Kapitel 11: One Day Off

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Seit einer gefühlten Ewigkeit hatte ich endlich einen Tag frei. Und diesen Tag nutzte ich. Da ich immer noch in den Hotel wohnte wurde es Zeit mir eine Wohnung bzw ein kleines Häuschen zu suchen. Wenigstens kann ich mich in finanziellen Dingen auf meine Familie verlassen. Ich begann den Tag allerdings erstmal mit einer Runde Joggen und einem Besuch bei Joe und Walter. "Hei, ihr beiden.", sagte ich als ich verschwitzt an die Theke kam. "Na wen haben wir denn da?", fragte mich Walter während er fröhlich zu mir kam und mich fest umarmte. "Ich dachte schon du kommst uns nie besuchen.", meinte jetzt auch Joe. "Es tut mir leid, es war in letzter Zeit echt stressig.", entschuldigte ich mich und Joe stellte mir ein Glas Wasser vor die Nase. Ich bedankte mich mit einem lächeln und fragte nach einer Zeitung, da ich nach Anzeigen für eine neue Bleibe suchen wollte. 

Zunächst blieb ich erfolglos aber dann sah ich es. Ein kleines Häuschen mit 2 Schlafzimmern, einem Bad und einem WC, einer geräumigen Küche und einem großen hellen Wohnzimmer. Es war perfekt und am wichtigsten es war erschwinglich und nicht weit vom SGH entfernt. "Walter, das musst du dir ansehen!", schrie ich enthusiastisch. "Oh wow. Das ist perfekt für dich. Ach und wie süß die rote Tür doch aussieht!", sagte Walter und zeigte Joe die Anzeige mit dem kleinen Bild. "Weißt du was? Wir rufen dort jetzt zusammen an und dann schauen wir dort mal vorbei. Wie hört sich das an?", fragte Walter aufgeregt. "Sehr gerne. Aber ich muss erstmal duschen.", meinte ich lachend. "Klar, du kannst bei uns duschen. Ich nickte und folgte Walter in die Wohnung.

Nachdem ich also duschen war machten wir uns auf den Weg zu der Adresse, denn Walter hatte während ich unter der Dusche stand einen Besichtigungstermin ausgemacht. Ich freute mich wirklich. Doch als ich das Haus dann das erste mal wirklich sah, wusste ich dass das ein guter Ort war. Wir gingen rein und auch die Möblierung entsprach vollkommen meinen Vorstellungen bis auf ein paar kleine Details. "Ich hab dich schon lange nicht mehr so zufrieden gesehen.", meinte Walter gerade, als ich mich auf das Sofa fallen lies. "Dafür dass Joe und du eben noch meintet ihr würdet mich zu wenig sehen, scheinst du aber gut Bescheid zu wissen.", sagte ich. "Du weißt du kannst immer mit uns reden?" "Ja dass weiß ich und ich bin euch mehr als dankbar dafür, aber wirklich es gibt nichts worüber wir reden könnten. Ist vermutlich nur wegen der Arbeit.", log ich mich selbst und Walter gleich mit an. Er nickte und stand auf. "Lass uns dein zukünftiges Zuhause kaufen, wie hört sich das an?", während er das sagte streckte er mir eine Hand hin die ich bereitwillig ergriff. Er half mir aufzustehen und zusammen gingen riefen wir erneut den Verkäufer an und gingen gleich zu ihm.

"Hier noch. Und damit herzlichen Glückwunsch, Sie sind jetzt Besitzerin eines Hauses, Mrs. Carter.", lächelnd streckte mir der schon etwas ältere Mann eine Hand entgegen und überreichte mir daraufhin den Schlüssel. "Dankeschön.", meinte ich und war wirklich aufgeregt. "Jetzt fahren wir ins Hotel und holen deine Sachen.", sagte Walter und ich nickte. Ich war wirklich dankbar dafür dass er bei mir war. Es fühlte sich gut an jemanden zu haben. 

Nachdem wir meine Sachen aus dem Hotel geholt hatten fingen wir an mich schon einmal ein bisschen einzurichten. Die Zeit verging wie im Flug und wir merkten gar nicht wie spät es schon geworden ist. "Oh schon so spät. Ich muss gehen. Kommst du allein zurecht, Süße?", fragte Walter. "Ja klar. Geh nur und sag Joe ganz liebe Grüße von mir.", sagte ich und brachte ihn zur Tür. "Und Walter? Danke für alles! Wirklich!" "Ist doch selbstverständlich.", meinte er bloß bevor er zu seinem Auto ging und davon fuhr. Ich ging rein und holte mir ein Bier aus dem Kühlschrank und setzte mich auf die Veranda. Ich saß einfach nur da und beobachtete die Gegend und wie es immer dunkler wurde. 

Ich schloss meine Augen und genoss einfach endlich wirklich angekommen zu sein. Als ich plötzlich von einem Auto angeleuchtet wurde. Verwirrt öffnete ich meine Augen, doch ich wurde geblendet also wendete ich meinen Blick ab, bis die Lichter schließlich ausgingen und ich erkannte wer ausstieg. Es war Alex. Als er Ausstieg und auf mich zu lief, reagierte ich indem ich aufstand und rein ging. 

"Al komm schon! Mach die Tür auf.", meinte er überraschend sanft. Ich lehnte innen gegen die Tür und schloss meine Augen, vollkommen überfordert mit der Situation und nicht wissend was ich machen soll. Ich lies mich auf den Boden sinken und legte meinen Kopf auf meine Knien ab. "Ich weiß dass du da bist. Ich werde hier nicht weg gehen, auch wenn ich die Nacht auf deiner Veranda verbringen muss.", sagte er nun. "Woher weißt du überhaupt wo ich wohne?", fragte ich nun leise. "Ich war bei Joe. Er hat es mir gesagt." Ich sagte nichts. Ich saß einfach nur da. Gelähmt von der Situation.

"Verdammt Al! Mach mir die Tür auf. Du musst mit mir nicht reden, höre mir einfach nur zu. Aber mach die Tür auf!", meinte er jetzt schon härter. Stille. "Shit!", schrie er während er gegen die Tür schlug. Ich erschrak und stand auf und starrte auf die Tür, noch immer still. "Ich hab keinen Fehler gemacht okay? Ja ich habe mit Olivia geschlafen bevor ich zu dir gekommen bin. Na und? Wir sind nicht zusammen gewesen und wenn es war davor.", schrie er jetzt die Tür an. Endlich konnte ich mich aus meiner Starre lösen. Ich ging einen Schritt auf die Tür zu und riss sie auf. "Na und? Ist dass dein Ernst?", fragte ich und ging ins Wohnzimmer gefolgt von ihm. 

"Du sagst mir ins Gesicht, dass wir mehr als Freunde sind, dann haben wir Sex und keinen halben Tag später erfahre ich, dass du noch mit einer Schwester was am laufen hast? Du hast mich einfach nur ausgenutzt für ein bisschen Sex und dir deine Olivia wahrscheinlich noch warm gehalten, für den Fall dass ich mal keine Zeit hätte. Und jetzt tauchst du hier auf und frägst tatsächlich was dabei sei?", schrie ich weiter. "War es etwa für dich klar, dass ich mich auf dich einlassen würde? Oder warum ich?"

"Ja ich war davor bei Olivia. Ja ich hab mit ihr geschlafen. Aber...", er pausierte. "Aber was?", schrie ich ihn an. "Ich hab gedacht so vergesse ich den Kuss von uns. Aber dass habe ich nicht. Ich hab das mit Olivia beendet und kam zu dir.", meinte er jetzt kleinlaut. "Ich dachte der Kuss war die egal?", sagte ich verwirrt. "Nein. Das habe ich doch gerade gesagt! Er war mir nicht egal und du bist es mir auch nicht!", schrie er und kommt immer näher auf mich zu. Wir stehen nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt als er fortfuhr, "Du bedeutest mir was, Aloisia Carter." Sagte er und küsste mich. "Du mir auch Alex Karev.", flüsterte ich und lehnte meinen Kopf gegen seine Brust.


Harte Schale, harter Kern?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt