»Dillan?«, rief eine Stimme halb verwundert, halb lächelnd. Ertappt schreckte der Junge auf und er, sowie Cecilia rückten schnell von dem jeweils anderen weg. »Ich ähm...«, zögerte er und schaute zu seinem Freund auf, der nun vor ihnen stand. Soll ich? Nein..., dachte er, beschloss aber, dass Cecilia's Probleme niemanden etwas angingen und schaute nur schweigend hoch. Dann drehte er seinen Kopf zu der blassen Schülerin und lächelte leicht. Sie erwiderte die Geste schüchtern, nachdem er schon wieder weggeschaut hatte, und wurde plötzlich am Arm zur Seite gerissen. »Du Fotze!«, fauchte das Mädchen, welches Cecilia hochgerissen hatte und starrte sie hasserfüllt an. Überrascht schaute Jason auf die beiden Mädchen. Eine blass und eingeschüchtert, die andere gewaltsam und grob. »Ly... Ly... Lynn...«, stotterte Dillan und wollte aufstehen, doch das blonde Mädchen, welches sich bunte Strähnen gefärbt hatte, funkelte ihn mit einem undefinierbaren Ausdruck in den Augen an. »Schweig, Süßer«, knurrte Lynn und betonte dabei das zweite Wort gefährlich zischend. Augenblicklich schloss der 17-Jährige den Mund, den er gerade noch dazu benutzen wollte, um Cecilia mit Worten zu helfen, rutschte noch etwas zurück und starrte Jason hilflos an, der ebenso zurück schaute. Lynn presste die etwas größere Cecilia mühelos an die verdreckte Wand des Schulflurs und drückte ihr mit ihrer klauenartigen Hand langsam immer tiefer die Luft ab, indem sie sie gegen die Luftröhre presste. Ein röchelnder Hilfelaut kam aus Cecilias Rachen und Dillan starrte Lynn geschockt an. Das Mädchen hatte solch eine Kraft in den Muskeln, dass sich nicht einmal die Jungs mit ihr anlegen wollten. Verzweifelt überlegte der Schwarzhaarige, was er tun könnte. Lynn konnte er noch nie wirklich ausstehen, aber meist hatte er sie ignoriert und jetzt?! Er schaute zu Cecilia, die mittlerweile aufgehört hatte sich zu wehren, um sich die restliche Kraft zum Überleben zu sparen. Ihr Lebenswille IST da...! Als sich das Gesicht der Schülerin immer dunkler färbte, schoss Wut in ihm hoch. Wie elektrisiert sprang er auf und starrte Lynn wütend an. Im Geiste versuchte er seinen Vater zu erreichen. Das wäre mal ein sinnvoller Tod, dachte er schadenfroh und gleichzeitig hasserfüllt. Je hilfloser er sich fühlte und gleichzeitig immer wütender wurde, desto mehr hoffte er auf den rachedurstigen Psycho-Geist seines Vater. »Argh!«, mit einem qualvollen Aufschrei ließ Lynn von Cecilia ab und sackte auf dem Boden zusammen. »Scheiße!«, keuchte sie schmerzerfüllt und sah zu Dillan auf. In ihren Augen hatte sich der undefinierbare Ausdruck geändert. Jetzt lag eindeutig eine Mischung aus Hass auf Cecilia und Liebe darin. Wen liebt sie denn?!, dachte Dillan geschockt. Die blasse Cecilia war nun wieder an der Wand hinabgerutscht und hielt sich leise stöhnend den Kopf. Besorgt kramte Dillan seine Wasserflasche aus seiner Tasche, öffnete sie und überreichte sie dem Mädchen. Sie nahm diese dankbar an, trank ein paar Schlucke und konnte endlich wieder frei atmen. Heftig atmend hockte Lynn auf dem Boden und hielt sich eine Hand an die Rippen. Dillan sah, wie sie von einer Kältewelle durchgeschüttelt wurde und warf Cecilia einen Blick zu. "ER ist da...", seufzte der Junge leise, woraufhin er einen irritierten Blick von dem blassen Mädchen erntete, der sich aber schnell klärte und sie zögernd nickte. Jason zog eine Augenbraue hoch, als sein Blick auf Lynn fiel, aber es verwunderte ihn nicht. Langsam wich die Wut aus Dillan's Gedanken, was sich auch schnell daran zeigte, dass die Seele seines Vaters sich zurückzog. Lynn merkte, dass der Schmerz nachließ und stand vorsichtig auf. »Die Qualen die dein Vater verursacht müssen ja enorm sein, wenn sogar Lynn Schmerzen hat...«, sagte Jason mit einem sarkastischen Unterton. Schweigend nickte Dillan und sah zu Lynn auf. »Lass Cecilia bitte in Ruhe, sie hat dir nichts getan!«, bat der Junge sie mit höflicher Stimme. Das Mädchen knurrte etwas Unverständliches, trat einen Schritt auf ihn zu und hob drohend die geballte Faust. Vor Schreck weiteten sich seine Augen und er presste sich enger gegen die Wand. Lynn hockte sich vor ihn hin und sah ihn zärtlich an, vorsichtig streckte sie ihre Hand aus und wollte seine Wange streicheln. Bevor sie ihn jedoch anfassen konnte, kreischte sie panisch auf. Jason schaute überlegend auf Lynn, dann schien ihm scheinbar ein Licht aufzugehen. »Aahh...«, seufzte er wissend und betrachtete nun die Szene genauer. Die Seele von Dillan's Vater schien das starke Mädchen mit einer Art unsichtbarer Eisenkette zu würgen, denn einige Stellen ihres Halses drückten sich tief nach unten, während andere wiederum so nach oben gedrückt wurden, als würden sie durch ein Loch gepresst werden. Panisch weiteten sich die Augen des Mädchens, so sehr, dass man sogar die feinen Adern sehen konnte, die sonst geschützt unter dem Lid lagen. Niemand schien sich darum zu kümmern, dass Lynn wortwörtlich am Verrecken war, denn das Mädchen hatte sich durch ihre Brutalität nicht grade beliebt gemacht. Die Kette wurde immer enger und enger gezogen, bis Lynn schmerzvoll und nach Luft schnappend ihre Augen bis zum Schlimmsten verdrehte. Das grün-graue ihrer Augen, sowie die Pupille waren vollständig nach innen verdreht, was einen Blick auf diese unmöglich machte. Völlig unerwartet fiel der Körper des Mädchens nach vorne über, was einige Schüler panisch aufspringen ließ, um nicht von der fallenden Schülerin bedeckt zu werden. Man sah, wie die Haut an ihrem Hals sich wieder in die Ausgangslage zurückschob, also schien sie nur gefallen zu sein, weil die Ketten sie nicht mehr hielten. Dillan schluckte und schaute sie kurz an. Man konnte keine blutenden Wunden erkennen, also würde diese Folter wohl länger andauern.
×~×~×~×~×~×~×~×~×~×
Joa, ich glaub das Kapi ist nur zur Überbrückung xD
DU LIEST GERADE
Die Rache der Seele
HororDillan, ein 17-Jähriger Junge, der die 12. Klasse eines Gymnasiums besucht, soll einen Aufsatz über einen verstorbenen Verwandten schreiben und sich im Internet oder bei anderen Verwandten (Eltern, Großeltern, etc.) informieren, um den Aufsatz gelun...