Kapitel 8: Ein Ende ist immer auch ein Neubeginn.

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"Wir sind doch noch immer Freunde?", fragte ich am nächsten morgen, als ich gerade dabei war meine Unterwäsche vom Boden aufzusammeln und mir frische Unterwäsche anzuziehen. "Klar.", meinte Alex den ich noch im Bad glaubte, doch als ich mich umdrehte fand ich ihn grinsend auf mich starrend in der Badezimmertür stehen. "Schau nicht so blöd!", schrie ich gespielt genervt und warf ihm mit voller Wucht meinen, gerade aufgehobenen, BH an den Kopf. doch seine Reaktion darauf war anders als ich erwartet hatte. Er kam schnellen Schrittes auf mich zu und drückte mich gegen den Schrank während er mir tief in die Augen schaute. "Ich sollte öfters vorbeikommen.", meinte er grinsend und hielt mir meinen BH vor die Nase. "Träume weiter, Alex!", lachte ich und richtete mich fertig für die Arbeit, wo wir dann auch mehr getrennt als zusammen hin gingen. 

Dort Angekommen wurde ich Dr. Webber zugeteilt, der seit seiner Augenoperation an das Krankenbett gefesselt ist. Doch statt nur die normalen Untersuchungen vorzunehmen und dann anderen chirurgischen Aufgaben nachzugehen wurde ich von Dr. Webber als Spitzel benutzt. Also ging ich davon aus dass ich den lieben langen Tag nur damit verbringen konnte ungesehen und unbemerkt Gespräche zu belauschen und durch dass ganze Krankenhaus zu laufen. Tolle Aussichten. Doch wie sich zeigen sollte lag ich in zweierlei Hinsicht falsch.

Ich lief also so durch die Gänge und beobachtete Ärzte, Patienten und Angehörige und berichtete Dr. Webber alles was ich so sah. Mittlerweile war er bereits Mittags und ich war gerade auf den Weg in die Cafeteria, da glaube ich meinen Augen kaum. Aus einem der Bereitschaftsräume kommt zuerst Cristina und dann niemand geringeres als Dr. Burke. Zuerst Meredith und Dr. Shepherd und jetzt Cristina und Dr. Burke? Ich beschleunigte meine Schritte bis ich neben Cristina lief. "Burke also?", fragte ich sie mit einem mehr als offensichtlichen lächeln. Geschockt schaut sie mich an und selbst ihr entschlossener Gang hatte eine kleine Pause in sich. "Ich warne dich wenn du es irgendjemand erzählst!", meinte sie sobald sie sich wieder gefasst hatte. Ich schaute sie mit einem als-ob-Blick an und sie erwiderte diesen nur durch ein kleinlautes, "Danke". Ich lächelte und wir erreichten schließlich die Cafeteria. Dort fanden wir eine ziemlich fertig aussehnende Meredith, die besorgt von Izzie und George angeguckt wird. "Was ist passiert?", fragte ich ebenfalls besorgt. "Alles klar?", kam jetzt auch Alex dazu und ich erschrak, da er kurz an meiner Taille entlang fuhr ohne dass es jemand bemerkte. Ich musste grinsen wartete aber immer noch auf eine Antwort von Meredith. "Mc' Dreamy wurde zu Mc' Vollidiot. Er ist verheiratet und seine Frau arbeitet jetzt hier als neue Chefin der Gynäkologie.", antwortete Meredith schließlich und ich setzte mich geschockt neben sie und versuchte sie zu trösten. 

Geschockt von den Ereignissen kehre ich zu Dr. Webber zurück der natürlich erwartet, dass ich ihm alles bereichte, doch dass kann ich nicht. Nein ich kann doch nicht meine Freunde verraten also beschloss ich ihn mit belanglosen Kleinigkeiten abzuspeisen und hoffte, dass er mir nicht dahinter kommt. Und ich hatte Glück ich habe den tag überlebt.

Ich war alleine in der Kabine der Assistenzärzte, gerade dabei mich umzuziehen, als jemand herein kam. Es war Alex. "gehen wir noch zu Joe?", fragte er mich und ich nickte.

"Hei Joe!", sagten wir beide beinahe Synchron als wir in die Bar liefen. "Hi ihr beiden!", sagte Joe strahlend wie immer. Wir setzten uns an die Bar, wo Alex ein Bier trank und ich heute beim Wasser blieb. Ich beobachtete zufrieden und in Gedanken das Geschehen in der Bar, mein Blick schweifte rüber zu Joe der gerade einen Tisch bediente. Er stellt die Getränke gerade ab und läuft nun wieder auf uns an der Bar zu. Er lächelt mich an, doch dann plötzlich verdrehen sich seine Augen und er klappt zusammen. Sofort rennen Alex und ich zu Joe und fangen an uns um ihn zu kümmern. Schnell wird er in das danebenliegende SGH gebracht und erstmal von uns Grund versorgt. Es stellt sich raus, dass er ein Aneurysma im Gehirn hat und nur durch eine Stand Still-Operation behoben werden kann. Jedoch ist Joe, wie sich herausstellt nicht krankenversichert und kann sich so diese OP nicht leisten.

Ich sitze gerade auf einer Liege im dunklen und denke darüber nach wie man Joe helfen könnte. Meinen Kopf in meinen Händen haltend und leise murmelnd auf den Boden starrend sitze ich also da. Ich bin vollkommen erschöpft, fertig mit meinen Nerven und kann es daher nicht vermeiden, dass mir eine Träne die Wange herunter läuft. Ein leises Schluchzen entfährt mir. "Was ist los?", fragt mich Izzies Stimme. Ich nehme meinen Kopf aus meinen Händen und schaue Izzie mit roten Augen an. "Es kann doch nicht wahr sein, dass jemand aufgrund einer lebensnotwendigen Operation seine Existenz verliert, oder? Es muss doch einen anderen Weg geben?!", sagte ich verzweifelt. "Das wird schon. George ist so weit ich weiß auch schon dabei eine Lösung zu finden. Apropos George, du hast einiges verpasst.", grinste sie mich an und ich wusste, dass sie mich ablenken will. "Und was?", fragte ich also. "Also,... George hat sich die Krankenschwester Olivia - du weißt schon die kleine rothaarige - geangelt. Jetzt hat sich allerdings herausgestellt, dass sie ihm Syphilis verpasst hat. Aber Olivia meinte, dass sie keine Syphilis hat aber, dass sie mit Alex geschlafen hat. Und jetzt ist George davon überzeugt, dass er die Syphilis von Alex hat.", erzählte sie. "Warte was?! Oh nein. Nein, nein, nein. Nicht dass noch.", sagte ich geschockt.

"Was ist denn mit dir passiert?", fragte Izzie plötzlich und riss mich so aus meinen Gedanken. Ich schaute auf und sah keinen geringeren als Alex, mit einem blauen Auge, auf uns zulaufen. Noch im gehen meinte er: "Das war George, wegen dieser Syphilis Sache." Als ich das hörte, sprang ich auf und rannte auf Alex zu. In meiner Wut schuckte ich ihn nach hinten und schrie drauf los: "Wenn du mir Syphilis angehängt hast weil du keinen Tag ohne verdammten Sex auskommen kannst, dann schwöre ich dir, reiße ich dir eigenhändig deinen dreckigen Arsch auf, so dass du nicht nur mit einem kleinen blauen Auge hier um die Ecke kommst!" Ich holte aus und gab ihm eine Ohrfeige die sich gewaschen hatte bevor ich wutentbrannt davon stürmte. Die Tränen der Wut, Verzweiflung und Kraftlosigkeit flossen mir nur so die Wangen herunter! Und ich hörte wie mir Izzie besorgt rufend hinterher kam. Der Tränenschleier verdeckte mir meine Sicht sodass ich vollkommen ungebremst in jemanden hereinraste. 

Ich wischte mir meine Tränen weg um zu schauen mit wem ich gerade so unsanft zusammengestoßen bin und zu meinem Glück war es nur George. Vollkommen aufgeregt fängt er an die Akten aufzusammeln und ich half ihm dabei. "Al, du wirst mir nicht glauben was ich geschafft habe!", fing er an. "Joe kann die OP machen und die Bar behalten, allerdings muss er die Zimmer über der Bar abgeben. Aber er kann die OP machen!" Erst jetzt bemerkt er mein verheultes Gesicht. "Alles in Ordnung?", fragte er nun besorgt. "Ja, ich glaube allerdings dass ich jetzt eine neue Bleibe brauche.", sagte ich mit dem besten Lächeln, was ich jetzt noch rüberbringen konnte. "Aber ich bin dir so dankbar, dass du eine Lösung gefunden hast. Nun geh schon und sag es Joe!", fügte ich noch hinzu und drückte ihm die Akten in die Hand. 

"Al, hier bist du!", kam jetzt Izzie zu mir. "George hat es geschafft.", sagte ich während ich dem davon eilenden George lächeln hinterherguckte. "Das freut mich, wirklich! Aber was war das gerade mit Alex?", fragte sie schließlich. "Du hast es doch gehört. Aber egal lass uns zu Joe gehen, ich will sehen wie er die gute Nachricht aufnimmt.", meinte ich während ich anfing zu laufen. Ich spürte, dass meine Augen noch immer brannten und mein Gesicht noch immer glühte aber dass war mir jetzt erstmal egal. Joe bekommt die OP und darf seine Bar behalten, dass war jetzt erstmal wichtiger!

Bei Joes Zimmer angekommen konnten wir gerade noch sehen wie zuerst Walter, Joes Ehemann, und dann Joe selbst George umarmen. George durfte letztendlich auch bei der OP assistieren und ich gönnte es ihm wirklich, er hatte es sich verdient. Nach der OP ging ich schließlich mit Walter zusammen zur Bar auf der anderen Straßenseite und fing an mein Zimmer auszuräumen. "Du musst das nicht sofort tun.", meine er mit einem traurigen Blick. "Doch ich muss. So kann ich mich wenigstens ein bisschen im Hotel einrichten. Außerdem bin ich ja nicht aus der Welt, ich verspreche dir ich komme wann immer ich Zeit habe!", sagte ich und legte ihm aufmunternd meine Hand auf die Schulter. "Ich hoffe es doch für dich!", sagte er und nahm mich fest in den Arm. "Lass mich dich wenigstens ins Hotel fahren." "Gerne.", murmelte ich vor mich hin und nahm meine Tasche und meinen Koffer in die Hand.








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