Kapitel 1

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Zielstrebig lief ich auf die eisernen Tore zur Hölle, auch genannt Schule, zu und konzentrierte mich darauf, einen gerade Haltung zu haben und große Schritte zu machen. Im Internet hatte ich gelesen, dass man dadurch selbstbewusster wirkt... Als ich am Haupteingang der Schule ankam, blieb ich kurz stehen und atmete tief durch, ehe ich meine Hand ausstreckte, um die Tür zu öffnen. Doch so weit kam ich erst gar nicht. Kurz bevor meine Hand den Griff der Tür umschlossen hatte, flog die Tür mit einem gewaltigen Schwung auf und knallte mir, bevor ich auch nur den Ansatz einer Reaktion zeigen konnte, direkt gegen meine Hand. Meine Finger bogen sich unnatürlich nach hinten und ich weiß nicht ob ich es mir einbildete oder ob ich gerade nicht wirklich ein knacken gehört hatte. Ich schrie vor Schmerz auf und schüttelte meine Hand, als könnte ich den Schmerz, der durch meine Hand fuhr, einfach abschütteln. „Scheiße! Alles okay bei dir?", hörte ich eine Stimme besorgt fragen.

Langsam hob ich meinen Blick und sah schlussendlich in das Gesicht von Matthew Henderson. Natürlich wusste ich wie er heißt. Er war DER Matt. Er war der Matt der zu den  „Coolen" gehörte und nebenbei bemerkt auch der beste Freund von Jason war. DER Jason, den ich mir zum Ziel gemacht hatte. Ich würde ihn erobern, seine Freundin werden, er würde sich in mich verlieben und ich würde ihn fallen lassen, so wie er es mit all den Mädchen in den vergangenen Jahren gemacht hatte, seit er beschlossen hatte Sex zu seinem Hobby zu machen. So würde ich nicht nur all die Mädchen rächen, die er verletzt hatte und die Welt ein wenig gerechter machen, sondern auch auffallen. Am Ende meines Plans würden mich unter Garantie alle kennen. Und das war das was ich wollte. Ich wollte unbedingt zu den beliebten und angesehenen Mädchen unserer Schule gehören.

Wahrscheinlich hatte ich ihn mittlerweile etws zu lange angestarrt, denn die Situation drohte unangenehm zu werden. Ich sammelte mich und tat das, was selbstbewusste Leute wohl getan hätten: „Kannst du nicht aufpassen, wo du hinläufst?!", meckerte ich während ich einen genervten Gesichtsausdruck aufsetzte. Matt musterte mich nur gedankenversunken und schien meine schauspielerische Meisterleistung gar nicht erst wahrzunehmen. Völlig aus dem Konzept gebracht, starrte ich ihn an. Er sollte sich jetzt entschuldigen oder mich wenigstens anmeckern, dass es nicht seine Schuld war, aber er ignorierte mich einfach!  Aufgebracht wedelte ich mit meiner unversehrten Hand vor seinem Gesicht rum, bis er mir endlich in die Augen sah und auch nur halbwegs anwesend wirkte. „Bist du neu hier?", fragte er während sich ein schelmisches Grinsen auf seinen Lippen bildete. Nun musste ich grinsen, denn meine Veränderung schien gelungen.  Schnell fing ich mich wieder  und sah in entgeistert an: „Du brichst mir fast die Finger und anstatt dich zu entschuldigen, fragst du mich ob ich neu hier bin?". Kurz schien es so als hätte ich ihn aus dem Konzept gebracht, denn er schien nachzudenken. Gedanklich klopfte ich mir stolz auf die Schulter.

Ich hatte Matthew Henderson aus dem Konzept gebracht!

„Sieht ganz so aus.", sagte er während er die Schultern unschuldig nach oben zog. Herausfordernd zog ich meine Augenbraue hoch, um zu überspielen, dass ich nicht wusste was ich darauf antworten sollte. Sein stetig auf mir ruhender Blick machte mich nervös. Kurz kam die „alte Alexa" wieder in mir hoch und die Panik überkam mich. Fahrig strich ich mir eine Haarsträhne  hinters Ohr. Stimmte etwas nicht mit mir?

Die Schulglocke läutete und erlöste mich aus dieser mehr als unangenehmen Situation. Ich seufzte erleichtert und drängte mich wortlos an ihm vorbei. Gekonnt ignorierte ich seinen überraschten Gesichtsausdruck. Normalerweise liefen die Mädchen nicht einfach weg wenn er mit ihnen redete, soviel war sicher. Eher imGegenteil... Tendenziell klebten sie eher an seinem Arsch, bis sie ihm auf die Nerven gingen und er sie drängte sich dahin zu verziehen wo sie herkamen. Doch er war nur der weniger schlimme Abklatsch von Jason. Dem absoluten Idioten.  Ich seufzte. Dieser blöde Vorfall hatte mich schon vor Schulbeginn einen Großteil meiner Nerven gekostet.

The DecisionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt