Die Hand

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„Wie hat die die Fahrt gefallen, Jian?", grinste mich der Mann an.

„O-o-onkel?", brachte ich entsetzt raus. „Du steckst hinter all dem? Wie konntest du nur?"

„Du bist mir die vergangenen Tage mächtig auf die Nerven gegangen. Du musst lernen was Respekt ist.", sagte er in seiner ruhigen Stimme, so wie ich sie kannte.

„Die letzten Jahre, in denen du dich um mich gekümmert hast, war das alles nur gespielt?", fragte ich ihn mit Tränen in den Augen.

„Selbstverständlich nicht, Liebes. Ich liebe dich wie meine eigene Tochter, nur hast du angefangen zu rebellieren. Das muss ich bestrafen.", wurde er wieder ernster.

„Weil ich Taehyung liebe? Nach all dem was meiner Familie passiert ist, darf ich nicht wieder glücklich sein?", weinte ich.

„Du kannst alles auf dieser Welt haben! Die schönsten Kleider, das teuerste Auto und einen perfekten Mann, der dich liebt! Warum machst du dir alles kaputt nur wegen diesem Jungen?", fragte mich mein Onkel, seine Wut zurückhaltend.

„Ich will das alles nicht! Warum verstehst du nicht, was ich will? Warum musst du so weit gehen und mich so sehr leiden lassen?", schrie ich ihn an.

„Jian, lass uns nach Hause gehen. Jaehee hat ein wunderschönes Kleid für deinen Abschluss gekauft. Wir sind deine Familie. Vergiss das niemals. Er wird dich niemals so sehr lieben, wie ich es tue. Ich möchte dich nur beschützen... ", sagte er mit sanfter Stimme und streckte mir seine Hand aus.
„Komm mit! Wir haben eine Überraschung für dich! Besser gesagt, Jaehee. Wir erwarten ein Kind!", erzählte er mir voller Freude.
„Jian... Komm mit. Die Vorbereitungen für deinen Abschluss laufen und dein Geburtstag ist auch fast da. Lass uns als eine Familie feiern!", lächelte er mich an.

Zögernd nahm ich seine Hand an. Warum? Weil ich das Wort 'Familie' vermisst habe. Die letzten Jahre habe ich mich in meinem Haus eingesperrt. Diese Jahreszeit ist immer schrecklich für mich gewesen, bis Taehyung kam und mich befreite... So ist der Herbst.

Ich stand auf und schaute in das lächelnde Gesicht meines Onkels. Das Gefühl der Freude überkam mich, da ich eine Familie habe, die mich liebt. Ich habe sie für eine lange Zeit gesucht, als ich dachte, sie seien fort.

Gemeinsam mit meinem Onkel fuhren wir wieder nach Hause. Jaehee empfing mich mit einer warmen Umarmung und ich konnte ihren Babybauch spüren. Daraufhin musste ich lächeln und aus Jaehee kam ein: „Willkommen zurück, Liebes.", was wieder Tränen auslöste. Ich hatte alle so sehr vermisst, ich habe aber das Gefühl verdrängt und mich wieder einmal in meine eigene Welt verzogen. Aber nun bin ich wieder hier.

Wir gingen ins Esszimmer, wo ein riesen Tisch mit allem möglichen Essen plaziert war. Wir aßen und lachten. Glücklich - dieses Wort beschreibt mich grade am Besten.

Nach dem Essen ging ich in mein neues Zimmer hoch genoss ein warmes Bad.
Doch mir schoss plötzlich Taehyung in den Sinn und alles drohte wieder kaputt zu gehen. Wurde ich grade manipuliert? Hat mein Onkel meine Sehnsucht nach Familie ausgenutzt?

Mich plagten diese Fragen und ich ging runter ins Wohnzimmer zu Jaehee und meinem Onkel.

„Onkel Joonho? Jaehee?", sagte ich um ihre Aufmerksamkeit zu bekommen.

„Was gibt's, Liebes?", fragte mich Jaehee.

„Ich bin noch nicht fertig. Ich hatte heute, abgesehen von der Entführung, einen so schönen Tag, wie ich es lange nicht mehr hatte, danke! Aber ich bin wieder zur Realität zurück gekehrt!", sagte ich mit ernster Stimme.

„Was soll das bedeuten?", wurde jetzt auch mein Onkel aufmerksam.

„Wir können nicht ewig vor diesem Problem weglaufen! Ich rede von Taehyung... ", wurde ich leiser.

„Ich dachte dieses Problem sei gelöst? Ich dachte du würdest deine Familie mehr lieben als ihn!", erwiderte er mit leicht gehobener Stimme.

„Joonho! Wir sollten sie lassen...", setzte sich Jaehee für mich ein.

Mein Onkel guckte sie schockiert an, doch sein Blick wurde weicher und er wendete sich wieder mir zu.

„In Ordnung, Jian... Ich werde dir vertrauen.", es fiel meinem Onkel schwer das zu sagen, aber er ist über seinen Schatten gesprungen, mir zu Liebe. „Ich erlaube dir mit Taehyung auszugehen, wenn du mir versprichst auf dir Universität in London zu gehen!"

Er besteht immernoch auf London? Ein Kompromiss mit dem ich leben kann! Endlich müssen Taehyung und ich uns nicht mehr verstecken... Danke, Onkel!

„Einverstanden! Danke, das bedeutet mir viel!", sagte ich mit Tränen in den Augen, als ich meinen Onkel umarmte.

„Bedank dich bei Jaehee. Eigentlich bin ich immernoch dagegen, aber ich vermute es ist nur eine Phase, also ist es in Ordnung.", erklärte er.

„Danke, Jaehee! Du machst mich grade zum glücklichsten Menschen der Welt!", umarmte ich auch sie.

Ich rannte hoch in mein Zimmer und suchte nein Handy. Vergeblich - da dieser riesen Anzugmann es zerstört hat. Mit meinem Schlüssel rannte ich wieder ins Wohnzimmer.

„Ich muss kurz etwas erledigen, werde nicht spät zurück kommen!", sagte ich während ich mir meine Schuhe anzog.

„Hast du auf die Uhr geschaut? Es ist kurz vor Mitternacht!", meckerte mein Onkel.

„Du gehst zu Taehyung, nicht wahr?", lachte meine Tante.

Mit einem Lächeln und Nicken machte ich mich auf den Weg zu meinem Auto.
Taehyung warte auf mich!

Autumn Love | Kim Taehyung Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt