5.3 - ...Was wird morgen sein?

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In einem Land, wo russische Namen oft gehört und gelesen werden, lebte einst der Kardaschow. Der Kardaschow war so ein Typ, ein Astronom, der war so frei und entwarf ein Kategorisierungssystem, mithilfe er Zivilisationstypen anhand ihres Energieverbrauchs klassifizierte. Warum er das tat, bleibt wohl ein ewiges Mysterium. Aber er tats. Und wie die meisten Skalen auch, fängt die Kardaschow-Skala bei Null an.

Eine Typ 0 Zivilisation, die ist ganz schlimm. Da herrschen barbarische Verhältnisse. Persönlichkeitskriege, Sippenkriege, Nachbarschaftskriege, Stammeskriege, Länderkriege, Kontinentalkriege, Weltkriege... Ich müsste jetzt eigentlich noch die vielen anderen Merkmale einer Typ 0 Zivilisation beleuchten, but... ach fuck it! Wir Menschen sind eine Typ 0 Zivilisation! So! ...Genauer gesagt eine Typ 0.7 bis 0.8 Zivilisation.

Bis es zur Typ 1 Zivilisation kommt, müssen wir uns als globale Zivilisation verstehen, das, was die Welt momentan anstrebt. Dadurch bedarf es, dass eine solche Zivilisation das Energieangebot eines ganzen Planeten beherrscht (Sachen wie erneuerbare Energie und so), sowie politisch-globale Einigkeit erlangt. Wetter und Umweltkatastrophen zu bändigen usw. Wir erleben bereits die Geburt einer solchen Zivilisation. Das Internet zum Beispiel wird oft als das Vorzeigebeispiel einer solchen globalen Kommunikationstechnik angesehen. Auch wenn wir morgen früh aufstehen und unserem Alltagstrott nachgehen, vollzieht sich dort draußen etwas großartiges.

Es werden hunderte, wenn nicht, tausende Jahre vergehen, bis eine Typ 1 Zivilisation seinen nächsten evolutionären Entwicklungsschritt wagen wird, nämlich den Aufstieg in eine interplanetare! Während also eine Typ 1 Zivilisation den Planeten zu nu...

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Es werden hunderte, wenn nicht, tausende Jahre vergehen, bis eine Typ 1 Zivilisation seinen nächsten evolutionären Entwicklungsschritt wagen wird, nämlich den Aufstieg in eine interplanetare! Während also eine Typ 1 Zivilisation den Planeten zu nutzen weiß, weiß eine Typ 2 Zivilisation sein eigenes Sternsystem zu nutzen. Solch eine Zivilisation nutzt die Energie eines gesamten Sterns.

Krasser dran sind Typ 3 Zivilisationen. Diese Leute reisen zu anderen Sternen. Sind also interstellar unterwegs. Am Ende dieser Fahnenstange nutzt eine solche Zivilisation den Energieoutput einer ganzen GALAXIE. Ab hier sollte eine solche Zivilisation weitestgehend ...nun noch nicht ganz unsterblich sein, aber weitestgehend. Asteroideneinschläge bis hin zur brutalen Supernova stellen kein Untergangsszenario mehr dar.

 Asteroideneinschläge bis hin zur brutalen Supernova stellen kein Untergangsszenario mehr dar

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...und an dieser Stelle hatte Kardaschow aufgehört zu denken. Oder zumindest weiterzudenken. Es ist ja nicht so, dass er gestorben wäre zu diesem Zeitpunkt, aber aus irgendeinem Grund gingen seine Überlegungen nie über Level 3. Vielleicht wusste man damals noch nichts über andere Galaxien, Multiversen, Dimensionen, Hyperraum und Warpdrive and stuff.. Wenn man diesen Faden also weiterspinnt, dürfte eine Typ 4 Zivilisation Zugang haben zu intergalaktischen Reisen!

Eine Typ 5 Zivilisation spielt mit der schwarzen Materie herum und kann vermutlich die Gesetze des Universums verändern. Solch eine Zivilisation steht an der Schwelle den uns bekannten Raum zu verlassen, um in einem uns übergeordneten, höherdimensionalen Raum Ausschau nach anderen Universen in möglicherweise anderen - besseren - Zeiten zu halten. Eine solche Zivilisation überlebt selbst den Zerfall des Universums.

Wahrlich frei von Vergänglichkeit und Zeit wäre eine Typ 6 Zivilisation, die den Energieoutput mehrerer Universen für sich nutzt. Sie könnten eigene Universen kreieren, mit ganz eigenen physikalischen Gesetzen.

An der Schwelle zur Typ 7 Zivilisation wartet die Gottwerdung

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An der Schwelle zur Typ 7 Zivilisation wartet die Gottwerdung. Muss bestimmt witzig sein. Vielleicht ist das, was wir immer Gott nennen eine Typ 7 Zivilisation? Vllt auch bloß "nur" eine 6, oder 5. Sicherlich wäre es immer noch göttlich, wenn primitive, prähistorische Affen auf Sternreisende treffen und einfach nicht raffen, dass die da bloß eine Typ 3 oder Typ 2 Zivilisation darstellen.

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"The main problem is that we,

as an Earth civilisation,

have not come to understand ourselves

- see ourselves in a cosmic sense at all."

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stellte schon Edgar Mitchell fest, amerikanischer Astronaut und sechster Mann auf dem Mond. Mittlerweile befinden wir uns an der Schwelle zweier gigantischer Epochen. Gestern noch war die Steinzeit. Sie war kalt und sie war rau. Wir überlebten die Rassentrennung, die Inquisition. Und heute, sowie ich diese Zeilen schreibe, frage ich mich: "Was wird morgen sein?"


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