Die Tür zum Direktorat stand noch auf und aus den Augenwinkeln sah ich Ms. Larche, die sich über das Gesicht fuhr und sich hinter ihren wuchtigen Schreibtisch setzte.
Wie so oft in letzter Zeit fragte ich mich, was mit der Direktorin los war.
Ich bekam die Unterschrift von der Sekretärin und sollte eigentlich in den Mädchenturm verschwinden, aber ich sah Ms. Kaplin in ihr Büro preschen und es war klar, dass ich nicht zu Turm gehen würde. Zu neugierig war ich darauf, was Ms. Kaplin, die verschwitzt bei Ms. Larche stehen blieb, zu sagen hatte.
Ich drehte mich also zu den Flyern, die am Tresen des Sekretariats lagen und über Auslandsaufenthalte informierten und für Feen-Berufschulen priesen, und blätterte gespielt interessiert in ihnen herum, während meine andere Hand zum Feenstaub in dem kleinen Säckchen um meiner Hüfte hängend fuhr und den Staub zerbröseln lies.
Ich konnte dem Gespräch zuhören, ohne verdächtig zu wirken.
„Es ist schlimmer geworden, ich komme aus dem Nordturm. Es ist schrecklich. Die Dunkelheit wird größer. Was sollen wir tun?", sagte Ms. Kaplin panisch und auch wenn ich sie nicht sehen konnte, weil meine Haare wie ein Schleier vor mein Gesicht fielen, konnte ich mir denken, wie sie hektisch durch ihre grünen Haare fuhr.
„Mira.", es war nur ein Wort, aber man hörte Ms. Larche's Angst in ihrer Stimme. Ich schluckte.
„Ich kann nicht mehr. Selbst die Schüler merken, dass meine Kräfte nachlassen. Und wenn der Magie-Unterricht beginnt, dann merken sie, dass auch ihre Kräfte schwinden.
Ich weiß nicht, was ich tun soll! Das Buch lässt sich nicht finden. Die Archivarbeit der Schüler bringt uns nicht weiter.", Ms. Larche's Ratlosigkeit schrie aus ihrer Stimme heraus und mit jedem Wort gefror mir das Blut in den Adern stärker.
„Dann müssen wir schneller suchen, überall. Es muss hier irgendwo sein!", rief Ms. Kaplin aufgebracht. Ms. Larche seufzte entmutigt.
„Es ist zu spät. Die Feen werden untergehen. Ein ganzes Volk wird sterben. Und wir sind schuld", flüsterte Ms. Larche. Mir stockte der Atem. Was konnte so schlimm sein?
„Nein. Als wäre es so schwer, ein Buch mit goldenem Einband zu finden!", rief sie jetzt aufgebracht, dann stockte sie plötzlich.
Ich zerdrückte den Feenstaub noch stärker, aber ich konnte nichts hören.
„Ms. Mart, müssen sie nicht schon im Mädchenturm sein?", hörte ich plötzlich eine Stimme nah an meinem Ohr und schreckte auf. Ms. Kaplin lächelte mich streng an und ich tat gespielt verwirrt.
„Stimmt, so spät schon. Ich nehme mir den Flyer einfach mit", ich lächelte Ms. Kaplin freundlich an und flüchtete aus dem Sekretariat. Auf dem Weg ließ ich das Gespräch der beiden Frauen noch mal in Gedanken durchlaufen.
Hunderte von Fragen quälten mein Gehirn. Welche Dunkelheit? Was verbarg sich im Nordturm?
Wieso werden die Feen sterben? Und Weitere summten durch mein Gehirn und Kopfschmerzen meldeten sich bei mir.
Ich stöhnte leise auf und beeilte mich, in den Mädchenturm zu kommen.
Im Zimmer wartete schon Liz auf mich, die auf meiner Bettkante saß und verloren an die gegenüberliegende Wand blickte.
„Liz?", fragte ich leise, nachdem ich dir Tür geöffnet hatte und trat in das Zimmer.
Liz stand auf und lächelte mich an.
„Ich habe mich schon gefragt, was mit dir los ist. Ich habe eine Frage an dich.", Liz sah wieder Gedanken verloren drein und ich begann, mir Sorgen zu machen.
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The White fairy #JustWriteIt
ParanormalUnsere Eltern erzählen uns immer Geschichten von Feen. Von den kleinen Wesen mit den bunten Flügeln. Aber es gibt sie. Und Bia ist eine von ihnen. Mit ihren Freundinnen besucht sie die Wish High. Ein Feen-Internat. In ihrem achten und v...