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Das dritte bearbeitete Kapitel. Viel Spaß

3.
Mein Kleiderschrank war nicht besonders groß. Ich nahm mir eine Jeans,eine weiße Bluse und meine Blouson Jacke. Dazu zog ich noch meine schwarzen Sneaker an. Ich wusste ja nicht wo es hinging.
Meine Haare steckte ich zu einem Dutt zusammen und fertig war ich. Ich nahm meine Tasche und einen Cafe to Go und verliess die Wohnung. Mrs Beggenesie würde mich gleich abholen.
Es war noch recht kühl, was mir aber recht war.
Ein kleiner roter Mini kam um die Ecke und parkte vor mir.
Es war Mrs Beggenesie und ich stieg ein. "Guten Morgen", grüßte ich sie.
"Guten Morgen Lucy."
Sie fuhr los und fädelte sich in den Verkehr ein.
"Es wird ein langer Tag werden,ich hoffe das macht dir nichts aus ",teilte sie mir mit.
"Nein,ich bin gespannt um welche Schätze es sich handelt", sagte ich.
"Das werden wir bald wissen. Mr Rhage wollte die Einzelheiten persönlich besprechen. Da sie so vorsichtig sind denke ich das es sehr kostbare Schätze sein werden. Warst du schon mal im Palast?"
"Im Palast? Nein." Etwas mulmig sah ich zu ihr.
"So habe ich wohl auch geschaut. Mr Rhage ist die rechte Hand vom König der Vampire."
"Dann sind es wirklich sehr kostbare Schätze. Wow."Ich war beeindruckt und nervös zugleich. Das war eine unglaublich seltene Gelegenheit. War ich richtig angezogen? Würde ich den König kennenlernen? Viel wusste ich nicht über ihn.
"Ja, ich fühle mich geehrt das ich dafür auserwählt wurde. Bisher durften nur sehr wenige in den Palast."
"Ja, der König soll viele Feinde haben."
"Ja,aber darüber reden wir aber nicht im Palast", meinte sie und bog in die Straße, die zum Palast führte ab. Hier war es ruhiger und man sah schon Wachen Patrouille laufen.
Ein schwarzes Eisentor zwang uns anzuhalten und ein uniformierter Mann sah sich unsere Ausweise an.
Er gab sie uns zurück und das Tor schwang auf.
Sie folgte der Auffahrt, etwa 1 km bergauf,bis zu einem Hof mit einem Brunnen in der Mitte.
Sie parkte das Auto und wir stiegen aus. Sprachlos stand ich da und starrte den Palast an. Er stammte noch aus der Zeit vor den Vampiren. Damals lebten hier die Präsidentin und ihr Mann. Sie hatte es erbauen lassen aus Prunk und Stolz. Obwohl, wer brauchte ein so riesiges Haus.
Eine lange Steintreppe führte zu einer großen Doppeltür. Diese öffnete sich in dem Moment als wir oben ankamen.
Ein Diener liess uns eintreten. Der Eingang war beeindruckend. Eine breite Treppe führte nach oben. Es war hell und recht nüchtern eingerichtet. Der Butler führte uns in einen Salon. Mir fiel auf das die Fenster verhangen waren,Lampen sorgten für Licht.
"Mr Rhage wird gleich bei ihnen sein. Darf ich ihnen etwas zu Trinken anbieten?" fragte der Mann uns.
"Danke. Ein Wasser wäre nett ", sagte Mrs Beggenesie.
"Danke,für mich auch ", sagte ich,bevor ich was falsches sagte.
Er ging, ließ aber die Tür offen. Sie ging zu den Gemälden und betrachtete sie sich. Ich ging zum Kamin, darüber hing ein Gemälde von einem Jungen im Alter von vielleicht gerade mal 18 Jahren. Er hatte schwarze Haare,die streng nach hinten gekämmt waren. Seine grauen Augen wirken so lebendig und kampflustig. Sein Mund hatte ein verschmitzen Zug,als wollte er lächeln, durfte es aber nicht. Seine Haltung wirkte stolz und unnahbar.
Der Diener kam und servierte die Getränke, danach zog er sich wieder zurück.
Ich war fasziniert von dem Gemälde,es wirkte so lebendig und voller Energie.
"Als würde er gleich aus dem Gemälde springen." vernahm ich eine kühle Männerstimme. Ich erschrak und drehte mich um,Mrs Beggenesie hatte ihn nun auch bemerkt und kam rüber.
"Sie müssen Sebastian Rhage sein. Ich freue mich hier sein zu dürfen." begrüßte sie ihn höflich.
"Der bin ich. Und wie ich sehe sind sie schon begeistert bei der Sache." meinte er zu Mrs Beggenesie.
Er drehte sich zu mir. "Ich wollte sie nicht erschrecken, verzeiht."
"Das macht nichts." sagte ich nur,ich war leicht eingeschüchtert. Das war das erstmal das ich einem Vampir so nahe war.
Er sah auch gar nicht so aus wie ich ihn mir vorgestellt hatte.
Er war groß,seine Haut war weiß wie Porzellan und seine Haare waren lang und Blond. Ein gutaussehender Mann.
"Setzen wir uns doch. Es gibt noch ein paar Details zu klären."
Ich setzte mich neben Mrs Beggenesie und nippte an meinem Wasser. Ich war immer noch schrecklich nervös.
"Die Gemälde und Gegenstände befinden sich im oberen Stockwerk. Ich muss sie bitten sich nur dort aufzuhalten. Gino, der Diener, wird ihnen alles bringen was sie benötigen." sagte er.
"Das ist kein Problem." meinte Mrs Beggenesie.
"Daß sie über ihre Arbeit mit niemandem reden dürfen ist ihnen noch bewusst?"
"Ja das versteht sich von selbst."
"Gut. Dann zeige ich ihnen den Weg."
Er stand auf und begleitete uns ins obere Stockwerk. Die Gänge waren wie unten hell. Gemälde hingen an den Wänden. Es waren Landschaften und Portraits.
Im hinteren Teil öffnete er eine Doppeltür und wir traten ein.
Staunend stand meine Professorin im Raum, sie wusste gar nicht wo sie als erstes hin sollte.
"Bis später." sagte er und ging.
"Das ist unglaublich." flüsterte sie.
Ich ging zu einer Vitrine und sah mir ein goldenes Zepter an.
Ich zog meine weißen Handschuhe an und nahm es vorsichtig in die Hand. Mrs Beggenesie stand neben mir und beobachtete mich.
"Sei vorsichtig." mahnte sie.
Ich sah nach Inschriften und fand auch eins.
1624, König Karl 1.
Sie nahm ein Klemmbrett und schrieb die Daten auf. Dann nahm ich einen Teller in Gold raus.
1240, König Ludwig IX.
So ging es ein paar Stunden,der Diener brachte uns Getränke und Sandwiches.
"Sie dir das Gemälde an." sagte sie.
Es war ein Ölgemälde einer Frau. Sie hatte ein weißes Kleid an, lange blonde Locken umrahmten ihr perfektes Gesicht. Ihre Augen leuchteten blau und ihr Mund war rosig.
Sie stand in einem Garten,umgeben von Blumen und eigenem Pavillon im Hintergrund. Ich sah nach einem Zeichen,doch entdeckte ich keins.
Gegen Mittag musste ich mal,wo waren nochmal die Toiletten? Ich trat auf den Flur und überlegte. Langsam lief ich über den roten Teppich und sah mir die Türen an. Doch sie sahen alle gleich aus.
Gerade wollte ich die erste öffnen,als sich jemand hinter mir räusperte.

Erschrocken drehte ich mich um. Vor mir stand ein Mann mit roten Augen und Narben im Gesicht. Vorsichtig ging ich einen Schritt zurück, prallte dann gegen die Wand. Wer war das und was sollte ich jetzt tun?
Er kam näher und roch an meinem Haar. Ängstlich wimmerte ich,das brachte ihn zum grinsen.
"Dein Duft ist betörend." knurrte er.
"Larelius, lass sie in Ruhe." vernahm ich die Stimme von Mr Rhage.
Der Mann drehte sich um und sah zu ihm, er war mir immer noch zu nah.
"Lass sie in Ruhe. Du hast hier oben nichts zu suchen."
Er knurrte, nahm aber Abstand und ging den Flur runter zur Treppe.
Erleichtert atmete ich aus.
"Ich,ich wollte zur Toilette." sagte ich mit belegter Stimme.
"Die dritte Tür." sagte er.
Ich öffnete sie,bevor ich rein ging hielt er mich zurück.
"Ich muss mich entschuldigen. Er hätte gar nicht hier sein dürfen. Aber es sei ihnen versichert, daß sie hier nichts zu befürchten haben." sagte er. Ich glaubte ihm.
Ich nickte und schloss die Tür.
Nach dem ich mich erleichtert hatte und ich wieder normal atmen konnte ging ich zurück zu Mrs Beggenesie.
"Es ist noch soviel zu tun,ich weiss gar nicht ob wir das alles heute noch schaffen."
Gegen vier kam der Diener und stellte uns Suppe und Brot auf den Tisch im Vorraum.
Sie schmeckte richtig gut und lieferte etwas Energie.

Danach vertieften wir uns wieder in die Schätze.
Es war erstaunlich wie viele Kunstgegenstände der König besaß.
Er hatte schon einige Jahrzehnte mitgemacht.
Wie alt er wohl war?

Der König Und Ich (Blutsbande 1) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt