Die Erwartung

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Als ich mich auf den Weg zu ihm machte, bemerkte ich, dass er garnicht in der Nähe von mir wohnt...dieser Lügner.

Wenn ich ankomme, wird er mir überhaupt zuhören? Er wird mich höchst wahrscheinlich ignorieren.

Und wie die Zeit verging, schon stand ich an seiner Tür. Ohne irgendeinen Plan stand ich einfach vor seiner Tür. Jian... Du musst die Sache endlich klären!
Schon war meine Hand am klopfen und ich schimpfte mich innerlich aus.
Die Tür wurde von einer Bediensteten geöffnet und sie fragte mich nach meinem Namen.

„Guten Abend, mein Name ist Kang Jian. Dürfte ich Taehyung sehen?"

„Kommen Sie rein. Ich werde fragen, ob er Zeit für Sie hat."

Ich lächelte und setzte mich auf das Sofa im Wohnzimmer. Taehyungs Haus ist wirklich schön. Altmodisch trifft auf modern.
Ich hörte Schritte von hinten und drehte mich um, in der Hoffnung, dass es Taehyung war. Falsch gedacht.
„Wer bist du denn, Liebes?", fragte mich eine Frauenstimme überrascht. Nun, ich vermute, dass ist seine Mutter.

Ich würde ihr gerne antworten, aber wenn ich das tue, dann werde ich bestimmt rausgeschmissen, da unsere Familien sich hassen. Hoffentlich wird die Bedienstete nichts sagen.

Wieder kamen Schritte auf uns zu, diesmal war es die Bedienstete von vorhin.

„Jian-ssi, Taehyung ist gerade nicht interes-... "

Mist ich muss mir was einfallen lassen!
Sie kennen doch Taehyung, er hat wie immer keine Lust zu lernen. Nun, ich wurde beauftragt mich darum zu kümmern, da ihm in letzter Zeit die Motivation für die Schule fehlt.", unterbrach ich die Frau. Ich will zwar nicht angeben, aber ich kann ziemlich gut improvisieren.

Plötzlich hörte ich ein Lachen. Mein Blick wanderte von der Bediensteten zu seiner Mutter.

„Liebes, wovon redest du? Taehyung hat immer die besten Noten, er braucht niemanden der sich um ihn kümmert."

Wow die Frau scheint ja echt viel über ihren Sohn zu wissen, obwohl sie nie für ihn da ist.

Naja soweit hat mich meine Improvisation gebracht... Nicht sehr weit. Okay, neuer Plan.
Seine Mutter scheint Verdacht geschöpft zu haben aber ich kann hier jetzt nicht scheitern.

„Wirklich? Taehyung hat Ihnen erzählt, dass er gute Schulnoten hat? Da kann ich überhaupt nicht zustimmen. Es mag sein, dass es vielleicht früher so war, aber in letzter Zeit, vorallem der Zeitraum, den er mit Areum verbracht hat, haben seinen Noten total geschadet."

Ich bin gut. Tja, Areum auch wenn du jetzt nicht mehr wichtig bist, musste ich dich wenigstens noch ein letztes Mal erniedrigen. Hoffentlich glaubt mir seine Mutter... Noch mehr Lügen fallen mir im Moment nicht ein.

„Ist das so? Hat Taehyung sich so stark verändert?"

Wer würde sich nicht verändern, wenn er ständig mit einer nervigen, aufgezwungen Verlobten sein Zeit verschwenden muss und einem Mädchen hinterher läuft, das ihn nur traurig macht.

Dann geh ich mal zu ihm.", sagte ich während ich mich verbeugte und weggehen wollte.

„Halt!", rief seine Mutter und ich erstarrte. Kann sie nicht einfach wieder Desinteresse an ihrem Sohn zeigen, wie immer.
„Dein Name ist...?"

„Ach den brauchen Sie sich nicht zu merken, sie werden mich nach dem heutigen Tag nie wieder sehen!"

Langsam gehen mir ihre Fragen auf die Nerven.

Mit diesem Satz drehte ich mich schnell um und ging die Treppe hoch und suchte vergeblich nach Taehyungs Zimmer. So viele Räume. Ich lief an 3 Badezimmern vorbei bis ich endlich sein Zimmer fand.

Ich klopfte an der Tür und ging rein. Sein Zimmer ist so wie sein Haus, riesig.
Ich sah ihn ein Buch lesen, liegend, auf seinem Bett und ging auf ihn zu.
Ihn wieder zu sehen, tat wirklich gut.

„Taehyung?", sprach ich ihn leise an.

Er blickte nichtmal zu mir hoch und ich bekam die Antwort, die ich erwartet hatte:

„Geh weg!"

„Das werde ich keine Sorge. Ich habe nur ein Paar Dinge, die ich gerne sagen möchte. Wirst du mir trotzdem zuhören?"

„Ich will es nicht hören."

Ich hab Wut erwartet, aber er ist ganz ruhig. Scheint, als hätte er mich wirklich abgestempelt.

„Gut, dann fang ich mal an. Zunächst einmal war es echt schwer hier in dieses Zimmer zu kommen. Deine Mutter stellt eine Menge Fragen."

Er wendete sich von seinem Buch ab und schaute mich überrascht an.

„Hast du-...? ", fragte er mich ein wenig besorgt.

„Nein, keine Sorge, sie kennt meinen Namen nicht." Hoffe ich zumindest.

Ich holte ein Paar Schulbücher aus seinem Schrank und schlug sie auf seinem Bett auf.

„Was soll das werden, Jian?"

„Ich habe es nur Dank einer Lüge bis hierhin geschafft. Ich sagte deiner Mutter, dass du schlecht in der Schule seist und ich dir deswegen helfen muss. Schlau, oder?"

„Nein, überhaupt nicht! Wieso hast du ihr sowas erzählt?"

„Hättest du mich einfach direkt reingelassen, so müsste ich nicht lügen!"

„Sag schon, was willst du?"

Autumn Love | Kim Taehyung Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt