Chapter Thirty-Seven

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P.o.V. Taddl 

„Leg seinen Kopf in deinen Schoß. Ja, genau so. Klemm seine Hände darunter, sodass er sich nicht losreißen kann. Das wird jetzt ziemlich schmerzhaft und er darf mich nicht unterbrechen. Bereit?" Forschend sahen die funkelnd grünen Augen mich an, die denen meines Geliebten so ähnlich waren. Langsam nickte ich, noch zweifelte ich an ihren Methoden, doch sie war die Einzige, die Ardy jetzt noch helfen konnte. Luna's sanfte Stimme riss mich aus meinen Gedanken. Weiche, melodische Worte erfüllten die Luft, schienen zu fließen, im Takt der Wellenschläge über unsere Körper zu gleiten. Ihre Worte hüllten mich ein, entführten mich tief in die Welt unter Wasser, erzählten Geschichten von fremdartigen Wesen die bei Nacht das Meer erleuchteten bis es einer Stadt an Land glich. Vor meinem inneren Auge zogen Schwärme aus Fischen vorbei, schillernd, glitzernd und bunt wie der Regenbogen. Ihre Worte woben ein Netz um uns drei, veränderten sich in Gesang, besangen nun nicht nur die Schönheit des Meeres, sondern auch die des Mannes der ohnmächtig am Strand lag. Luna berichtete von Ardy's Kindheit, seinen Träumen, Wünschen, Gedanken, Gefühlen, Sehnsüchten. Zu meiner Befriedigung tauchte mein Gesicht öfter auf als irgendeins sonst.

Mir kam es vor, als würden wir schon Stunden hier sitzen, als Luna, nun mehr murmelnd als singend, eine seltsam träge Flüssigkeit auf Ardy's Wunde träufelte. Blau-grünes Licht erstrahlte in der Dämmerung und zeriss das schützende Netz um uns. Mein Baby glühte heller als tausend Sterne, wunderschöner als alles was ich je gesehen hatte, bis ein merkwürdiger Knall ertönte und es erlosch. Ardy fiel, und bevor ich ihn auffangen konnte, landete er, trotz des harten Sturzes, mit einem sanften Platschen im seichten Wasser.

Merman LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt