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"Möchtest du einen Kaffee?"

Nachdem Rossi ihren Stuhl wieder in die Küche getragen hatte, standen sie nun beide dort herum. 

"Ich werd'sehen, ob ich was zum Abendbrot im Kühlschrank finde..." er schmunzelt, "zieh du dir mal was an, sonst erkältest du dich noch". Er zwinkerte ihr zu und sie stapfte schnell ins Schlafzimmer bevor er sehen konnte, wie sich ihre Wangen färbten.

Jetzt stand sie vor ihrem Kleiderschrank. Der war riesig. Und er war voll. Jacken, Tops, Shirts, Sleeves, Sweaters, Gürtel, Jeans in allen Ausführungen. Chiara besaß sogar Jogginghosen aber deutlich mehr Blusen, Blazer und Anzüge. Ganz unten folgte ihre Schuhsammlung, auch hier alles dabei von Riemchen bis Plateau. 

Aber was sollte sie nun anziehen??? Eigentlich war sie Zuhause. Wohlfühlzone. Aber in ihrer Küche saß in diesem Moment ein ziemlich charmanter und äußerst attraktiver junger Mann. Aber sich jetzt zurecht machen? Das lohnte sich nicht. Sie entschied sich für eine dunkle Röhren-Jeans und eine weiße, ärmellose Bluse. 

Als sie aus dem Schlafzimmer zurück kam, wankte ihr Handtuch-Turban gefährlich. Dafür roch es himmlich nach frischer Pasta mit Tomatensoße. Da sie immernoch barfuß war, schlich sie unbemerkt leise heran und blickte durch den Türrahmen der Küche. Dieser große sonnengebräunte Mann stand am Herd und kochte... Er hatte sei Shirt ausgezogen und durch eine Gürtelschlaufe seiner lockeren Jeans gezogen. Verdammt, reiß dich zusammen Chiara, du kennst ihn überhaupt nicht... Und doch, die Spaghetti eroberten ihr Herz im Sturm. Hehe.

"Es ist Ewigkeiten her, dass hier was Essbares Produziert wurde." stellte sie fest, woraufhin Francesco sich zu ihr umdrehte und seinen muskulösen Bauch offenbahrte. Mannomann. Er lächelte mitleidig. "Zum Glück war ich vorhin einkaufen. Du hast ja wirklich nichts im Kühlschrank. Isst du nicht?" er sah sie abschätzend von oben bis unten an, und wieder in ihr Gesicht. "Für den Arsch musst du doch futtern wie ein Scheuendrescher..." sein Blick war so ernst, dass Chiara selbst nichts mehr dazu einfiel.

Sie drehte sich auf der Stelle um, und verließ den Raum. Im Ess-/Wohnbereich  blieb sie stehen und dachte nach. War das frech? War das böse gemeint? War das irgendeine dumme Anmache? Sie konnte ihn überhaupt nicht einschätzen. Ein paar Minuten stand sie da, den Rücken zur Küche und wusste nicht recht, wie sie reagieren sollte. Die Frage erübrigte sich jedoch, als ein Porzellanteller, randvoll mit heißen Spaghetti vor ihre feine, italienische Nase wanderte. Er musste schon wieder direkt hinter ihr stehen um sie mit seinem Essen zu verführen. Verdammt! 

"Es tut mir leid" flüste er in ihren Nacken "du hast einen fabelhaften Hintern. Und jetzt setz dich bitte, damit ich dich mit Nudeln füttern kann. Bitte!"

"Du spinnst doch" sie musste grinsen. "Ich kann seit etwa 20 Jahren allein essen, seit 16, ohne mich zu bekleckern...Darf ich?" sie zog ihm den Teller und eine Gabel aus der Hand und schlenderte zum Tisch. Er füllte einen 2. Teller und ließ sich ihr gegenüber nieder.

"Buon Appetit!" 

Hooker's SecretWo Geschichten leben. Entdecke jetzt