Kapitel 7

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Keuchend erwachte ich

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Keuchend erwachte ich. Ich schmeckte Meerwasser auf meiner Zunge und spürte Sand in meiner Kleidung. Die Sonne schien mir ins Gesicht, raubte mir die Sicht. Ich vernahm das Rauschen der Wellen - ich lag augenscheinlich am Strand. Meine nassen Sachen klebten an meinem Körper und der Wind ließ mich frieren.
Ich rappelte mich unbeholfen auf und ließ meine Blicke schweifen. Sofort fielen mir die Buchstaben ins Auge, die vor mir in den Sand gezeichnet worden waren. Es tut mir leid, Enna. Ich kann noch nicht nach Hause kommen. Begib dich nicht in Gefahr. T. S. stand dort geschrieben. T. S. Tony Stark.
Ich starrte die Schrift nur an, las die Sätze immer und immer wieder. Er konnte nicht nach Hause kommen, und wahrscheinlich wollte er, dass ich bei Pepper blieb. Ich atmete tief durch und sah mich noch ein letztes Mal um. In der Ferne entdeckte ich Tonys Haus, von welchem Rauch aufstieg. Einige Hubschrauber, die von der Presse und vom Notarzt zu schienen sein, flogen umher.
Ein letztes Mal blickte ich auf Tonys Nachricht, dann rannte ich davon.

23th December, 2012

Es knallte laut und aus Reflex presste ich mich enger an die kalte Steinfassade des Hauses. Vorsichtig lugte ich um die Ecke hervor und sah gerade noch, wie Tony stolpernd den Diner verließ.
Leute rannten davon, versuchten den Flammen zu entkommen, bis auf ein Mann, der zuvor aus seinem schwarzen Auto gestiegen war.
Er lächelte siegessicher und schmolz mit seinen Händen, die unter der Haut glühten, die eisernen Träger eines Mastes, so dass dieser langsam in sich einbrach. Tony rannte davon und verschwand im Gebüsch und kurz danach fiel der Mast um. Der Wassertank zerbrach und überflutete das vor mir verdeckte Gebiet.
Ich rannte los. Der Unbekannte war bereits auf den Weg zu ihm. Das Geräusch eines Strommastes zog meine Aufmerksamkeit auf sich. Ich blickte hoch und entdeckte eine tote Frau, die zwischen den Seilen hing. Ich beachtete sie nicht weiter, denn ich hatte mit angesehen, dass sie Tony umbringen wollte.
Ich erreichte die Stelle, wo genau dieser verschwunden war, doch war er nicht allein. Der unbekannte Mann hielt einen Jungen fest und gerade als ich ankam, fiel er zuckend zu Boden. Tony erhob sich, jedoch hatte er mich noch nicht bemerkt.
»Gut gemacht, Kleiner«, lobte Tony den Jungen und schlug mit ihm ein.
»Was wollte der Mann von dir?«, verlangte ich zu wissen.
Ich sah deutlich, wie Tony vor Schreck zusammenzuckte. Überrascht blickte er mich an, doch sogleich verzog sich sein Gesicht vor Wut.
»Was machst du hier, Enna?«
»Dir den Arsch retten, aber das scheinst du selbst schon ganz gut hinbekommen zu haben.«
»Ich ...« Der Mann warf die Arme in die Luft, nach Worten ringend. »Ich habe dir gesagt, dass du dich nicht in Gefahr begeben sollst!«
Ich sah mich gespielt suchend um und wandte mich schließlich wieder an Tony. »Wenn ich richtig sehe, hast du dich eher in Gefahr gebracht als ich mich.«
»Können Sie sich nicht mit Ihrer Tochter woanders streiten?«, fragte plötzlich der Junge. »Bevor der Typ wieder aufwacht.«
Tony warf mir einen letzten wütenden Blick zu, dann lief er an mir vorbei. Der Junge grinste mich an und mit einem Augenverdrehen folgte ich meinem Adoptivvater. Er hatte sich die Autoschlüssel des Unbekannten geschnappt und öffnete es.
»Rein da!«, befahl er barsch. Ich ließ mich genervt auf dem Beifahrersitz nieder und Tony setzte sich ans Steuer.
»Müssen Sie jetzt gehen?«, fragte der Junge.
Tony, der sich aus dem heruntergelassenen Fenster lehnte, nickte. »Ja.«
»Nehmen Sie mich mit?«
»Nein.«
»Bitte!«
»Nein.«
»Mir ist aber kalt.«
»Dein Problem.« Tony fuhr abrupt los, so dass ich in meinen Sitz gedrückt wurde.
»Das war aber nicht freundlich«, meinte ich.
»Halt den Mund, Enna. Zu dir komme ich noch.«
Demonstrativ verschränkte ich die Arme vor der Brust. »Na, dann fang mal an.«
»Wie, zum Teufel, hast du mich gefunden?«
»Dank langer Recherche.«
»Lange Recherche?«, wiederholte Tony mit hochgehobenen Augenbrauen.
»Okay. F.R.I.D.A.Y. war auch ein wichtiger Punkt gewesen.«
»Und weiter?«
»Dann habe ich mir Taxen und so gesucht. War relativ einfach.«
Missbilligend atmete Tony aus. »Jetzt muss ich auch noch den Babysitter spielen«, murmelte er.
»Ich bin weitaus älter als du«, erwiderte ich.
Den Rest der Fahrt schwiegen wir und irgendwann schlief ich sogar im Sitz ein.

Enna Stark || Iron Man 3 [Band 3]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt