7. Kapitel

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Jake's P.o.v:

Im Rudelhaus angekommen, befahl ich allen sich im Wohnzimmer zu versammeln. Schweigend setzten sie sich. Ich stütze mich am Tisch ab und schaute genervt in die Runde. "Jenna, kannst du mir bitte mal erklären, was das eben sollte?!", knurrte ich. "Sie wird uns alle ins Verderben stürzen, Jake! Sie besitzt die weißen Augen und du weißt was das bedeutet! Wenn sie in das Rudel kommt, geh ich!", knurrte sie. "Im Prinzip hat Jenna gar nicht so unrecht. Hanna ist gefährlich und wir wissen alle, wie gefährlich die Person ist, die mit den weißen Augen gezeichnet ist! Wir kennen ihre Zukunft oder Vergangenheit nicht, aber es verheißt uns allen nichts Gutes wenn du dich auf sie einlässt. Jake, ihr Schicksal ist das Töten und du weißt, dass sie das ohne wenn und aber durchzieht!", meinte Ben und senkte sogleich seinen Kopf. Mit der Faust schlug ich auf den Tisch und knurrte einmal laut. "Seit wann seit ihr alle so gegen das Rudel?! Wir sind ein Rudel und ein Rudel hält zusammen! Hanna wird, vorausgesetzt sie will, ins Rudel kommen. Wer damit ein Problem hat, soll jetzt aufstehen und gehen!", knurrte ich und schaute in die Runde. Keiner rührte sich. "Wusste ich es doch...Ihr habt Angst.", meinte ich und ging aus der Tür. "Jake, bleib stehen! Es ist okay, dass du ein bisschen sauer auf uns alle bist, aber es geht nicht, dass du von uns verlangst, dass wir uns entscheiden sollen ob wir gehen oder nicht und wenn sich keiner bewegt, zu sagen wir haben Angst. Wir haben keine Angst vor dir, aber wir haben Respekt vor unserem Alpha.", meinte Dana entschlossen. Ich drehte mich um und schaute sie an. "Gut, wenn du keine Angst hast, Dana, dann kannst du mir das ja beweisen!", knurrte ich und verwandelte mich. Mit einem lauten Knurren stürzte ich mich auf sie.

Hanna's P.o.v:

Kritisch betrachtete ich meine Mom und wartete auf ihre Antwort. Irgendetwas war hier faul, dass spürte ich. Meine Mom stand auf und ging um den Tisch herum. Die rechte Hand griff hinter ihren Rücken und die linke Hand schnellte nach vorn und griff an meinen Hals. Sie drückte mich gegen die Wand, das Messer ganz nah an meinen Hals gedrückt. "Du bist nicht meine Mom!", stieß ich unter Schnappatmung hervor. Das war nicht meine Mutter! Das war diejenige, die mich seit Jahren jagte und mich als Versuchsobjekt benutzen wollte! Ich wurde 16 Jahre lang von einer hinterhältigen und boshaften Frau großgezogen! "Wo ist meine Mom?!", fragte ich wütend und mir wurde die Luft abgedrückt. Als ob das hier mein Ende ist?! Ich habe die weißen Augen und eine Kraft, die sonst kein anderer Werwolf, geschweige denn Mensch hat, doch wenn ich diese Kraft einsetze, könnte ich draufgehen. Ich werde nicht aufgeben! Niemals! Daria, so hieß die Frau, die mich seit Jahren jagte und sich als meine Mom ausgab, drückte das Messer noch mehr an meinen Hals und ich spürte Blut fließen. Nein, das kann nicht mein Ende sein! "Na, gibst du auf?", fragte sie und ihre Augen glänzten nur so vor Lust mich zu töten. "Glaubst du wirklich, ich gebe so leicht auf?!", knurrte ich zwischen Atempausen und ließ meine Augen aufblitzen. Sie schreckte zurück, hatte Angst, dass ich mich verwandle. Meine Chance! Ich stieß mein Knie mit voller Wucht in ihren Bauch und jetzt war sie diejenige, die an der Wand klebte. Noch nie hatte sie mich als Werwolf gesehen und heute bekommt sie eine Extravorstellung mit allem drum und dran, darauf kann sie wetten! Ich knurrte wütend. "All die Jahre hab ich gedacht du wärst irgendwo verreckt und würdest nie wieder kommen, doch ich lag falsch. Du hast mich manipuliert, mir vorgegaukelt, du seist meine Mutter! Du, du elendes Miststück, hast mir meine Mutter genommen! Ich weiß nicht mal ob sie noch lebt! Und jetzt? Jetzt wirst du dafür zahlen! Ich werde doch jagen, dir immer hinterher sein und irgendwann, irgendwann werde ich dich dann qualvoll umbringen, so wie du es verdienst!", knurrte ich laut. "Denkst du das wirklich? So weit wird es nicht kommen, Hanna!", sagte sie und vor lauter Blödheit vergaß ich, dass sie ja noch das Messer hatte. Mit voller Wucht rammte sie mir das Messer in den Bauch und ins Bein. Ich riss die Augen auf und stürzte stöhnend zu Boden. Fuck! Daria machte sich aus dem Staub, doch ich wusste, sie würde wieder kommen. Blut, das war das einzigste was ich grad sah und da half auch meine Schnellheilung nicht. Unter höllischen Schmerzen richtete ich mich auf und humpelte in den Wald. Jake war die einzigste Person zu der ich konnte, wollte. Wahrscheinlich spürte er den Schmerz auch, aber nicht so extrem wie ich. Auf halbem Wege, brach ich schließlich zusammen. Jake! Hilf mir!, war das letzte was ich in Gedanken schrie und hoffte, dass er es hörte, bis ich dann der Dunkelheit zum Opfer fiel.

The white eyesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt