Ich beschloss, nicht darauf zu antworten, konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen.
Ich blickte noch einmal zu Liz. Sie konnte unzufrieden wirklich unausstehlich werden.
Aber sie war nicht unzufrieden. Sie sah zufrieden aus. Sehr zufrieden.
Ein Blick zum Jungentisch beantwortete mir auch die Frage, warum.
Ein gutaussehender Junge mit feuerrotem Haar wackelte anzüglich mit den Augenbrauen in Richtung Liz und ich sah Feenstaub auf den Boden rieseln.
Ich schmunzelte. So war Liz. So schnell gab sie nicht auf.
„Guten Morgen, liebe Schüler und Schülerinnen!", Ms. Larche Stimme erhob Sich aus der Masse an Stimmen und übertönte sie.
Sie stand in der Mitte der großen Lehrertafel. Sie hatte anscheinend nichts gegessen, denn kein Teller stand vor ihr. Sie wirkte übermüdet und etwas, das man nur mit genauerem Hinsehen erkennen konnte, verwirrte mich und lies meine Stirn in Runzeln versinken.
Ms. Kaplin, ihre Assistentin und rechte Sitznachbarin schien die Stimme meiner Direktorin zu verzaubern, und nicht Ms. Larche selbst.
Die Frage war nur: Wieso?
War Ms. Larche zu schwach, um selbst zu zaubern? Aber wenn ja, welch starke Zauber hatte sie angewendet, wenn ihre Kraft so sehr darunter litt?
„Ein neues Schuljahr mit neuen Schülern hat angefangen!", Ms. Larche hielt ihre alljährliche Rede über Toleranz und Akzeptanz, sowie Courage und Gleichberichtigung.
Ms. Larche war eigentlich eine großartige Rednerin, dass musste man ihr lassen, und die Texte inspirierten mich jedes Jahr aufs Neue, aber dieses Mal klang sie müde und entkräftet.
Es schien nur mir aufzufallen, denn keiner wendete sich mit verwirrtem Gesichtsausdruck zum Sitznachbar, wie ich mit einem Blick durch den Saal feststellte.
Vielleicht bildete ich mir das auch nur ein? Es wäre mir zu zutrauen.
„Und nun gehen sie bitte in den Unterricht, die Jahre werden aufgerufen.", endete Ms. Larche und setzte sich hin.
Ich ließ sie nicht aus den Augen, während ich mein Tablett nahm und aufstand.
Auch, während ich zum Tablettwagen lief, beobachtete ich sie.
Plötzlich tauchte ein Schatten neben mir auch. Ich schreckte zusammen und wand mich der Person zu. „Liz!", rief ich schon, als ich in dunkele Augen blickte.
„Andere nennen mich Segal, aber Liz ist auch nicht schlecht", witzelte er und stellte seinen Tablett weg, nahm sich mein und stellte es ebenfalls in ein Fach. Ich wurde rot und blickte zu Boden.
Ehe ich etwas sagen konnte, nahm er mich am Arm und zog mich Richtung Ausgang. Aus den Augenwinkeln sah ich Liz mit dem Jungen von eben flirten.
„Wie heißt du eigentlich, Apfel-Mädchen?", fragte er mich, als wir den Speisesaal verließen und einen Korridor hinunter gingen.
„Nenn mich nicht so", murmelte ich leise und sagte laut „Bia".
Segal grinste und griff sich eine Strähne aus meinem Haar, wobei er anhielt.
Ich hielt die Luft an. Seine Hand war sehr nah an meinem Gesicht.
„Wieso weiß?", fragte er plötzlich. Er sah mir nicht ins Gesicht, sondern zupfte leicht an meiner Haarsträhne und ließ sie sich durch die Finger gleiten, um sie gleich darauf wieder abzufangen.
Ich schluckte, ehe ich antwortete: „Wegen der Kette." Seine Augen flogen zu meinem Ausschnitt, als ich die Kette hervor holte und er griff nach dem Anhänger.
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The White fairy #JustWriteIt
ParanormalUnsere Eltern erzählen uns immer Geschichten von Feen. Von den kleinen Wesen mit den bunten Flügeln. Aber es gibt sie. Und Bia ist eine von ihnen. Mit ihren Freundinnen besucht sie die Wish High. Ein Feen-Internat. In ihrem achten und v...