Kapitel 8

3.4K 163 2
                                    

»Wo geht's hin?«, fragte ich nach dem kurzen Nickerchen, als das Auto stehengeblieben war

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

»Wo geht's hin?«, fragte ich nach dem kurzen Nickerchen, als das Auto stehengeblieben war.
»Bleib im Wagen«, befahl Tony, doch bevor er überhaupt aus dem Auto war, war ich es bereits. »Ich sagte, bleib im ... Ach, egal.«
Mit Wucht knallte der Mann die Autotür zu und schloss den Wagen danach ab. Er lief voran, zog seinen Cowboyhut - woher er den auch immer hatte - tiefer ins Gesicht, und ich folgte ihm; den Blick ebenso gesenkt haltend. Er öffnete die Tür eines Journalisten-Transporters, schob mich vor und kam dann selbst hineingeklettert.
Im Wagen nahm er seinen Hut ab und begann an den unzähligen elektronischen Geräten herumzutippen, während ich mich gegen ein Regal lehnte.
»Ich hätte doch im Wagen bleiben sollen«, meinte ich und beobachtete gelangweilt das Genie bei der Arbeit.
Tony murmelte irgendetwas, als plötzlich die Tür aufging und der telefonierende Besitzer des Transporters hineintrat.
Sofort versteifte sich meine Haltung und Tony hatte nichts Besseres zu tun, als sich auf dem Bürostuhl umzudrehen und mit einem »Psst« den Mann zum Schweigen zu bringen.
»Ich ruf dich zurück. Mir ist gerade ein Wunder widerfahren«, sagte der Unbekannte und legte auf. »Tony Stark ist in meinem Van, Tony Stark ist in meinem Van!«
»Scht!«, zischte Tony zum wiederholten Male und bedeutete mit Handbewegungen, dass der Mann schweigen sollte.
»Ich wusste, dass Sie noch leben!«
»Kommen Sie rein«, flüsterte Tony und unbeholfen stürmte der Journalist hinein.
»Woah. Kann ich was sagen, Sir?«
»Ja.«
»Ich bin Ihr größter Fan.«
Tonys »größter Fan« schien mich vollkommen zu ignorieren, und so blieb mir nichts anderes übrig, als das Spektakel grinsend zu beobachten.
»Zuerst mal: Ist das Ihr Van oder kann hier noch jemand rein?«, wollte der Millionär wissen.
»Nein, nein, ganz sicher nicht.«
»Toll.« Tony erhob sich. »Wie heißen Sie?«
»Garry.«
Der Mann sprach seinen Namen so eigenartig aus, dass ich losprustete. Nun bemerkte er mich und sah mich aus großen Augen an.
»Sie sind die Tochter, oder?«
»Ja.«
»Darf ich Sie auf ein Date einladen?«
»Okay, das reicht.« Tony, der dem Mann zuvor die Hand gegeben hatte, entzog sich seinem Griff.
»Darf ich noch was sagen?«
»Ja.«
»Ich weiß nicht, ob Sie's sehen, aber ich hab echt«, er nahm sein Cappy ab, »meinen ganzen Look Ihnen nachempfunden ... Ich will jetzt nicht, dass das seltsam für Sie wird, aber ich will Ihnen noch was zeigen.« Er krempelte seinen Ärmel hoch und entblößte ein Tattoo, welches eindeutig Tony darstellen sollte.
»Ähm ... Timberlake mit Bart ... Oh, Verzeihung, bin ich das?«
»Ja ... Also, ich meine 'ne selbstgebastelte Puppe war die Vorlage, aber …«
Bevor er überhaupt weitersprechen konnte, ergriff Tony ihn an seinen Schultern und wandte ihn um, so dass er mir den Rücken zeigte.
»Jetzt hören Sie mir mal zu: Ich unterbreche Sie nur äußerst ungern - wir sind beide etwas ... aufgeregt -, aber ich bin leider hinter Bösewichten her. Ich versuch hier 'n paar Infos von ungesicherten Servern zu ziehen, aber ich hab zu wenig Saft. Sie müssen für mich aufs Dach hüpfen. Kalibrieren Sie Ihre ISDN-Leitung neu.«
»Geht klar.«
»Is'n Geheimauftrag. Tony ist auf Garry angewiesen, denn Enna darf nicht aus Tonys Blickwinkel verschwinden. Enna war ungezogen.«
Ich verdrehte genervt die Augen. Der Mann nickte verstehend und verschwand draußen. Als es später klopfte, begann Tony an den Computern weiterzuarbeiten. Er loggte sich bei dem Server von »AIM« ein und sofort kamen einige Videos.
Zuerst sprachen einige Menschen, die einige verstümmelte Gliedmaßen aufzeigten. Doch später wurde sichtbar, wie an ihnen Experimente durchgeführt wurde. Wie bei dem Mann, der den Wassertank zum Schmelzen gebracht hatte, leuchtete es unter der Haut rot auf, als würde Feuer durch sie hindurchfließen.
»Was zum ...«, flüsterte ich fassungslos, als ich sah, dass die Gliedmaßen nachwuchsen.
Einer schrie und die Forscher rannten hinaus. Da explodierte der Mann und das Bild verschwand.
Tony starrte den Bildschirm weiterhin an, während ich die Luft scharf einsog. «Eine Bombe ist keine Bombe, wenn sie gar keine sein soll«, murmelte er und sah mich an.

»Harley, was ist los? Ich will einen kompletten Bericht«, sagte Tony, der neben mir im Dunkeln das Auto fuhr.
»Ich ess' immer noch das süße Zeug. Wollen Sie ... Soll ich das weiteressen?«, gab der Junge über die Anlage zurück.
»Wie viel hattest du denn?«
»So zwei, drei Schüsseln.«
»Kannst du noch klar sehen?«
»Eigentlich schon«, antwortete der Kleine nach einer Pause.
»Dann geht's dir gut. Gib mir bitte Jarvis ... Na, Jarvis, wie geht's uns denn?«
»Soweit bestens. Kurzzeitig scheint es mir ganz gut zu gehen, doch am Ende des Satzes sage ich das Falsche – Erdbeere.«
Verwundert blickte Tony mich an und ich warf ihm ein leichtes Grinsen zu.
»Sir, Sie hatten recht: Nachdem ich mich in eine erreichbare AIM-Senderanlage schalten konnte, war es mir möglich, das Sendesignal des Mandarin zu orten.«
»Worüber reden wir? Naher Osten, Europa, Nordafrika, Iran, Pakistan, Syrien - wo steckt er?«
»Eigentlich, Sir, ist er in Miami«, erklärte Jarvis knapp.
»Okay. Kleiner, ich werd dir ausführlich erklären müssen, wie du Jarvis' Sprachausgabe neu bootest, aber nicht jetzt. Harley, wo ist er wirklich? Guck auf den Bildschirm und sag mir, wo er ist.«
»Also, ähm ... Da steht Miami, Florida.«
»Okay, immer der Reihe nach. Ich brauch den Anzug. Wie weit wär' der?«
»Ähm, der lädt irgendwie nicht.«
Abrupt drückte Tony auf die Bremse und fuhr an den Rand der Straße.
»Genau genommen, lädt er, aber die Stromquelle ist fragwürdig«, meinte Jarvis. »Eventuell kann sie den MK-42 nicht revitalisieren.«
»Was kann an Strom fragwürdig sein?«, fragte Tony mit einer auf einmal merkwürdig dünnen Stimme. »Na schön. Das ist mein Anzug und ich kann nicht ... ich werd nicht ... ich will nicht ...« Tony begann unregelmäßig zu atmen, Schweiß perlte auf seiner Stirn. »Oh, nein. Nicht schon wieder.«
Tony öffnete die Tür, kämpfte sich unbeholfen aus dem Auto, und rutschte an dem kalten Blech der anderen Tür hinunter.
»Tony?« Verwundert erhob ich mich, umrundete das Auto und hockte mich neben den Mann. Besorgt musterte ich ihn. »Tony, was ist los?« Sanft berührte ich seinen Arm, doch er atmete weiterhin unregelmäßig.
»Haben Sie wieder so 'ne Attacke?«, erklang die Stimme des Jungen durch ein Funkgerät.
»Ja ... Ja, jetzt hast du es - namentlich -, während du leugnest, es erwähnt zu haben«, stammelte Tony nach Atem ringend.
»Okay ... Atmen Sie ganz ruhig. Sie sind doch Mechaniker. Hab ich recht?«
»Hast recht.«
»Haben Sie ja gesagt.«
»Hab' ich gesagt.«
»Na ja. Warum bauen Sie nicht dann was?«
»Okay ... Danke, Kleiner«, sagte der Mann neben mir mit fester Stimme. Er erhob sich und zog mich mit hoch. »Komm, Enna. Lass uns etwas bauen.«

1103 Wörter

Die Geschichte neigt sich langsam dem Ende zu. Ich habe bereits vorgeschrieben und wenn ihr wollt, poste ich nachher noch ein Kapitel ;)

Ich hoffe, euch hat es gefallen. Lasst eure Meinung in den Kommis zurück <3

Enna Stark || Iron Man 3 [Band 3]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt