir vorsichtig über die Wange, ich halte die Luft an, und er riecht so gut, als er mich wieder küsst, ich unterdrücke ein Lächeln und lasse mich voll und ganz auf diesen Moment ein, dieses hier und jetzt, meine Augen fallen wie von selbst zu und jetzt habe ich wieder dieses wunderschöne Gefühl im Bauch und ich lache, lache, lache, als er sich von mir löst.
Und es ist echt.


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