Kapitel 13: Wenn es genug wäre zu lieben...

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"Was ist der Notfall?", fragte Alex, Bailey sofort als wir im SGH ankamen. "Schweres Zugunglück. Hier wird es bald nur so von Notfällen wimmeln.", sagte sie während die anderen dazukamen. Wir zogen uns alle Kittel über und betraten die Notaufnahme, wo es nur so von Patienten wimmelte.

"Ein drittes Semester mit Verbrennungen Dr. Bailey. Dabei könnte ich Hilfe gebrauchen.", meinte Dr. Montgomery-Shepherd. Alle unsere Hände flogen nach oben und Bailey wählte Izzie aus. "Ruht euch schön aus ihr beiden.", meinte Izzie während sie strahlend zu Dr. Montgomery-Shepherd rüber lief und ihr zur Hand ging. 

Plötzlich rannte ein Notarzt mit einem abgetrennten Bein in die Notaufnahme und schrie: "Hier ist ein Bein!". Cristina wurde sofort aufmerksam und murmelte: "Das will ich.". Als dann Dr. Webber mit einem Patienten, mit abgetrennten Bein hereinkam und nach Hilfe fragte, teilte Bailey Cristina ihm zu. Enttäuscht blieben wir Restlichen zurück. 

Doch dann fuhr eine Liege mit zwei Patienten darauf an uns vorbei. Die Patienten waren mit einer Metallstange durchbohrt und noch bei vollem Bewusstsein. "Grey, Carter mitkommen. O'Malley, Karev Wunden nähen.", sagte Bailey und verschwand in Richtung der zwei Patienten. Also folgten Meredith und ich ihr und Alex und George suchten sich eine Aufgabe.

"Sein Blutdruck ist konstant palpatorisch 90. Sie ist 3 mal abgesackt auf 70.", informierte uns die Rettungssanitäterin. "Sie konnten sie nicht auseinander sägen?", erkundigte sich Burke. "Nicht ohne sie zu bewegen...", meinte die Sanitäterin, bevor Bailey ihren Gedanken, dass das schwere Folgen haben könnte, vollendete. 

Ich ging rein während sich Burke und Bailey weiter mit der Sanitäterin austauschten. Als ich mir das Bild was sich mir darbrachte näher betrachtete, fragte mich die junge Frau: "Sowas haben sie noch nie gesehen, oder?". Ich schüttelte den Kopf, überrascht von der Frage. "Ich auch nicht.", meinte sie bloß mit einem lächeln. Wow. Diese Frau war echt stark.

Nun kamen auch Bailey und Burke dazu. "Wir bekommen sie nicht ins CT. Also Röntgenaufnahmen und den Rest müssen wir wohl blind machen.", meinte Burke. "Sie haben doch vor demnächst die Stange aus uns raus zu holen, oder?", fragte sie und drehte sich dabei minimal zu Dr. Burke. "Nicht drehen. Allgemein dürfen sie sich nur so wenig wie möglich bewegen. Aber es tut mir leid, wir können die Stange so lange nicht entfernen bis wir uns ein Bild davon gemacht haben wie es in ihnen drin aussieht.", erklärte Burk und bekam ein vorsichtiges nicken von dem Mann. "Na wenn das so ist hat dann jemand ein Pfefferminzbonbon für mich?", fragte die Frau und ich bewunderte ihren Humor und ihre Stärke in einer solchen Situation.

"Carter bringen Sie sie zum röntgen. Sie müssen sie extrem vorsichtig bewegen.", wies mich Bailey an und ich machte mich an die Arbeit, so vorsichtig wie ich nur konnte. 

"Gibt es jemanden den ich anrufen sollte?", fragte ich auf den Weg zum röntgen. "Nein die Polizei hat meine Frau und ihren Verlobten bereits angerufen.", meinte der Mann. "Meine Frau wäre normalerweise nicht erfreut wenn ich einer anderen Frau so dicht auf die Pelle rücke. Aber ich glaube in diesem Fall lässt sie es mir durchgehen.", fügte der Mann noch hinzu, was die Frau zum lachen brachte. 

Vor dem Röntgenraum war eine lange Schlange, doch ich brauchte mich nur zu Räuspern, denn als die anderen Ärzte meine Patienten sahen, machten sie mir alle freiwillig den Platz frei, was auch besser so war. 

"Die Stange geht direkt durch die Wirbelsäule?", fragte ich. "Ja genau. Der achte Wirbel ist komplett zerstört.", antwortete mir Bailey und deutete dabei auf die Röntgenbilder. In diesem Moment kam Dr. Shepherd rein. "Ist ja irre. Die Leute leben noch?", fragte dieser schließlich in die Runde. "Ja und sie machen Smalltalk.", meinte ich beiläufig während ich weiter die Aufnahmen ansah. "Die Verletzungen werden durch die Eisenstange tamponiert, so weit wir sehen.", sagte Bailey. "Bei ihr wurde die Aorta getroffen.", meinte Shepherd. "Und bei ihm hat sie die untere Cava erwischt.", meldete sich Burke zu Wort. Ich überlegte kurz und fragte: "ist es irgendwie möglich sie zu operieren ohne sie zu trennen?". Doch Burke schüttelte sofort den Kopf. "Aber wenn wir die Stange raus ziehen, verbluten beide.", meinte ich fassungslos und bekam von Bailey ein Nicken als Antwort. 

Harte Schale, harter Kern?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt