Hi Leute,
so, nun gibt es mal wieder Jaydens Sicht und damit Teil 3!!
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Jaydens POV
Nervös betrachte ich mich im Spiegel und überprüfe nochmals mein komplettes Erscheinungsbild. Ein schwarzer maßgeschneiderter Smoking, weißes Hemd, türkisfarbene Fliege. Mit einer fahrigen Bewegung richte ich noch schnell meine Haare. So aufgeregt, wie jetzt gerade, war ich schon ewig nicht mehr. Und das alles nur wegen meinem Engel. Sie bringt mich dazu, mich wie ein kleiner Schuljunge zu fühlen.
Zum Glück konnte Jack sie davon überzeugen, mit mir zu Mittag zu essen. Ich möchte sie schließlich zu nichts zwingen, aber andererseits will ich so viel Zeit wie nur möglich, mit ihr verbringen. Am liebsten hätte ich meinen Engel den ganzen Tag und die ganze Nacht um mich. Aber um das zu erreichen, muss ich geduldig sein. Und das ist nicht gerade meine Stärke. Auf solche Eigenschaften hat mein Adoptivvater nie besonders viel Wert gelegt.
Ok, ich möchte meinen Engel nicht so lange warten lassen. Deswegen gehe ich zügig Richtung Speisesaal und befinde mich bereits nach kurzer Zeit vor der Tür. Bevor ich sie öffne, fahre ich mir noch mal über den schwarzen Stoff meines Smokings, um ihn glatt zu streichen. Dann atme ich tief durch und stoße die Tür auf. Mit sicheren Schritten schreite ich die Treppe hinab in den großen Saal.
Und dort steht bereits mein Engel und schaut sich gerade neugierig im Raum um. Sie trägt eine einfache Jeans und ein türkisfarbenes Shirt, obwohl ihr Jack gesagt hatte, dass sie sich etwas Schickes anziehen soll. Aber das ist mir egal. Mein Engel kann tragen, was sie will, trotzdem sieht sie immer umwerfend aus. Außerdem passt ihr Shirt perfekt zu meiner Fliege. Diese Tatsache lässt mich kurz lächeln.
Da sie mit dem Rücken zu mir steht, bemerkt sie mich erst, als ich mich bereits auf der Hälfte der Treppe befinde. Als sie sich schließlich zu mir umdreht, kann ich für einen kurzen Moment eine Entschlossenheit in ihrem Blick erkennen, während sie mich flüchtig mustert. Allerdings verschwindet dieser Ausdruck sofort, als sich unsere Blicke endlich treffen. Wie lange habe ich darauf schon gewartet!!
Geschmeidig bewege ich mich auf sie zu, wobei ich meine Konzentration keine Sekunde lang von ihren wundervollen großen braunen Augen abwende. Direkt vor ihr bleibe ich stehen und bemerke, wie sie schwer schluckt. Da sie den Blickkontakt genauso intensiv erwidert, werte ich das einfach mal als ein gutes Zeichen. Deswegen greife ich nach ihrer Hand und hauche ihr einen Kuss auf den Handrücken, wobei ich sie nicht aus den Augen lasse, um ihre Reaktion genau zu beobachten.
Sie starrt mich kurz überrascht an, bevor sie leicht rot wird und mir schnell ihre Hand entreißt. Außerdem senkt sie ihren Blick. Nein, mein Engel! Sie soll mich wieder anschauen.
Leilas POV (nach dem Gespräch mit Jack)
Verwirrt versuche ich meine Gedanken zu ordnen. Das Gespräch mit Jack hat mich nicht wirklich weitergebracht. Dabei hatte er doch gesagt, dass er mir alles erklären will, aber dann hat er nur in Rätseln gesprochen. Die Erklärung, warum er und Jayden so viel über mich wissen, soll irgendwie mit meiner Vergangenheit zusammenhängen. Und deswegen bin ich jetzt auch hier. Angeblich ist Jayden in mich verliebt und will nun, dass ich ihn kennen lerne.
Doch erstens habe ich absolut keine Ahnung, woher mich Jayden Black kennen sollte. Ich habe nicht viele Freunde, das hatte ich noch nie. Und schon gar nicht, verkehre ich in solchen Kreisen, wo sich jemand wie Jayden für gewöhnlich herumtreibt. Außerdem kann ich mir überhaupt nicht vorstellen, dass er wirklich etwas für mich empfinden könnte. Schließlich kann man nicht einfach behaupten, jemanden zu mögen, wenn man ihn gar nicht kennt.
Das habe ich Jack vorhin auch klipp und klar zu verstehen gegeben. Seine Antwort darauf war, dass Jayden mich kennt und das schon sehr lange. Und wenn ich genau darüber nachdenke, werde ich feststellen, dass ich ihn auch kenne. Ich muss mich nur wieder daran erinnern. Wenn Jack irgendetwas über meine Vergangenheit wüsste, würde er wissen, warum ich nicht daran zurückdenken möchte.
Meine Kindheit war alles andere als unbeschwert oder sorglos. Ich konnte nie wirklich Kind sein. Deswegen habe ich diese Erinnerungen auch ganz weit nach hinten in meinen Kopf verbannt, um nicht ständig über all diese negativen Dinge grübeln zu müssen. Allerdings hat er mich mit dieser Aussage schon etwas neugierig gemacht. Nur deswegen habe ich mich überhaupt darauf eingelassen, mit Jayden Mittag zu essen.
Nun stehe ich frisch geduscht in ein großes Handtuch gehüllt in dem Kleiderschrank und überlege, was ich anziehe könnte. Da ich keinerlei Interesse daran habe, ihn zu beeindrucken und ihm das auch deutlich zeigen möchte, entschließe ich mich entgegen Jacks Aufforderung zu einem ganz normalen Outfit, bestehend aus einer Jeans und einem Shirt in einem strahlenden Türkiston, meiner Lieblingsfarbe.
Während ich mir meine Haare föhne, denke ich wieder an Jacks Worte. Und dann erst das Wasser mit Kirschgeschmack. Es gab eine Zeit, wo ich fast nichts anderes als dieses Kirschwasser getrunken habe. Das war irgendwann im Heim. Ich habe mich dann immer auf den leicht süßen Geschmack konzentriert, um mich davon abzulenken, dass mich scheinbar niemand liebt und ich niemanden wichtig war.
Mist! Jetzt habe ich doch an meine doofe Kindheit gedacht! Schnell versuche ich mich wieder auf etwas anderes zu konzentrieren, auf mein Spiegelbild, die warme Luft, die aus dem Fön strömt, irgendwas, was mich ablenkt. Doch es hilft nichts, bis mir Jacks Augen in den Sinn kommen, seine intensiven grünen Augen, in denen man versinken könnte und die so etwas Vertrautes und Beruhigendes an sich haben.
Kurze Zeit später habe ich mich wieder im Griff und bin auch mit meinen Haaren fertig. Während ich zur Tür laufe, überlege ich mir, was ich diesem aufgeblasenen Typen alles sagen möchte, was ihm einfällt, mich hier gegen meinen Willen festzuhalten, wie er nur behaupten kann, dass ich ihm wichtig wäre, obwohl er mich überhaupt nicht kennt und dass er mir sofort sagen soll, was er wirklich von mir will und vieles mehr.
Als ich die Tür öffne, treten die beiden Kerle sofort zur Seite, und ein junges Mädchen kommt auf mich zu.
„Ich bringe Sie in den Speisesaal."
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So, jetzt bin ich gespannt! Wie gefällt euch die Begegnung von Jayden und Leila? Im nächsten Kapitel erfahrt ihr dazu noch Leilas Sichtweise.
Hat jemand schon eine Vermutung, woher sich Jayden und Leila kennen könnten? Und was denkt ihr inzwischen über Jacks und Jaydens Beziehung zueinander?
Sorry, aber das ist leider das letzte Kapitel der Lesenacht, obwohl es eigentlich 4 werden sollten. Dafür wird das nächste Kapitel aber bereits in den nächsten Tagen erscheinen.
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Wer bist du, Jayden Black? (Mafia Story)
عاطفية*Heart Award 2017 - 3. Platz in Romantik* Stell dir vor, du wachst in einem fremden Bett auf, in einem extrem luxuriös eingerichteten Zimmer. Beim Blick aus dem Fenster wird dir klar, wo du dich befindest. In dem alten Wasserturm, der die ganze Stad...