Kapitel 10

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»Enna? Enna, verdammt, wach auf«, drang eine weit entfernte leise Stimme an mein Ohr

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»Enna? Enna, verdammt, wach auf«, drang eine weit entfernte leise Stimme an mein Ohr.
Sie wurde immer lauter und letztendlich war sie so verständlich, dass ich sie identifizieren konnte. Ich spürte einen Druck um meinen Handgelenken, der sich allmählich löste. Ich öffnete die Augen und fiel nach vorne, direkt in Tonys Arme.
»Oh, Gott. Ich dachte, du würdest nie wieder aufwachen.«
Tony drückte mich eng an den kalten Stahl seines Anzuges und lachte leise. Ich atmete schwer und brauchte erst mal einige Sekunden, um zu realisieren, was passiert war.
»Geht es dir gut? Kannst du laufen?«
»Ich denke, das spielt keine Rolle. Ich muss es versuchen.«
Ich sah mich um. Man hatte mich zuvor mit Kabelbindern an die Stangen eines Bettes gefesselt gehabt, und Tony hatte mich befreit. Tote Männer und eine tote Frau lagen auf dem Boden.
»Hast du Maya umgebracht?«, fragte ich mit einem Blick auf die schwarzhaarige Tote.
»Nein, das war Killian. Er wollte mich für Extremis gewinnen.«
»Du solltest ihm helfen«, sagte ich verstehend. »Doch du hast abgelehnt.«
»Und du kannst dir gar nicht vorstellen, wie froh ich bin, dass er dich nicht getötet hat.«
Humpelnd traten wir hinaus und Tony fing gerade noch sein Vorderteil des Helmes auf, bevor es ihm gegen den Kopf geknallt wäre.
»Schön, wieder komplett zu sein.«
Über uns flog eine Art Flugzeug los und dahinter ein Anzug, welcher Tonys ähnelte. Tony wollte hinterherfliegen, doch schien der MK-42 anderer Meinung - er startete nicht. Unbeholfen liefen wir eine Treppe hinunter und blieben unten auf dem gepflegten Rasen stehen.
»Tony?«, hörte ich James Rhodes Stimme über das Funkgerät im Helm.
»Sag mir, dass du in deinem Anzug bist«, hoffte Tony.
»Nein. Bist du in deinem?«
»Sozusagen ... Äh ... zum Haupthaus.«
Ich blieb draußen stehen, während James und Tony ins Haus zum Mandarin gingen.
Später befanden wir uns schon auf dem Rennboot, von welchem Trevor zuvor gesprochen hatte. Tony und Rhodes sprachen mit dem Vizepräsidenten und erklärten diesem die Lage. Uns lief die Zeit davon.
Der Iron Patriot war auf dem Weg zum Präsidenten, doch Killian, der sich als ein alter Bekannter von Tony herausgestellt hatte, hatte Pepper in seinen Klauen - und durch deren Körper floss bereits Extremis, Killians Experiment.
»Wir müssen uns entscheiden, Tony - entweder wir retten den Präsidenten oder Pepper. Beides wird nicht funktionieren«, meinte Rhodes.
Tony legte sich sein Gerät um, mit wessen Hilfe er über weite Entfernung den MK-42 steuern konnte. Ich beobachtete Tony, wie er sich unaufhörlich bewegte und und sprach.
Dreizehn Personen waren aus dem Flieger gefallen und nun versuchte er sie zu retten - er schaffte es knapp.
»Sag mir irgendwas Positives«, verlangte Rhodes, als er die Tür zu dem kleinen Raum auf dem Boot öffnete. Tony hatte den Anzug zerstört und nun lag er irgendwo im Nirgendwo.
»Alle haben's geschafft. Nur der Präsident ist weg.«
»Wenn du den Präsidenten mit Anzug nicht retten konntest, wie wollen wir Pepper dann ohne einen retten?«, gab James zurück und verschwand wieder auf Deck.
»Äh, sag mal Jarvis, könnte es sein, dass jetzt Zeit ist?«
»Das Hausparty-Protokoll, Sir?«
»Ganz genau.«
Verwundert sah ich Tony an, doch dieser lächelte mir nur aufmunternd zu.

25th December, 2012

Es war bereits tief in der Nacht, als wir mit dem Boot das große Öl-Schiff erreichten, auf welchem sich der Präsident und Pepper befinden sollten. Als wir es erreichten, kletterten wir mit Waffen hinauf. Es herrschte viel Chaos dort, viele Menschen liefen an Deck umher.
Vorsichtig lugten wir hinter einem Container hervor und erst als Rhodes ein »Ich fass es nicht« hervorbrachte, blickte ich nach oben. Der Präsident steckte weiterhin in dem Iron Patriot-Anzug und hing mit ausgebreiteten Armen, die an Seilen festgebunden waren, in der Luft.
»Die haben den über den Öltanker gekettet. Das wird ein Scheiterhaufen«, erklärte Rhodes Tony, der in eine andere Richtung gesehen hatte.
Viel liefen einige Treppen hinauf, bis wir langsam auf einem Stockwerk stehenblieben und darüber schlichen.
»Hast du deine Waffe gezückt?«, wollte Rhodes von Tony wissen.
»Ja, was soll ich machen?«
»Bleib hinter mir, deck oben alles ab und schieß' mir nicht in den Rücken.«
»Oben, Rücken - alles klar.«
In gebeugter Haltung schlich ich umher und entfernte mich ein wenig von den beiden.
»Enna, komm zurück«, verlangte Tony sofort leise, aber mit einem zurechtweisenden Unterton.
»Tony, halt die Klappe«, befahl Rhodes sauer. »Ich hab die Videos von New York gesehen. Sie hat mehr Schusserfahrung als du.«
»Danke«, flüsterte ich zurück und lief weiter.
Sogleich hörte ich einen Schusswechsel. Rhodes streckte die ersten Angreifer nieder. Ich presste mich hinter einen Tank und sah dadurch nichts mehr. Erst als ich das vertraute Geräusch von Tonys Anzügen vernahm, kam ich hervor und schoss.
Zuerst verfehlte ich die Angreifer, doch nach einer Weile hatte ich den Dreh wieder raus. Zu spät realisierte ich, dass die Waffe nichts gegen die Angreifer ausrichten konnte.
Zwei Männer rannten von beiden Seite auf mich zu und ich schloss die Augen. Tief atmete ich durch, bevor ich zum großen Schlag ausholte. Abrupt schlug ich die Augen auf und streckte die Arme von mich, die Handflächen offen zum Himmel zeigend. Ich konzentrierte mich.
Erst dachte ich, es würde nicht funktionieren, doch da spürte ich ein Kribbeln in meiner Hand. Wind kam um mich auf, schlängelte sich wie eine Schlange um mich und formte sich zu einem Sturm. Als er groß genug war, ließ ich ab und der starke Wind verteilte sich in alle Richtungen, so dass die Männer von den Beinen gerissen und davongeschleudert wurden.
Ich sah mich um und mein Blick blieb an Pepper hängen, die nur zur Hälfte auf einer Stahlplattform lag. Tony stand sicher auf einem Träger und streckte die Hand nach ihr aus, doch bevor er sie fangen konnte, rutschte die Plattform hinab und Pepper stürzte in die Flammen, die unter ihr hell und gefährlich loderten.
»Nein!«, schrie ich, doch es war zu spät.
Tonys Anzüge töteten um mich herum weitere Extremissoldaten, aber ich blieb nur stehen und tat nichts. Mit einem leeren Blick sah ich, wie Tony gegen einen Mann kämpfte - wahrscheinlich Killian. Letztendlich explodierte er in einem von Tonys Anzügen und Tony selbst sprang in einen weiteten und landete auf dem Boden, doch dort zerschellte das eiserne Ding.
Aus den Flammen kam eine Gestalt gehumpelt und ich sah, dass es weiterhin der Mann war, der für das alles verantwortlich war. Ich zögerte nicht länger und suchte einen Weg hinunter. Als ich Tony erreicht hatte, lag jedoch jemand in seinen Armen.
»Pepper?«, fragte ich verwundert und die blonde Frau sah auf.
Erleichtert atmete ich aus und Tony und Pepper streckten die Arme aus.
»Komm her, Enna«, sagte der Mann.
Ich lief zu ihm und die beiden schlossen mich mit in die Umarmung mit ein. In meinem Rücken knallte etwas und ich zuckte vor Schreck zusammen. Um uns herum explodierten Tonys Anzüge und mit Erstaunen beobachtete ich das Spektakel.
»Frohe Weihnachten«, flüsterte Tony und zog mich näher an sich.
Erst jetzt realisierte ich das Geschehene. So viel war auf einmal passiert, doch letztendlich haben wir es geschafft, die Welt vor einem weiteren Übel zu retten - auch wenn man Opfer hatte darbringen müssen.

1168 Wörter

Es kommt noch der Epilog und dann ist das Buch beendet.

Ich weiß nicht, aber ich bin nicht so ganz zufrieden mit dem Kapitel ... Lasst mich eure Meinung wissen. Sonst änder' ich es noch mal ;)

Enna Stark || Iron Man 3 [Band 3]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt