Träume

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David saß alleine in seinem Zimmer und wartete. Seitdem er den Schatten des Wolfs am Fenster gesehen hatte, waren einige Stunden vergangen. Vor drei Stunden hatte Geoffrey angerufen und ihm gesagt, dass er Kyrill gefunden habe und der erst am frühen Morgen heimkommen würde. Als Jon dies erfuhr, war er ganz geknickt und Dennis hatte einige Mühe, ihn wieder aufzubauen. So verbrachten sie den Rest des Abends zu dritt mit verschiedenen Spielen auf der Playstation. Nach Mitternacht erst siegte endlich die Müdigkeit über Jons Wunsch, Kyrill doch noch zu sehen und so gingen sie alle schlafen. Obwohl das Gästezimmer für Dennis hergerichtet war, hielt David es für das Beste, ihn mit Jon zusammen in Kyrills Schlafzimmer unterzubringen. Kyrill würde das sicher gutheißen.

An Schlaf dachte David jedoch nicht, obwohl auch er müde war. Nachdenklich sah er aus seinem Fenster und beobachtete den Nachthimmel. Er hoffte inständig, dass nichts geschehen wäre, doch natürlich wusste er es besser. Kyrill war am letzten Morgen nicht nach Hause gekommen; schlimmer noch: sie hatten nichts von ihm gehört. Am Telefon hatte sich Geoffrey alle Mühe gegeben, unbesorgt zu klingen. Doch genau das bereitete David Sorge.

Das Geräusch eines Motorrades riss David aus seinen Gedanken und er lief leise aus seinem Zimmer zur Garage, wo Geoffrey gerade seinen Motorradanzug auf einen Haken hängte. Geoffrey nickte ihm zu während er sich an Ort und Stelle aus seiner verschwitzten Kleidung heraus pellte.

„Vor ein paar Stunden schlich ein Wolf ums Haus, wahrscheinlich Alexander. Aber jetzt ist alles ruhig. Dennis und Jon schlafen in Sir Kyrills Schlafzimmer“, berichtete er Geoffrey. Dann fügte er hinzu: „Was ist mit Sir Kyrill, Geoffrey?“

„Es gab einen Kampf mit Randulf, deshalb hatte er es nicht mehr vor dem Morgengrauen geschafft. Sein Anzug hat etwas gelitten. Er ist zu Stern gefahren und wollte früh am Morgen hier sein. Alles weitere morgen. Lass uns jetzt schlafen gehen. Wir müssen früh raus.“

David sah ihn fragend an. Was Geoffrey erzählte ergab keinen Sinn, außer Geoffrey wollte ihn damit beruhigen. Wegen einem verschmutzten oder zerrissenen Anzug würde sein Herr nicht mitten in der Nacht zu Schneider Stern fahren. Der Kampf mit Randulf musste ernst gewesen sein. David kannte Geoffrey jedoch zu gut, als dass er jetzt mehr von ihm erfahren würde, und so tröstete er sich, dass Geoffrey Kyrill ja gefunden und zu Stern gebracht hatte. Außerdem hatte Geoffrey recht und sie sollten nun schlafen. Die Nacht war kurz genug.

Er war sich dennoch sicher, dass er nicht schlafen konnte. Ein Teil von ihm wollte wach bleiben und auf Kyrills Rückkehr lauschen, doch es dauerte nicht lange, und er war eingeschlafen. Jon fühlte einen dumpfen Schmerz im Nacken als er aufwachte. Er öffnete die Augen und blickte orientierungslos in die Dunkelheit. Links von ihm hörte er, wie Dennis sich unruhig im Bett herumwälzte. Nach und nach begriff er, dass er auf dem Boden lag. Oh, Mann, dachte er, jetzt bin ich wegen Dennis aus dem Bett gefallen. Und jetzt fing der auch noch an zu schnarchen. Müde raffte sich Jon auf, drängelte sich neben Dennis wieder ins Bett und ignorierte dessen brummende Proteste. Er dachte an die letzte Nacht mit Kyrill und an alles andere, was er in diesen Tagen erlebt hatte. Langsam schlief er wieder ein.

Er träumte von Kyrill, der mit einem roten Kimono bekleidet in das Zimmer kam und sich auf die Bettkannte setzte. Er schob Jons Bettdecke beiseite und begann mit seinen Händen zärtlich Jons Körper zu streicheln. Als er ihm den Rücken massierte, bekam Jon eine Gänsehaut und begann zu schnurren. Dann beugte sich Kyrill herunter und begann Jons Nacken und Rücken zu küssen, und Jon stöhnte wohlig auf. Kyrill fuhr mit seinen Händen tiefer und streichelte Jons Lenden und Pobacken. Seine Hände fanden ihren Weg zu Jons Schultern zurück und brachten ihn mit sanftem Druck dazu, sich umzudrehen. Jon setzte sich auf und breitete die Arme aus, schlang sie um seinen geliebten Kyrill und drückte seinen Kopf an dessen Brust. Erregt schob er seine Hände in Kyrills Kimono, löste die Schlaufe des Gürtels und streifte ihn ab. Nichts sollte zwischen ihnen sein. Kyrills starke Arme drückten ihn wieder zurück aufs Bett, wo sich Jon erneut Kyrills Küssen und seinen streichelnden Händen überlies. Heftig atmete er, als Kyrill seinen Nabel küsste und langsam die Zunge um ihn kreisen lies. Weiter hinab folge Kyrills Zunge dem flaumigen Pfad hinab zu Jons Lenden.

Kyrill umfasste mit der einen Hand Jons Glied und als seine Lippen die Eichel umschlossen stöhnte Jon auf. Langsam lies Kyrill seine Zunge über den Schaft auf und ab wandern. Seine Hand umfasste jetzt Jons Hoden und massierte sie. Schwer atmend stöhnte Jon lustvoll auf. Sein ganzer Körper spannte sich an und seine Hände suchten halt in den Bettlaken. Hoch erregt hob Jon seine Lenden an und reckte sein pulsierendes Geschlecht Kyrill entgegen. Mit einem lauten Stöhnen ergoss er seinen heißen Samen in Kyrills Mund, der begierig alles aufsaugte.

Ermattet lag Jon da und noch während er Kyrills Hände auf seinem Körper spürte schwanden ihm die Sinne.

Plötzlich drang ein reißendes Geräusch an seine Ohren, und ein grelles Licht drang durch seine geschlossenen Augenlider. Missmutig murrend drehte er sich auf den Bauch und zog die Decke über sich.

„Raus aus den Federn, Jon. Es ist herrliches Wetter, forderte Dennis ihn auf und versuchte, ihm die Bettdecke zu entreißen.

„Hey, lass das“, wehrte sich Jon und hielt die Bettdecke fest. „Ich hab so schön geträumt, Dennis.“

„Ja klar. Geträumt hast du“, grinste Dennis, „muss ja ein heißer Traum gewesen sein, so wie du gestöhnt hast. Und jetzt raus aus den Federn.“ 

Kyrill und JonathanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt