Lange blieb das Mädchen nicht auf dem kühlen Schulflur liegen, da die Schulglocke läutete und somit Lynn's Bewusstsein zurückkehrte. Die Seele von Dillan's Vater schaffte es immer wieder auf's Neue, das jeweilige Opfer immer dann gerade so lebenstauglich zu machen, bevor der zu unterrichtende Lehrer kam. Lynn stand auf und fuhr sich erst einmal über den Hals. Zischend ließ sie ab, als sie mit ihren Fingerspitzen leicht die tiefblauen Flecke streifte, die von der nicht sichtbaren Eisenkette stammten. Das Mädchen drehte sich langsam zu Cecilia um und betrachtete sie mit bedrohlichem Gesichtsausdruck. Ihre Miene verfinsterte sich noch mehr, sie öffnete den Mund und knurrte mit großem Kraftaufwand: »Wehe ich erwische dich noch einmal, wie du deine dreckigen Pfoten an Dillan packst. Wenn du das machst, wirst du das bitter bereuen!« Cecilia senkte eingeschüchtert ihren Kopf und sah auf ihre Hände. Sie hatte saubere Finger, jedoch nickte sie kaum merklich. »Wie war das? Ich kann dich nicht hören!«, fauchte Lynn keuchend, was sie jedoch sofort bereute, als Dillan sie scharf ansah. In dem Moment fuhr nämlich ein stechender Schmerz durch ihre Adern, der sie sofort stocken ließ. Das Mädchen fluchte leise, jedoch verstummte sie augenblicklich, als der Schmerz sich zu verschlimmern schien. An ihren Augen sah man jedoch, dass sie tiefen Hass auf Cecilia verspürte, doch auch das blieb nicht unbestraft. Ein ohrenbetäubender Schmerzensschrei erfüllte die stickige Luft des Gymnasiums im selben Moment, in dem das stämmige Mädchen abermals zu Boden fiel. Mit den Fäusten auf den dreckigen Boden einschlagend, um die enormen Schmerzen zu verdrängen, lag sie zusammengekrümmt dort und niemand wagte sich näher als zwei Meter an sie heran, da sie gelegentlich um sich trat. »Ich glaube sie hat Schmerzen...«, merkte ein Junge in scherzendem Tonfall an. Jason schlug sich ungläubig die Hand vor die Stirn und murmelte leise: »Dummheit tut weh... Unglaublich weh!« Dann atmete er tief durch, bevor in sarkastischem Tonfall von sich gab: »Neee Kevin, Lynn tut nur so!« Der angesprochene Schüler überlegte einen Moment, bevor er seinen Kopf schief legte und zu dem auf dem Boden liegenden Mädchen trat. Er nahm Anlauf und trat mit voller Wucht in ihre Seite. Im selben Moment verkrümmte Lynn sich noch mehr und spuckte etwas Blut aus. »Aber jetzt hat sie doch Schmerzen!«, prahlte er stolz, woraufhin Jason seine Augen verdrehte und Kevin eine Backpfeife links und eine rechts verpasste. »Du bist so extrem dumm! Einfach nur strohdumm und... Und... Ach... Dir fehlt einfach ein verficktes Hirn! Dabei bist du nicht einmal blond, muss wohl schlicht am Namen liegen.« Überrascht rieb Kevin sich die schmerzenden Wangen und schaute Jason gekränkt an. »Nur weil ich Kevin heiße, heißt es nicht, dass ich dumm bin!«, fauchte der etwas kleinere und wartete darauf, dass seine Mitschüler ihn unterstützen würden. Jedoch fingen diese nur an zu lachen und zu kichern, ehe sie sich wieder ihren Handy's oder anderem zuwandten. »Wo bleibt denn Miss Jung?«, wunderte sich Dillan, während er Cecilia aufhalf. »Ja stimmt«, warf das Mädchen mit zitternder Stimme ein, »sie kommt doch sonst immer pünktlich...« Dillan nickte zustimmend und wollte sich kurz im Gang nach der älteren Lehrerin umsehen, als sein Blick auf das noch immer am Boden liegende Mädchen fiel. »Ah... Jetzt verstehe ich...« Jason, der die Unterhaltung stumm verfolgt hatte, zog eine Augenbraue fragend hoch. Dillan deutete mit dem Kinn auf Lynn, was sein Freund aber noch immer nicht zu verstehen schien, deshalb ging er zu ihm und sagte leise, damit es niemand anderes mitbekommen konnte: »Ich wette mit dir, dass unsere Englisch-Lehrerin erst kommt, wenn Lynn wieder aufsteht und keine Schmerzen mehr zeigt.« Jason überlegte einen Moment, bevor er langsam überlegte. »Joa, macht Sinn...«, gab er stirnrunzelnd zurück. Cecilia hatte den Jungs beängstigt zugehört und überlegte eine Weile. »Es hängt mit deinem Referat zusammen, oder?«, flüsterte sie in fragendem Ton. Dillan sah einfach stumpf geradeaus, als hätte er das Mädchen nicht gehört. Die blasse Schülerin wollte ihre Frage gerade wiederholen, als der Schwarzhaarige sich von seinen Gedanken losriss und Cecilia direkt in die Augen sah. In ihnen saß ein Ausdruck der Trauer und der Verschrecktheit, aber das ging schnell vorüber und er nickte ausdruckslos. Einige Minuten vergingen, ohne das Frau Jung auftauchte, jedoch hatte es bereits zum zweiten Mal geklingelt und die anderen Klassen waren samt Lehrer in ihren Räumen verschwunden. Sie hatten Lynn nicht bemerkt. Der gesamten 12b schien niemand mehr zu glauben, weder die Lehrer, noch Schüler aus anderen Klassen. Plötzlich regte sich das auf dem Boden liegende Mädchen und setzte sich langsam stöhnend auf. Mit der einen Hand hielt sie sich die Seite, in die Kevin sie getreten hatte und mit der anderen Hand presste sie sich eine Stelle an ihrem Oberschenkel zu, die zu bluten schien. Dillan rollte mit den Augen. Sein Vater konnte echt übertreiben! Abermals vergingen einige Minuten, in denen einfach nichts passierte. Nachdem die Blutung gestillt war und sie wieder normal stehen, sowie gehen konnte, dauerte es nur ein paar Sekunden, bevor die Englischlehrerin ankam. »Es tut mir leid, ich hatte noch kurze Besprechung.« Diese typische Lehrerausrede, aber bei Frau Jung machte es keinen Sinn, da sie ganz kurz nach Lynns Verbesserung, wenn man es so nennen konnte, kam.
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Schon wieder so ein Kapi, was ich eher zur Überbrückung geschrieben habe, was ein Kack... x'D
Naja. Tüdelü und bis zum nächsten Kapii :)
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Die Rache der Seele
HorrorDillan, ein 17-Jähriger Junge, der die 12. Klasse eines Gymnasiums besucht, soll einen Aufsatz über einen verstorbenen Verwandten schreiben und sich im Internet oder bei anderen Verwandten (Eltern, Großeltern, etc.) informieren, um den Aufsatz gelun...