Er hat mich verschleppt

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Hey ihr Lieben,

vielen Dank für die Votes, die zahlreichen Aufrufe und natürlich eure Kommentare, die mich immer wieder motivieren, euch so schnell wie möglich das nächste Kapitel zu präsentieren.

Bestimmt seid ihr gespannt, wie Leila wohl reagieren wird, wenn sie aufwacht und feststellt, wo sie sich befindet. Ich hoffe es gefällt euch und wünsche euch viel Spaß beim Lesen!!

Ganz liebe Grüße

Eure Lila Leonie

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Leilas POV

Als ich meine Augen öffne, befinde ich mich in einem lichtdurchfluteten Raum und versuche mich erst mal zu orientieren. Ich liege in meinem total gemütlichen Bett, was auch erklärt, warum ich so außerordentlich gut geschlafen habe und mich richtig erholt fühle. Das Bett ist mit einer tollen türkisfarbenen Bettwäsche bezogen. Zu einen ist dieser Farbton eine meiner liebsten Farben überhaupt, zum anderen ist die Bettwäsche super weich und lädt so richtig zum Reinkuscheln ein.

Ansonsten ist das Zimmer, in dem ich mich befinde, sehr geschmackvoll eingerichtet, so dass ich mich hier richtig wohl fühlen könnte. Allerdings beunruhigt mich die Tatsache, dass ich erstens keine Ahnung habe, wo ich eigentlich bin und zweitens, wie ich hier hergekommen bin. Um Punkt eins vielleicht herauszufinden, erhebe ich mich von dem großen bequemen Bett und gehe zu der riesigen Glasfront, durch die die Sonne hineinscheint.

Bei dem Ausblick, der sich mir hier bietet, wird mir schlagartig bewusst, wo ich mich befindet. Denn ich kann die ganze Stadt überblicken und das ist nur von einem Ort aus möglich. Als Kind habe ich es mir so oft gewünscht, hier zu sein. Doch jetzt, wo ich die Möglichkeit dazu habe, kann ich die Aussicht leider nicht genießen, denn mir schwirrt gerade nur ein Gedanke durch den Kopf, der mir keine Ruhe mehr lässt.

Ich befinde mich im Wasserturm. Der Wasserturm, der die ganze Stadt überragt. Der Wasserturm, in dem ich als Kind immer wohnen wollte. Und genau der Wasserturm, der jetzt Jayden Black gehört. Nach diesem Gedankengang kommen mir auch wieder alle Erinnerungen von gestern Abend in den Sinn zurück, die ich am liebsten aus meinem Gedächtnis löschen würde.

Der abgelegene Weg, der mir schon so oft als Abkürzung gedient hat. Und der schleimige Typ, der sich als Jayden Black ausgegeben hat und mich belästigt hat. Doch zum Glück kam eine weitere Person, bevor es noch schlimmer für mich geworden wäre. In dem Moment war ich wirklich erleichtert, bis zu dem Zeitpunkt, als mein Angreifer ein Messer gezückt hatte und damit auf meinen Helfer zu gestürmt ist.

Einerseits war mir bewusst, dass das der perfekte Augenblick zur Flucht gewesen wäre. Schließlich war er gerade abgelenkt. Aber andererseits wollte ich denjenigen, der mir zur Hilfe gekommen war, nicht einfach alleine mit diesem Perversen lassen. Zusätzlich gingen mir die schlimmsten Horrorszenarien durch den Kopf, wie dieser Verrückte mit dem Messer zuerst meinen Helfer und dann mich grausam abschlachten würde.

Allerdings konnte ich mir nicht wirklich lange darüber Gedanken machen, denn in der nächsten Sekunde ging alles ganz schnell. Die beiden waren in einem Kampf verwickelt. Und da beide ungefähr die selbe Statur hatten und dunkle Kleidung trugen, war es schwierig sie auseinander zu halten. Als ich dann noch viel Blut gesehen habe und ohrenbetäubende Schreie dazu kamen, war ich endgültig überfordert.

Ich wusste absolut nicht mehr, wer wer war. Ich wusste nicht, wer war gut und wer böse. Außerdem wollte ich auch nichts mehr vom Blut sehen und nichts von den Schreien hören. Deswegen habe ich die Augen fest zusammengekniffen und mir meine Ohren zugehalten. Im Unterbewusstsein war mir klar, dass ich eigentlich hätte verschwinden müssen. Doch ich konnte nicht. Ich war einfach nicht in der Lage mich zu bewegen.

Irgendwann habe ich eine Berührung an meiner Schulter gespürt, die mich zusammenzucken lassen hatte. Für einen kurzen Moment dachte ich wirklich, dass ich jetzt dran bin. Aber die Person hatte beruhigend auf mich eingeredet. Da wurde mir klar, dass scheinbar doch mein Helfer gewonnen hatte. Obwohl ich ihn nicht kannte, war mir bewusst, dass er mir nichts antun würde. Sonst hätte er mich ja wahrscheinlich gar nicht erst gerettet und dabei noch sein Leben aufs Spiel gesetzt.

Dann kann ich mich nur noch daran erinnern, dass er mich in den Arm genommen hatte und wie er mir über den Rücken gestreichelt hatte. Und ich weiß noch, dass ich mich in dieser Situation bei ihm total geborgen gefühlt hatte. Es war ein Gefühl, das ich schon sehr lange nicht mehr verspürt hatte. Was danach passiert ist, weiß ich nicht mehr. Aber offensichtlich muss ich eingeschlafen sein und jemand hat mich hier hergebracht.

Und damit sind wir gleich beim nächsten Problem. Was mache ich hier? Der Widerling hatte gestern gesagt, er wäre Jayden Black. Allerdings bin ich mir sicher, dass die Person, die mich getröstet hatte, nicht dieser Kerl war. Der, der mir geholfen hat, hatte einen ganz anderen Geruch, als der Perversling. Er roch sogar sehr gut. Und irgendwie schon fast vertraut. Wahrscheinlich war das auch ein Grund dafür, warum ich mich bei ihm so geborgen gefühlt habe.

Doch jetzt befinde ich mich hier, im Wasserturm. Also gibt es drei Möglichkeiten. Entweder der stinkende Penner war gar nicht Jayden Black und der richtige Jayden Black hat mich gerettet. Obwohl das eher unwahrscheinlich ist. Schließlich hört man sehr viel über ihn. Und nach dem, was die Leute so über ihn sagen, wüsste ich zum einen nicht, warum er mir überhaupt helfen sollte und zum anderen könnte ich mir nicht vorstellen, dass er mich so sanft behandeln würde.

Die zwei Variante wäre, dass er doch Jayden Black war, sich womöglich doch schneller von dem Kampf erholen konnte, als gedacht, meinen Retter erledigt und mich dann hier her verschleppt hat. Bei diesem Gedanken läuft mir ein eiskalter Schauer über den Rücken. Allerdings beruhigt mich die Tatsache, dass ich meine Kleidung von gestern noch trage ein kleines bisschen. Außerdem will ich mir nicht gleich das Schlimmste ausmalen.

Somit wäre die dritte Möglichkeit, die am Wahrscheinlichsten. Keiner der beiden war Jayden Black. Doch mein Retter war ein Angestellter von Jayden Black, der mich hier hergebracht hat, als ich eingeschlafen war. Ich hoffe einfach mal, dass es wirklich so ist. Zusätzlich weiß ja auch niemand, ob Jayden Black wirklich hier wohnt. Vielleicht habe ich Glück und werde ihm gar nicht begegnen. Dann kann ich einfach mein ruhiges und normales Leben weiterführen, so wie bisher auch.

Apropos mein ruhiges Leben. Da fällt mir ein, dass ich heute umziehen will und das Umzugsunternehmen bestimmt schon bald da sein wird. Ich muss sofort weg von hier. Jetzt wird sich auch herausstellen, ob ich mit meiner Vermutung richtig liege. Denn dann werde ich hier bestimmt nicht wie eine Gefangene festgehalten. Zielstrebig und entschlossen gehe ich auf die nächste Tür zu, hinter der ich den Ausgang aus diesem Zimmer vermutet.

Meine Hand umfasst die kalte Türklinge. Bitte lass dich öffnen!!! Bitte!!! Mit diesem Gedanken drücke ich die Klinge herunter.

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Ich weiß, Leute, der Cut ist wirklich gemein. Aber was denkt ihr, was wird passieren? Und wie gefallen euch Leilas Überlegungen?

Wer bist du, Jayden Black? (Mafia Story)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt