Verlorene Bücher

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Ich lief auf das Mädchen zu und mein Herz schlug schneller. Da war es. Das Buch.

Zwei weitere Feen standen um das Mädchen herum.

Ich schubste das eine Mädchen leicht zur Seite und griff nach dem Buch.

„Hey! Was soll das?", meckerte das blaue Mädchen auch schon los.

Ich sah sie aus meinen grauen Augen kühn an.

„Das ist meins. Ich hatte es verloren.", damit wand ich mich um, ignorierte das Schnauben des Mädchens und ging zurück zu meinen Büchern.

Ich versteckte das Buch unter meinem T-Shirt, das zum Glück ziemlich weit war, sodass man nichts vermutete. Ich war nervös und musste unbedingt mit Segal reden.

Er lief mir entgegen, als ich auf dem Weg zum Jungenturm war und ich hielt ihn am Arm fest, zog ihn in einen Korridor und überprüfte, ob er leer war. Er war es.

Das Buch presste sich an meine Haut.

„Was ist los?", fragte mich Segal besorgt und ich musste grinsen.

Ich hob mein Shirt an und er runzelte die Stirn.

„Warte", sagte ich schnell, bevor er sich Gedanken machen konnte.

Ich holte das Buch hervor und als er es erkannte, riss er die Augen auf.

„Ist das-?", fragte er und ich nickte.

Er griff danach, lies sich zu Boden sinken und öffnete das Buch.

Er blätterte zur letzten Seite. Ich hielt den Atem an.

Die letzte Seite. Ich fiel auf die Knie und beugte mich zusammen mit ihm über das Buch.

Und fragte mich, ob es das falsche Buch war.

Denn die letzte Seite offenbarte keinen Zauberspruch.

Sondern ein Bild. Von dem Internat.

Es kam mir bekannt vor. Aber ich wusste nicht, woher.

„Was heißt das?", fragte Segal und ich konnte nur die Schultern zucken.

„Es zeigt ein Gemälde, vielleicht ein Hinweis, dass dort das ist, was wir suchen?" Er überlegte weiter, aber es klang gut. Und dann fiel es mir ein.

„Das Bild liegt unter meinem Bett.", sagte ich und Segal blickte auf.

„Wie?", fragte er verständnislos. Ich erklärte ihm, was ich in meiner Zimmerwand entdeckt hatte und er nickte verstehend.

„Dann ist bestimmt irgendwo am Rahmen der Spruch eingeritzt", sinnierte er und ich nickte.

„Dann los", sagte ich und rannte los. Segal lief mir hinterher und ich gewährte ihm mit einer Brise Feenstaub Einlass in den Turm der Mädchen.

Wir erklommen die Stufen und ich holte das Bild hervor. Schnell suchte ich den Rand ab, aber da war kein Spruch. "Dreh mal das Bild", wies mich Segal an.

Und es hatte Recht. In der Ecke, gerade so erkennbar, sah man die geschwungene Handschrift aus alten Tagen, wie sie den Spruch der Rettung formten.

„Wir müssen zu Ms. Larche", flüsterte Segal und ich nickte.

Wieder rannten wir los und es überraschte mich, dass meine Ausdauer dies zu lies.

„Ms. Larche!", schrien wir aus einem Mund und öffneten die Bürotür der Direktorin, ohne anzuklopfen. Manieren stellte ich zurück und lief direkt auf die Frau zu, die in dem riesigen Schreibtischsessel saß und uns verschreckt entgegenblickte.

„Was ist denn nur mit ihnen los?", begann sie uns zu rügen, aber ich unterbrach sie.

„Wir haben das Buch gefunden und den Zauberspruch." Segal hielt das Buch und das Bild hoch und alle Farben wichen aus Ms Larche's Gesicht.

Sie zog sich die Brille von der Nase und stand langsam und zögernd auf.


The White fairy #JustWriteItWo Geschichten leben. Entdecke jetzt