Prolog

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Der starke Regen passelte mit dumpfen Geräuschen gegen das Zimmerfenster, das gerade so breit geöffnet war, dass kalte Regentropfen hindurch fallen konnten und auf der Fensterbank landeten, deren rote Sitzfläche allmählich feucht wurde.

Ellas Blick starrte starr hinaus, sie musterte betrübt das andere Fenster, was direkt gegenüber von ihr lag und spürte, wie ihr Herz sich schmerzvoll zusammenzog, als ihre vielen quälenden Gedanken sind allmählich zu Erinnerungen in ihrem Kopf formten. Ein Seufzer entkam ihrem Mund, nachdem das Licht im Zimmer ausgeschaltet und das Fenster zugeschoben wurde, dabei sah ihr Nachbar sie nicht. Wie auch, wenn sie im Dunklen, halb hinter einem Vorhang versteckt, auf ihrer Sitzfensterbank hockte.

Sie hatte ihm so vieles zu erzählen, zu zeigen, zu erklären, doch jetzt war noch nicht die Zeit dazu.
Sie war doch gerade erst entlassen worden und hatte sich nun so weit gesammelt um ihn und seinen Freunden morgen entgegenzutreten können.

Zu lange war der Abstand zwischen ihnen gewesen, zu lange hatten sie sich nicht mehr gesehen, geschweige denn von einander gehört und nun musste sie höchstwahrscheinlich sofort mit der Sprache herausrücken, wenn sie sich gegenüberstehen.

Ein Jahr war eine lange Zeit gewesen.
Für Ella zu lange.
Doch sie hätte es nicht ändern können, nachdem sie ins Eichenhaus eingeschleust wurde und dort in Therapie kam.

Sie hatte erst einmal die schlimmen Geschehnisse vor einem Jahr verkraften müssen, sich vergewissern müssen, dass sie nicht vollends verrückt war.

Nun, nach diesem langen Jahr, kam sie wieder zurück. Zurück zur Schule, zurück zu ihren Freunden, zurück zu Stiles. Und sie war bereit. So bereit wie noch nie.

subjugate ↬ s.stilinski Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt