Kapitel 14: Thanksgiving

540 17 4
                                    

"Guten Morgen.", sagte Alex mit seiner verschlafenen Morgenstimme, er hatte die Nacht bei mir verbracht. Ich lag schon seit einigen Stunden wach und starrte einfach an die Decke und dachte nach. Ich dachte über all die Geschehnisse der letzten Tage nach. Über die gescheiterte Beziehung von Meredith und Derek, über die neue offizielle Beziehung von Burke und Cristina und über meine letzten Fälle, die Worte von Bonnie gingen mir einfach nicht mehr aus dem Kopf. Ich konnte immer noch nicht verstehen warum ausgerechnet sie sterben musste, sie hatte ihr ganzes Leben noch vor sich. Sie war so jung. So glücklich. So lebensfroh. Und so unglaublich stark. Plötzlich beugte sich Alex über mich und gab mir einen sanften Kuss bevor er seine Worte erneut wiederholte, da ich ihm immer noch keine Antwort gegeben hatte. Doch dieses mal antwortete ich ihm und lächelte bevor ich aufstand und "Happy Thanksgiving!" noch hinzufügte. 

"Du weißt dass ich heute Dienst habe?", meinte Alex und ich nickte. "Verspreche mir aber, dass du es wenigstens versuchen wirst zu Izzie zu kommen.", meinte ich während ich auf ihn zuging und sein T-Shirt zurecht zupfte. "Ach und hab bitte ein Auge auf Meredith.", fügte ich noch schnell hinzu als ich mich wieder umdrehte und mich selbst weiter richtete. "Ja und ich werde es probieren.", bekam ich als Antwort. Ich erschrak mich kurz als er seine Hände auf meine Taille legte und drehte sich in seiner Umarmung um und küsste ihn während ich leise "Danke flüsterte.". Wir gingen die Treppen runter und verließen das Haus. Wir beide stiegen in unsere Autos und fuhren in verschiedene Richtungen davon.

Ich fuhr also in die Auffahrt wo bereits schon einige andere Autos standen. Ich lief auf die Veranda und wollte gerade klingeln als die Tür sich öffnete und drei mir fremde Männer "O'Malley" rufend entgegenliefen und einen, ja ich würde schon fast genervten George hinter sich her ziehen, der als er mich sah stumm "Hilf mir!" mit seinen Lippen formte. In dieser Situation konnte ich nicht anders als zu grinsen und als sich in diesem Moment Georges Miene verfinsterte formte ich schließlich noch ein "Entschuldigung" mit meinen Lippen und ging rein. 

In der Küche war Izzie bereits dabei zu kochen, jedoch kam es so rüber als würde sie eher Burke, der auch schon da war, assistieren, während Cristina an dem Tresen saß und die beiden beobachte. "Hei.", sagte ich, da sie mich noch nicht bemerkt hatten und schon sprang Cristina auf und lief auf mich zu. "Bitte sag mir du hast Alkohol dabei?!", fragte sie mich verzweifelt. Ich grinste und holte eine Flasche Wein aus meiner Tasche und streckte sie ihr entgegen. "Ich liebe dich!", sagte sie und holte sofort zwei Gläser aus einem Schrank. "Dr. Burke, ich wusste ja gar nicht dass sie so gut Kochen können.", meinte ich während ich mich neben Cristina saß und meine Sachen abstellte. "Bitte. Hier bin ich Preston.", meinte er lächelnd. "Gut, Preston. Aber sagen Sie mal wie kommt es dass sie so gut kochen können?", fragte ich erneut nach. "Seine Mutter hatte ein Restaurant.", beantwortete Izzie meine Frage. "Ich habe ihn vorhin dieselbe Frage gestellt.", fügte sie zur Erklärung hinzu. "Ja, anscheinend bin ich kein Mann den man das Kochen zutrauen würde.", fügte Burke lachend hinzu. Ich grinste und schaute herüber zu Cristina die ihr Glas erneut ansetzte, was mich nur noch mehr zum grinsen brachte.

So saßen wir da und redeten eine Weile weiter, bis Cristina schließlich leise zu mir meinte: "Ich gehe ins Krankenhaus. Ich halte das nicht länger aus. Lass dir was einfallen wenn sie fragen.". Ich nickte und sie verschwand unauffällig. Doch nach einer kurzen Weile fragte Burke schließlich, wo Cristina sei. Ich schaute mich um und mein Blick fiel auf die Weinflasche, die ich dann auch in die Hand nahm und die leeren Gläser von Burke, Izzie und auch mir wieder auffüllte. "Sie meinte vorhin, sie würde versuchen noch ein bisschen Wein zu besorgen, denn sie hatte Recht, es scheint ja nicht wirklich zu reichen.", lachte ich und die beiden glaubten es mir, was mich erleichterte. "Kann ich euch eigentlich helfen?", fragte ich um von dem Thema Cristina abzulenken. "Du könntest den Tisch decken, wenn es dir nichts ausmacht.", sagte Izzie während sie auf einen Schrank deutete in dem Geschirr war. "Gerne.", sagte ich und begann meine Aufgabe zu erledigen. 

Schließlich saßen wir alle am Tisch. Naja alle war übertrieben, denn Cristina, George, Meredith und Alex fehlen noch immer. Also saßen wir da und eine unangenehme Stille legte sich über uns. "Ich bin mir sicher, dass sie noch kommen werden.", meinte ich bevor es wieder totenstill wird. Doch dann, nach einer gefühlten Ewigkeit, schwang endlich die Tür auf und Cristina und George kamen hereingestürmt und setzten sich schnell zu uns ohne ein Wort zu sagen. "Wo ist der Wein den du besorgen wolltest?", fragte Burke Cristina schließlich, die mich allerdings nur verwirrt anschaute. Ich weitete meine Augen und deutete unauffällig auf meine Tasche die im Flur, glücklicherweise genau neben ihrer Tasche stand. Sie stand zögernd auf, ging zu der Tasche und holte eine weitere Flasche Wein heraus. "Hier.", sagte sie und stellte sie auf den Tisch während sie mich breit angrinste und fast unmerklich "Danke" flüsterte. Ich nickte bloß und wieder Stille. 

"Ich denke wir sollten anfangen. Sonst wird das Essen noch kalt.", meinte ich enttäuscht seufzend, da Alex noch immer nicht da war. "Er wird kommen.", meinte Izzie, während sie Burke das Messer gab um den Truthahn zu tranchieren. Er wollte gerade das Messer ansetzten als die Tür ein weiteres mal zufiel und sich unser alle Blicke in Richtung Tür wendeten. Es war Alex. Ich musste lächeln als er auf mich zukam, mir einen schnellen Kuss gab und sich dann mit den Worten "Ihr wollt doch nicht schon ohne mich anfangen." neben mich setzte. "Wo ist Meredith?", fragte Cristina. "Sie ist noch im Krankenhaus.", meinte er schnell, doch ich wusste, dass er nicht die Wahrheit sagte. "Also gut, dann Happy Thanksgiving!", meinte Burke der jetzt endlich anfing den Truthahn zu tranchieren und uns allen ein Stück zu geben. 

So saßen wir bis spät in den Abend noch beisammen und lachten, während wir uns die Bäuche voll schlugen. Es war das beste Thanksgiving, dass ich jemals hatte. 


Harte Schale, harter Kern?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt