Kapitel 5

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»Okay, ich gebe zu, dass ich doch ein wenig Zweifel habe«, sagte Tony, der neben mir das Haus verließ

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»Okay, ich gebe zu, dass ich doch ein wenig Zweifel habe«, sagte Tony, der neben mir das Haus verließ.
»Wegen des Mandarin?«
»Jap.«
Tony steckte in seinem Anzug, während ich ein bauchfreies Top und eine kurze Hose trug. Die Sonne schien mir ins Gesicht, Tony eher gegen den Helm.
»Und wo wollen wir hin?«, fragte ich den Mann.
»Ich treffe mich mit einem alten Freund und da ich nicht will, dass du mein Haus auseinandernimmst, kommst du mit.«
»Wie bitte ... Was?«
Ich konnte nicht einmal reagieren, da hatte der Mann mich schon gepackt. Wir flogen so schnell, dass ich schrie, auch wenn das irgendwie ironisch war. Ich war eine Göttin, die Göttin der Luft, und trotz alledem fand ich es unangenehm. Ich zappelte nicht umher, wehrte mich nicht, einfach weil ich Angst hatte, zu fallen.
Wir landeten vor einem Diner. Die Leute sahen uns verwundert an und als sie Tony erkannten, begannen sie zu jubeln. Ich riss mich von dem Mann los und funkelte ihn wütend an.
»Mach das nie wieder!«
Tony verließ seinen Anzug. »Es ist alles okay, Schätzchen.«
»Nenn mich nicht Schätzchen«, fauchte ich.
Blitzschnell ergriff Tony mein Handgelenk und zog mich mit sich.
»Benimm dich, Enna«, zischte er mir entzürnt zu.
Wir betraten den Diner und zielstrebig liefen wir auf einen Tisch zu.
»Tony!«, begrüßte ein dunkelhäutiger Mann meinen Adoptivvater freudig.
Wir blieben vor ihm stehen und Tony deutete auf mich. »Darf ich vorstellen? Meine bezaubernde und überhaupt nicht anstrengende Adoptivtochter Enna.«
Ich verdrehte genervt die Augen und Tonys Freund reichte mir sie Hand.
»Freut mich, dich kennenzulernen. Ich bin James Rhodes, auch bekannt unter Iron Patriot.«
»Die Freude ist ganz meinerseits.« Ich schüttelte die Hand des Mannes und blickte dann zu Tony.
»Enna, Liebes, kannst du uns bitte kurz alleine lassen?«
»Und warum hast du »Liebes« dann mitgenommen?«, fragte ich genervt.
»Sie ist ein bisschen nervös, weil sie mit mir unterwegs sein darf«, erklärte Tony an James Rhodes gewandt. »Hier.« Er reichte mir einen Geldschein. »Hol dir was zu trinken und red mit dem Bar-Typen. Er wird sich freuen.«
Ich entriss Tony den Schein und lief herüber zur Bar. Ich bestellte mir etwas zu trinken und setzte mich auf den Hocker. Tony und James sprachen miteinander, während ich mein Getränk betrachtete und ab und an mal etwas daraus trank.
Plötzlich schepperte es in meinem Rücken und ich wandte mich abrupt um. Tony hatte sich erhoben und rannte nun hinaus. Sein Freund und unzählige Leute folgten ihm - und auch lief ihm hinterher.
Draußen steckte der Mann bereits in seinem Anzug und kniete auf dem Boden. Ich schob mich an der Menschenmenge vorbei und blieb einen Meter vor James und Tony stehen.
»Hey, Mann, komm da raus«, sagte Rhodes. »Die Leute gucken schon.«
»Ich ... kann nicht«, antwortete Tony. »Ich muss gehen.«
Bevor jemand überhaupt reagieren konnte, hatte sich der Iron Man schon in die Luft erhoben und war verschwunden.
»Das ist nicht sein Ernst, oder?«, rief ich sauer.
Ich blickte zu Rhodes und der starrte mich genauso ungläubig an wie ich ihn.
»Wie komme ich jetzt am schnellsten nach Hause?«

Sauer erreichte ich Tonys Haus. James hatte mich gefahren und darüber war ich ziemlich froh gewesen, denn sonst hätte ich den ganzen Weg laufen müssen.
Vor dem Haus stand ein riesiger Plüschhase, und verwundert zog ich meine Stirn in Falten. Ich betrat das Haus und in diesem Moment kam Pepper die Treppe aus dem Keller hinauf.
»Enna?«, fragte sie verwundert. »Woher kommst du denn?«
»Tony hat mich ausgesetzt. In einem Diner«, erklärte ich sauer. »Er hat mich allein gelassen und ist mit seinem Anzug davongeflogen.«
Entsetzt starrte Pepper mich an. Sie öffnete den Mund, wollte etwas sagen, doch kamen keine rechten Worte heraus.
»Soll ich dir etwas zu essen machen?«, fragte sie mich schließlich.
»Nein, danke. Das mach ich schon selbst.«
Ich lief in die Küche und aß etwas Obst. Danach schaute ich noch ein wenig Fern, doch drehte sich alles nur um den Mandarin, und deshalb schaltete ich ihn wieder aus und ging ins Bett.
Ich schlief schnell ein, doch mitten in Nacht wurde ich von einem Schreien und einem Scheppern geweckt. Verschlafen erhob ich mich und tapste durch den Flur zu Tonys und Peppers Schlafzimmer. Die Frau kam mir sauer entgegen, sagte nichts.
Ich lief weiter und blickte durch die offene Tür. Einzelne Teile von Tonys neuem Anzug lagen auf dem Boden und der Mann selbst saß mit Schweiß auf der Stirn und schwer atmend auf seinem Bett.
»Tony ...« Mit offenem Mund starrte ich die metallischen Einzelteile an. »Was ist passiert?«
»Ich hab ...«, der Mann rieb sich mit der Hand über die Stirn, «... schlecht geträumt. Ich hab meinen ...« Er deutete mit schwenkender Hand auf die Einzelteile. »Mein Anzug ist gekommen und hat Pepper angegriffen.«
Ich seufzte und fuhr mir mit der Hand durch die Haare. Ich lehnte mich gegen die Wand und verschränkte die Arme vor der Brust.
»Tony, das muss aufhören.«
»Ja ... Ja, ich weiß.«
»Versprich mir, dass, wenn das wieder passiert, du es mir erzählst.«
»Das mit dem Anzug hast du doch auch selbst gehört.«
»Du weißt, was ich meine«, sagte ich. »Die Panikattacke.«
»Ja, die Panikattacke«, wiederholte Tony leise, doch eher an sich gerichtet.
»Versprich es«, verlangte ich mit ernster Stimme.
»Ich verspreche es.«

Enna Stark || Iron Man 3 [Band 3]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt