8. new

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8.

Endlich war Freitag und die Party konnte beginnen. Ich war schon angezogen und schminkte mich gerade etwas. Meine Haare band ich hoch,damit man meine Ohrringe sehen konnte.
Rachel zog noch ihre High Heels an und schon waren wir unterwegs Michelle und Ria abholen. Sie wohnten nur ein paar Häuser weiter in einer zweier Wg.
"Ihr seht ja heiss aus." sagte Michelle gut gelaunt als sie die Tür öffnete.
"Das geb ich zurück." sagte ich mit einem Lächeln.  Michelle hatte ein goldenes Kleid an,Ria einen goldenen Rock und schwarzes Oberteil. Sie sahen richtig sexy aus.

Wir nahmen ein Taxi das uns zum Saphir brachte. 
Es warten draussen schon einige,doch mit unseren VIP Tickets kamen wir so durch. Jeder von uns bekam ein goldenes Bändchen. 
"Ich bin aufgeregt,"flüsterte Ria. 
Im Club war die Party schon voll im Gange. An den Wänden hingen große Spiegel und die Sitzgelegenheiten waren schwarz. Heute waren aber noch zusätzliche Dekorationen zu sehen. Goldene Lampen und Statuen. 
Wir gingen zur Bar und bestellten uns erstmal eine Runde Champagner. Als VIP war alles gratis,was uns ganz recht kam.
Überall funkelte es und die Spiegel warfen das Gold zurück. 
Wir gingen zu einem Stehtisch und sahen uns um. Es war schon richtig voll und ein zwei bekannte Gesichter waren darunter. Julian sah uns und kam gleich zu uns rüber.
"Wow." meinte er und grinste schief.
"Na James Bond." lächelte Michelle ihn kokett an. Er reagierte aber nicht drauf und drehte sich zu Ria.
Rachel stand neben ihr und wartete nur darauf dass Julian was sagte.
"Der Rock steht dir." meinte er mit anerkennenden Blick.
Sie lächelte ihn schüchtern an. Zeit das wir etwas unternahmen.
"Geht doch tanzen." sagte Rachel und schob Julian zu Ria. Diese sah kurz Rachel böse an,lächelte aber wieder als Julian sie zur Tanzfläche zog.
"So. Und nun hätte ich Lust auf einen Vodka." sagte sie und verschwand. 
Lächelnd folgte ich Michelle auf die Tanzfläche und bewegte mich zum Beat. Die Musik dröhnte durch die Boxen, der harte Bass ließ die Wände vibrieren.
Auf einer Empore tanzten auch welche,oder standen am Geländer. Tänzerinnen in goldnen Outfits tanzten auf ihren Podesten.
Da sah ich Mr Rhage, er stand oben und unterhielt sich mit einer Blondine. Als hätte er gemerkt das er beobachtet wurde sah er runter. Er nickte mir freundlich zu,ich erwiderte den Gruß und wandte mich Michelle zu.
"Wer ist das?" fragte sie mich neugierig.
"Keine Ahnung." log ich. Ich konnte ihr ja schlecht erklären warum ich die rechte Hand des Königs kannte.
"Der sieht echt heiss aus,bestimmt ein Vampir."
"Denke ich auch,ist aber nicht mein Typ."
Irgendwann setzten wir uns und tranken Cocktails. Meine Füße taten mir langsam weh.
Rachel und Ria kamen zu uns und weiter vorne sah ich Ria die mit Julian redete.
Es kam Bewegung in die Menge und Mr Rhage trat zu uns an den Tisch.
"Guten Abend Ladys. Ich hoffe euch gefällt es hier." sagte er mit einem charmanten Lächeln.
"Es ist super hier." sagte Rachel und lächelte ihn breit an. 
Er lächelte freundlich zurück und drehte sich zu mir.
"Dürfte ich sie kurz sprechen." bat er mich.
Ich stand auf und folgte ihm in ein Büro hinter der Bar. Was wollte er von mir?
"Ich bedauere ihnen den Abend vermiesen zu müssen, aber es ergab sich eine Komplikation und ihre Anwesenheit im Palast wird erwartet."
"Wenn ich fragen darf,um welche Komplikationen handelt es sich dabei?" fragte ich ihn. Ich war überrascht und auch nervös.
"Das wird ihnen der König berichten." sagte er.
Ich würde wieder dem König begegnen. Aber was wollte er von mir?
"Nun gut. Was soll ich meinen Freundinnen sagen?"
"Ein Bediensteter wird ihnen ausrichten das sie mit zu mir sind."
"Aber..." Ich wusste nicht was ich dazu sagen sollte. "Das werden sie nicht glauben, ich bin nicht der Typ Frau die direkt mit jemandem verschwindet."
"Keine Sorge,sie werden es hinnehmen." sagte er und öffnete eine andere Tür. Ich folgte ihm und stand schließlich vor einem schwarzen Lexus. Er öffnete mir die Beifahrertür und ich stieg, so elegant wie möglich ein und er fuhr los.
Der Wagen schoss durch die Straßen bis zum Palast. Ich war noch nie mit einem solchen Wagen gefahren. 
Er parkte vor der Treppe des Palastes und half mir beim Aussteigen.
Gino, der Diener öffnete die Tür und ließ uns herein.

Mr Rhage zeigte mir den Weg bis zum Büro. 
Er klopfte an und ging kurz alleine rein,dann kam er wieder raus und ließ mich eintreten.
Der König saß wieder hinter seinem Schreibtisch und sah mich an. Ich verbeugte mich kurz und wartete. 
"Setzt euch." sagte er. Seine Stimme klang diesmal noch dunkler,er wirkte im ganzen Angespannter. 
"Wie gut kennen sie Sofie Beggenesie?" fragte er mich. 
Mrs Beggenesie? 
"Sie ist Professorin an der Uni,an der ich studiere. Sie ist Kunsthistorikerin und hat schon einige Reisen in die verschiedensten Länder unternommen. Ansonsten weiss ich nichts. Ich habe ihr schon einige male geholfen Wertgegenstände zu katalogisieren." erzählte ich ihm. Ich fühlte mich unwohl und overdressed.
"Ist ihnen, als sie hier waren irgendetwas an ihr aufgefallen?" 
"Nein. Sie war sehr angetan von euren Schätzen. Sie war wie immer."
"Wissen Sie was Sie in ihrer Freizeit tut?"
"Nein,wir haben uns immer nur über Kunst unterhalten." 
Wieso fragte er mich so viel über sie?
"Darf ich wissen worum es hier geht?" fragte ich ihn.
"Die Liste ist nicht vollständig. Und ich muss herausfinden warum. Sebastian hat sich alles angesehen,aber es fehlt etwas. Mrs Beggenesie ist nicht auffindbar,was mich stutzig macht,"erzählt er mir.
"Das ist bestimmt nur ein Versehen. Ich kann mir nicht vorstellen daß sie das mit Absicht gemacht hat." sagte ich mit einem flauen Gefühl im Bauch.
"Das werden wir sehen."
"Ich kann ihnen ihre Unterlagen zeigen. Sie sind bestimmt in der Datenbank der Uni. Ich bräuchte nur einen Computer,die Zugangsdaten kenne ich." sagte ich. 
Er hob eine Tastatur vor. Dann rutschte er mit dem Stuhl zur Seite und bedeutete mir um den Schreibtisch zu kommen.
Ich stand nun neben ihn und bemühte mich meine zitternden Finger in den Griff zu bekommen. Ihm so nahe zu sein machte mich schüchtern und nervös. 
Ich tippte die Daten in das entsprechende Feld und wartete bis die Seite sich aufgebaut hatte.
Er rollte etwas näher um auf den Monitor zu sehen,sein Atem strich meinen Hals. Konzentriert suchte ich den Ordner und öffnete die Liste.
"Sie hebt die Listen immer etwas auf,damit sie nachprüfen kann ob alles stimmt." sagte ich. Er nahm seine Liste und gab sie mir. Dann stand er auf und bot mir seinen Stuhl an.
"Vergleichen Sie die Listen." sagte er und ich setzte mich in seinen Stuhl,der mich fast zu verschlucken schien.
Ich schluckte meine Nervösität herunter Und nahm das erste Blatt und las es durch,verglich es mit den Daten am Computer. Doch es stimmte alles. Erst als ich zur Truhe kam viel mir etwas auf. Auf dem Papier standen 5 Gegenstände, aber im PC nur 4. Laut dem 5. Gegenstand handelte es sich um einen Saphir im Wert von 45 Millionen Dollar. Ich schluckte und mir wurde aufeinmal schlecht. Aber in der Truhe waren doch nur die kleinen Saphire gewesen. 
Er war groß und tief blau. Der wäre mir doch aufgefallen.
"Wie ich an eurem Gesicht sehen kann,ist ihnen etwas aufgefallen." sagte er. Er stand direkt hinter mir, da erst fiel mir auf wie groß er war. 
"Ja." antwortete ich leise. 
Ich stand auf und ging um den Schreibtisch rum. Er setzte sich wieder und ich tat es ihm nach. Meine Beine waren ganz zittrig. 
"Sie gibt 5 Gegenstände an aus der Truhe. Die kleinen Saphire,die Notizbücher,ein Kerzenständer,ein größerer Saphir und Stoffservietten. Aber auf ihrer Liste fehlt der große Saphir."
Ich konnte es nicht glauben.
"Was passiert nun?" fragte ich ihn. 
"Mein Sicherheitschef sucht mit meinen Leuten Mrs Beggenesie."
"Es tut mir leid. Ich hätte nicht gedacht daß sie so etwas tun würde."
"Ich auch nicht. Wir haben sie gründlich durchleuchtet. Es gab keine Auffälligkeiten."
"Wieso verdächtigen sie mich nicht? Verstehen sie mich nicht falsch. Ich habe damit nichts zu tun. Aber sie kennen mich nicht."
"Das stimmt. Aber ich habe eine gute Menschenkenntnis. Ich hätte Mrs Beggenesie persönlich begrüßen sollen."
Als Vampir hatte er bestimmt einige Fähigkeiten und als König sehr mächtige. Ob er Gedankenlesen konnte? Ich beobachtete ihn aber ich konnte nichts feststellen.

Der König Und Ich (Blutsbande 1) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt