Die Konsequenz

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Taehyung verstand die Situation und brachte mich zu Hyejin. Von dort aus nahm ich mein Auto und verabschiedete mich von den Dreien.

Konsequenzen? Mein Onkel meint es wohl diesmal ernst.
Zuhause angekommen war niemand auffindbar. Das Haus war leer. Wirklich leer.

„Ahjumma!", rief ich nach meiner Haushälterin.

„Jian-ssi?", kam meine Haushälterin von oben angerannt.

„Wo-wo sind meine Möbel? Mein Flügel?", fragte ich sie aufgebracht obwohl ich bereits den Verantwortlichen kenne.

„Ihr Onkel. Ich dachte Master Kang hätte Sie darüber informiert, als er Sie anrief."

„Nein das tat er nicht. Jedenfalls, da hier nichts zu tun ist, können Sie gehen. Und das was Sie heute für mich getan haben, werde ich nicht vergessen! Ich danke Ihnen, Ahjumma."

„Es tut mir leid für Sie... Aber bitte versuchen Sie Ihren Onkel zu verstehen. Nach dem Tod Ihrer Eltern konnte er nicht trauern. Er musste sich um Sie kümmern und dann noch ein ganzes Krankenhaus leiten. Sie sind nicht nur seine Nichte, Sie sind vielmehr seine Tochter."

„Danke, dass weiss ich zu schätzen. Sind die Möbel in meinem Zimmer auch weg?"

„Ja, sie haben alles mitgenommen. Dieses Haus soll verkauft werden und Sie werden für die nächsten Wochen bis Sie mit ihrem Studium beginnen, bei Ihrem Onkel wohnen."

Na toll... Das ist die erste Stufe der Konsequenzen. Ich will garnicht daran denken, wie es weiter gehen soll...

Was wird dann aus meinen ganzen Angestellten?"

„Ich werde weiterhin für Sie arbeiten, Jian-ssi. Ihr Onkel möchte uns Angestellten nicht vor die Tür setzten."

„Es tut mir leid, aufrichtig. Ich habe selbstsüchtig gehandelt und garnicht an die Konsequenzen gedacht."

„Machen Sie sich keine Sorgen. Ich kenne Sie seit Ihrem 4 Lebensjahr und kann Ihnen garnicht sagen, wie stolz ich auf Sie bin. Ich hoffe, dass meine Tochter ebenfalls zu so einem wundervollen Mädchen heranwächst."

„Sie sind immer für mich da gewesen. Ich werde Sie vermissen, wenn ich erstmal auf der Uni bin."

Es war sehr spät und ich fuhr zu meinem Onkel. Die Tür öffnete eine seiner Angestellten und führte mich ins Wohnzimmer zu meinem Onkel und seiner Frau.
Sein wütendes Gesicht. Ich habe ihn in letzter Zeit extrem enttäuscht.

„Du verlangst, dass ich ab sofort hier lebe?", fragte ich ihn.

„Deine Schule wird in 2 Wochen enden und ich habe mir schon Gedanken über deine Zukunft gemacht.", wechselte er das Thema ohne auf mich einzugehen.

„Ich auch, Onkel. Ich denke daran, zur Seoul National University zu-... ", ich wurde unterbrochen.

„England. Du wirst eine Universität in London besuchen. Dein Medizinstudiumsplatz ist dort bereits sicher.", verkündete er mir völlig ungerührt.

Dieser Mann versucht wirklich alles um mich von Taehyung fernzuhalten.

„London?! Onkel, wenn es wegen Taehyung is-...", wiedereinmal unterbrach er mich.

„Erwähne nicht diesen Namen. Ich habe das schon zu lange geduldet. Du bist alt genug die Konsequenzen zu tragen, Jian!", es war das erste Mal, dass er mir gegenüber so derartige seine Stimme erhob.

„Ich werde nicht gehen. Ich bleibe hier. Mutter, Vater, Du, mein Bruder, unsere ganze Familie hat auf der Universität hier studiert. Du kannst mich nicht davon abhalten, Taehyung zu sehen. Du kannst nicht über mein Leben bestimmen!", ich wurde wütend und schrie ihn an.

Mein Onkel lächelte kurz und stand von seinem Platz auf. Ich blieb auf meiner Stelle und er spazierte um mich herum.

„Jian... Was ist dein Lebensziel gewesen, seit dem du ein kleines Kind warst?"

Er kann doch nicht...

Das Krankenhaus... Ich wollte es gemeinsam mit meinem Bruder führen, doch...", ich versuchte stark zu bleiben und hielt meine Tränen zurück.

„Das Krankenhaus kannst du vergessen. Ich kann dir nicht mehr vertrauen... Und so jemandem werde ich das Krankenhaus nicht anvertrauen.", sagte er während er direkt vor mir stehen blieb.

Onkel, ich weiss du hast etwas vor. Ich Trottel... dachte ich ehrlich ans weinen!? Onkel... Du weisst ich bin keine nette Person und das werde ich dir auch zeigen. Meine Wut hat sich binnen Sekunden in Hass umgewandelt und in dieser Situation muss ich ruhig und überlegt vorgehen.

„Wer gibt dir das Recht darüber zu entscheiden? Du bist zwar mein Vormund, aber dieses Krankenhaus gehört meinen Eltern und ich bin die rechtmäßige Nachfolgerin.", zählte ich ihm die Fakten auf.

„Ja das bist du. Das Testament deiner Eltern ist der Beweis. Doch wie es scheint, bist du nur ein kleines, verantwortungsloses Mädchen. Es scheint mir so, als hätte ich deine Eltern und deinen Bruder mehr geliebt, als du es tust. Wie kannst du es nur wagen, dich so zu benehmen und mir derart respektlos gegenüber zu treten?", wieder wurde er laut.

Seine Worte... Ich würde meine Familie nicht lieben... Sind falsch. Er kann mich nicht einschüchtern.

Diese Worte... Hättest du nicht zu mir gesagt, wenn du keinen guten Grund hättest. Ich höre. Taehyung kann nicht der Auslöser für diese Situation sein. Ich habe das gemacht, was alle von mir wollten. Ich habe hart gearbeitet um einen guten Abschluss zu bekommen, damit ich unsere Familie stolz machen kann. Doch du willst mir einfach so alles was mir etwas bedeutet, wegnehmen? Das kommt mir verdächtig vor.", sagte ich immernoch ruhig.

Jaehee, meine Tante, die immernoch auf dem Sofa saß und unser Gespräch verfolgte, stand plötzlich auf mit den Händen vor ihrem Mund.

Familie? Von wegen... Als meine Eltern starben, starb auch meine Familie. Ich bin mit nichts weiter als Betrügern in einem Haus...

Autumn Love | Kim Taehyung Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt