Shitstorm

Chapter eight

Völlige Stille.
Durchbrochen vom gelegentlichen, leisen Knarzen des alten Holzhockers vor dem Fenster. Mit zitternden Händen fährst du über das dünne Stück Stoff auf der Sitzfläche. Betrachtest die verschieden Muster. Jegliche Grünnuancen finden sich auf dem trostlosen Überzug wieder. Keines der Muster scheint zu einem anderen zu passen und doch gibt das Ganze ein ganz hübsches Endergebnis ab. Bei dem Gedanken daran schleicht sich ein Lächeln über dein Gesicht. Nur kurz. Das Ehrlichste seit langer Zeit.
Streichst die bereits ausgefranste Naht glatt. Es wird bald zerfallen. Zu Staub werden. Nicht mehr existent.
Dann wird wieder alles zusammen passen. Die erwartete Perfektion wieder hergestellt sein.
Hebst deinen Blick.
Schaust geradewegs durch das kalte Glas welches dich jeden Tag von der doch so enttäuschenden Ausenwelt trennt.
Du spürst eine Veränderung. Die sonstige Angst wandelt sich langsam in Neugier um. Nimmst einen tiefen Atemzug. Öffnest das Fenster einen Spalt. Noch warme Nachtluft zieht durch die kleine Öffnung und scheint dich zu umhüllen.
Blick gen Himmel.
Versuchst Bilder in den unzähligen Sternen zu erkennen und zeichnest sie unbewusst mit dem Finger auf dem kalten Fensterbrett nach.
Den Blick nicht vom dunkelblauen Himmel abwendend spürtst du etwas, was du lange vermisst hast. Geborgenheit.
Leises Flüstern in der Dunkelheit.
Allein zu dir gerichtet.
"Gib nicht auf."

~210 words~