24th December, 2012
Tony fuhr zum nächsten Baumarkt und besorgte dort das, was für ihn nützlich schien. Daraus baute er einige Waffen, die für das normale Augen wie gewöhnliche Haushaltsobjekte aussahen. Doch erst als wir über die Mauer des Grundstückes des Mandarins geklettert waren und Tony einige Geräte eingesetzt hatte, wurde klar, wie gefährlich und tödlich sie sein konnten.
Schnell hatten wir die Wachen erledigt und schließlich fanden wir das Zimmer des Mandarin. Es war unaufgeräumt, überall lagen Sachen verteilt. Ein übergroßes Bett stand mitten im Raum. Unter der Decke bewegte sich etwas und Tony legte den Finger auf seine Lippen. Ich nickte verstehend und näherte mich mit ihm langsam dem Bett. Abrupt zog Tony die Decke davon und zum Vorschein kamen zwei halbbekleidete junge Frauen.
Wir starrten sie genauso entgeistert an wie sie uns und bevor wir etwas sagen konnten, vernahmen wir eine Toilettenspülung. Tony zog mich hinter das Bett, wessen Rückwand uns gut verdeckte. Genau in diesem Moment kam ein Mann aus dem Nebenzimmer - es war der Mandarin.
»Na, da würd ich die nächsten zwanzig Minuten nicht reingehen«, meinte er und lief herüber zu einem Tisch.
Tony und ich zielten mit Waffen, welchen wir den Wachmännern abgenommen hatten, auf ihn, doch ohne Anstalten zum Schießen zu machen.
»Welche von euch ist Nessa?«
»Das bin ich«, erklärte die Angesprochene und der Mandarin warf ihr daraufhin etwas zu.
»Wusstest du, dass die Glückskekse nicht mal aus China sind …«
Tony und ich sahen uns verwundert an. Wir dachten wohl das Gleiche - dieser Mann war überhaupt nicht der, wie er im Fernsehen vorgab zu sein.
»Da stehen zwei Leute hinter der -«, begann die andere Frau, doch der angebliche Mandarin hörte nicht darauf.
»Sie sind von den Amerikanern erfunden worden. Basierend auf einem japanischen Rezept …«
»Hey!«, rief Tony in diesem Augenblick und trat mit erhobener Waffe hinter dem Bett hervor.
Ich tat es ihm gleich und zielte ebenso auf den Mann.
Der Mandarin hob beide Hände hoch. »Miese Sache, miese Sache.«
»Keine Bewegung.«
»Ich steh ganz still. Wenn du was nehmen willst, nur zu. Übrigens die Knarren sind Attrappen, weil die Idioten mir keine echten anvertrauen.«
»Was?« Verwirrt starrte Tony den Mann an.
»Hey, oder hast du Lust auf eins der süßen Mäuschen?«
»Hab genug gehört.« Tony lud die Waffe. »Sie sind nicht der Mandarin. Jedenfalls nicht der echte. Wo?«
Mein Adoptivvater trat abrupt einen Schritt nach vorn und der Mandarin zuckte zusammen.
»Wo ist der Mandarin. Wo ist er?«
Tony lief weiter auf ihn zu und der angebliche Mandarin lief immer wieder davon.
»Ist ja gut, ist ja gut.« Er ließ sich auf einen schwarzen Sessel nieder. «Er ist hier.« Er deutete auf sich. »Er ist hier, aber er ist nicht hier.«
»Was?«
»Ich hab genug«, sagte ich und trat augenblicklich nach vorn. Die geladene Waffe hielt ich an die Schläfe des Mandarins und mit den Finger schloss ich seine Kehle in einen festen Griff. »Sie werden uns jetzt sagen, was hier für ein Spiel gespielt wird, oder es wird wirklich unschön.«
»Es ist kompliziert«, gab der Mann zu.
»Enna, hör auf«, befahl Tony.
»Nein.«
»Enna!«
Ich zögerte, doch schließlich wich ich zurück, ohne die Waffe sinken zu lassen.
»Hey, es ist kompliziert.«
»Ach ja?«, hackte Tony nach.
»Es ist kompliziert.«
»Endkomplizieren Sie's. Raus die Damen.« Sofort erhoben sich die Frauen. »Raus aus dem Zimmer, rein ins Badezimmer.«
Die beiden verschwanden im Bad und in dem Moment, als Tony kurz nach hinten sah, kroch der Mandarin vom Stuhl und krabbelte über den Boden. Tony bemerkte es jedoch und schoss direkt vor ihn in den Boden. Die Frauen schrien und der Mann setzte sich zurück auf seinen Stuhl.
»Mein Name ist Trevor, Trevor Slattery.«
»Was sind Sie?« Tony ließ die Waffe sinken. »Sie sind eine Ablenkung, ein Double, richtig?«
»Meinst du 'ne Zweitbesetzung? Nein, absolut nicht.«
Tony hob wieder die Waffe und zielte auf seinen Kopf.
»Nicht ins Gesicht! Ich bin ein Mime!«
»Sie haben noch eine Minute. Füllen Sie sie mit Worten.«
»Tony, wir vergeuden unsere Zeit«, sagte ich.
»Es ist 'ne Rolle. Der Mandarin, sehen Sie, ich spiele alles.«
»Wie sind Sie hier gelandet, Trevor?«, verlangte Tony zu wissen.
Trevor setzte sich aufrecht in den Stuhl. »Ich, äh ... Mal sehen. Ich hatte ein kleines Problemchen mit gewissen Substanzen, und ganz plötzlich hab ich Sachen getan - abstreiten kann man die nicht -, und diese Sachen sollte kein Mann machen.«
»Weiter?« Tony hatte die Zähne aufeinander gebissen und seine Aufforderung klang wie ein Knurren.
»Dann wurde ich angesprochen wegen dieser Rolle und die wussten das mit den Drogen.
»Was haben die Ihnen gesagt?«, wollte ich wissen.
»Dass die mir mehr geben und was die mir gaben. Die gaben mir diesen Palast. Die haben mich überschüttet.«
Trevor schloss die Augen und schwieg. Verwundert zog ich die Stirn in Falten, als der Mann zu schnarchen begann, doch Tony trat ihm gegen die Schuhe und der Mandarin blickte auf.
»Ach, und 'n super Rennboot«, sprach er unverfroren weiter. »Na, die Sache ist doch, dass er jemanden brauchte, der Verantwortung übernimmt für versehentliche Explosionen.«
»Er?« Mit einem Wut verzehrten Gesicht wandte Tony sich ab. »Killian?«
»Killian«, bestätigte Trevor.
»Er hat Sie erschaffen?«
»Er hat mich erschaffen.«
»Terrordrohungen auf Bestellung.« Tony umkreiste ein wenig den Stuhl, so dass er von links auf Trevor blickte.
»Exakt. Ja.« Der Mann erhob sich und lief einige Meter nach vorn. »Seine Ideenschmiede hatte die Idee. Die Pathologie eines Serienkillers. Die Manipulation westlicher Ikonografie. Bereit für eine weitere Lektion. Bla, bla, bla.« Er hielt uns eine Trinkdose entgegen, doch wir nickten ab.
Tony hatte sich auf den Sessel niedergelassen und ich konnte deutlich die Fassungslosigkeit in seinem Gesicht sehen.
»Natürlich erwachte der Mandarin nur durch meine Darbietung zum Leben.«
»Ihre Darbietung?«, wiederholte Tony. »Bei der Menschen sterben?«
»Nein, mitnichten. Guck dich doch mal um - Kostüme, Greenscreen. Jetzt ehrlich. Bei der Hälfte der Sachen war ich nicht mal am Set, und wenn, war alles Filmmagie.«
Tony erhob sich. »Tut mir leid, aber ich habe einen wunderbaren Freund im Koma, der vielleicht nie mehr erwacht. Dafür müssen Sie geradestehen. Mit gefangen, mit gehangen, Kumpel.«
»Tony!«, schrie ich warnend.
Er wandte sich abrupt um und wollte schießen, doch da erhielt er schon einen Schlag ins Gesicht und fiel bewusstlos auf den Stuhl. Der Angreifer war der Mann, der Tony damals in der kleinen Stadt bedroht hatte und den Jungen töten wollte.
Er grinste mich breit an und kam langsam auf mich zu. »Und Sie sind die berühmte neue Tochter des ach so berühmten Tony Starks.«
Ich wich vor Angst zurück, mit gezückter Waffe. Da stürzte er sich auf mich und ich schoss. Die Kugel ging durch sein Schlüsselbein, doch anstatt das Gesicht vor Schmerzen zu verziehen, grinste er nur noch breiter.
Nun sprang er hervor. Seine Finger umschlossen meine Kehle, immer fester drückte er zu, so dass ich spürte, wie das Blut in meinen Kopf schoss. Mit der anderen Hand zog er mein Gesicht näher zu sich. Ich sah noch ein letztes irres Funkeln in seinen Augen, bevor ich ohnmächtig wurde.Und ein neues Kapitel.
Enna ist wieder ohnmächtig geworden. Was wohl nun mit ihr passiert?
Danke für die Votes und Reads <3 ich hätte nicht gedacht, dass wir in so kurzer Zeit die 1k Reads knacken.
Danke ♡
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Enna Stark || Iron Man 3 [Band 3]
FanfictionBand 3 Eija, Enna - zwei Namen, eine Person. Sie lebt seit geraumer Zeit in New York und je länger sie dort wohnt, desto anstrengender wird es. Das Geld, welches Jane Foster ihr gegeben hatte, neigt sich dem Ende zu, sie versteht nicht alles vom Men...