7. Kapitel

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- Aeylena-

Nachdem der General sich vorgestellt hatte, ist er sofort wieder abgezogen und die anderen und ich wurden verschiedenen Stationen zugeteilt . Wir wurden durch verschiedene Simulationen und Aufgaben gescheucht. Als dann der Test vorbei war, wurden wir wieder zurück in unsere Zellen gebracht. Die meisten Insassen waren nicht sonderlich erfreut darüber gewesen demnächst der ersten Ordnung zu dienen und einige haben versucht sich zu befreien , sowie ich auch ursprünglich nur das ich mittlerweile ziemlich froh darüber bin es nicht getan zu haben, diejenigen die meinten das sie fliehen könnten wurden ohne Vorwarnung erschossen.

Fertig, verschwitzt und total müde rolle ich mich in meiner Zelle auf den Boden zusammen. Schmerz. Gesang . Wieder Schmerz. Rauch. Ein mir unbekannter süßlicher Geruch. Eine große Steinplatte. Auf ihr ein junges Mädchen liegend. Sie schlägt ihre Augen auf. Blau sind sie. Kurz darauf  erschaudert der kleine Körper. Ihre Augen flackern. Ihr so schönes Blau verwandelt sich in ein Bernstein Farbendes  Gelb. Blau. Dann wieder gelb. Blau. Gelb. Blau. Das Mädchen verdreht schmerzhaft ihre Augen. Wieder Gelb. Der Gesang wird lauter. Schemen huschen umher. Ich erkenne in den Mädchen mich selber.

Ich schrecke hoch und verstehe wie immer wenig von den eben geträumten.  Seufzend massiere ich mir die Stirn. Ich weiß, dass es was mit meiner Vergangenheit zu tun hat. Ich weiß, dass es die Antwort darauf ist , warum ich so bin wie ich bin. Ich weiß, dass es wichtig ist. Wieso muss eigentlich immer alles so kompliziert sein?  Einsame Schritte ertönen vom Flur und werden lauter. Abrupt enden sie vor meiner Tür. Ich setzte mich auf  und warte drauf das sie mich holen. Mir einen Schuss in den Kopf jagen und meine Leiche entsorgen gehen. Das hier alles endet. Ob Ren davon weiß, dass ich getötet werde?  Doch heute werde ich nicht getötet. Es ist wie Ironie des Schicksals. Niemand geringeres betritt meine Zelle, als Hux.  Vorsichtig kommt er auf mich zu. ,, Hallo. Ich schätze mal, Sie wissen wer ich bin." Sagt er höflich und bringt freundliches Lächeln zustande und ich nicke langsam. Nichts mehr von seine kalter und arroganten Art ist zu sehen, die er gestern die ganze Zeit bei der Ansprache drauf hatte. 

Verwirrt blicke ich ihn an. Was will er hier und von mir? Als ob der General Gedanken lesen könnte fragt er sogleich : ,, Sie wollen sicher wissen warum ich hier bin.  Nun gut. Ihre Testergebnisse haben gezeigt das sie mehr als nur gut sind. Sie sind ausgezeichnet und haben es mit unter den besten geschafft. Ich habe mal ein paar Anforderungen gestellt, dass, wenn jemand so gut sein sollte diesen Anforderungen zu entsprechen, mein persönlicher Stellvertreter zu werden. Diese Anforderungen sind ziemlich hoch und man muss in die richtige Richtung denken und nicht nur alles abknallen wollen ,sondern auch genügend Verstand besitzen um ein zusehen das eine Schlacht verloren ist.  Nur hat das bis jetzt keiner geschafft. Bis gestern. Sie haben meinen persönlichen kleinen Test geschafft. " Hux lächelt mich schief an und blickt mich erwartungsvoll an. Ich blinzele nur verständnislos an.  ,, Dadurch das Sie meinen Test geschafft haben werden Sie von allen Anklagen freigesprochen. Bekommen eines der besten Quartiere  und bekommen eine top Ausbildung.  Vorausgesetzt Sie nehmen an. " wieder grinst er schief und wirkt auf mich unsicher. Keine Ahnung wie jemand anders reagiert hätte, ob er sich gefreut hätte oder was weiß ich. Doch ich frage ihn emotionslos: ,,  Ist das ein  Witz ?" Entsetzt blickt er mich an. ,, Nein, natürlich nicht. Warum sollte ich scherzen? Kommen Sie bitte mit. Ich werde Sie zu Ihrer neuen Schlafeinheit führen und Sie mit weiterem vertraut machen." sagt Hux , auf einmal zurückhaltend. Anscheinend hatte ich ihn gekränkt. Der General verlässt die Zelle und geht den Gang hinab und ich folge ihn misstrauisch. Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht was ich von dieser Situation halten soll. Ich war frei, war dann gefangen und jetzt hab ich einen verdammt hohen Rang erreicht ohne auch nur irgendwas annährend dafür zu tun.

Hux führt mich durch mehrere Trakte und hält vor einer mechanischen Tür an. ,, Ihre Tür ist durch ein privates Passwort geschützt, was sie später einstellen können und auch jeder Zeit ändern können." Mich stört es, dass er mich die ganze Zeit schon über siezt. Ich kann das gar nicht haben . Räuspernd frage ich ihn : ,, Sir. Wäre es vielleicht ein zu richten das Sie mich nicht mehr siezen könnten. Ich meine wir arbeiten jetzt zusammen..." ich lasse den Satz unbeendet im Raum stehen. Hux sieht mich ein Augenblick seltsam an und ich spüre wie mir die Röte ins Gesicht kriecht, bei seinem durchdringenden Blick. Dann antwortet er langsam : ,, Selbstverständlich. Dann sagen... sagst du  bitte aber auch nicht mehr Sir oder sonstiges zu mir." Der General legt den Kopf schief und mustert mich. Lächelnd nicke ich zu stimmend. ,, Ich..." kurz überlege ich was ich ihn bezüglich darüber fragen könnte, was ich den als seine Stellvertreterin für Aufgabe habe . ,, Bekomme ich eigentlich eine besondere Ausbildung oder fange ich sofort mit was auch immer an?" ,, Du wirst jetzt auf unbestimmte einer Spezialeinheit Sturmtruppen zugeteilt , wo du alle Grundlegende Dinge lernst und mir nebenbei schon hilfst , bei irgendwelchen Missionen oder ähnlichen. Aber vorerst fliegen du und deine Einheit auf einen anderen Planeten wo es eine Art Ausbildungslager gibt." antwortet er mir. Ein Piepsen ertönt  und ich sehe Hux fragend an. Er stöhnt genervt auf. ,, Irgendwer", Hux deutet auf ein kleines Gerät was hinter seinem Ohr befestigt ist ,, Will was von mir . Du bekommst auch bald einen." Konzentriert lauscht er der Nachricht , um kurz darauf zu sagen:,, Ja. Ich komme sofort. Schicken Sie mir bitte ein Truppler in Trakt A27. Danke." Stirnrunzelnd sehe ich ihn an. Will Hux jetzt etwa schon verschwinden. Mich hier alleine lassen und der Gefahr ausliefern das ich mich heillos verlaufe? ,, So. Ich muss jetzt los. Phasma braucht meine Hilfe. Ren tobt mal wieder rum."  Hux geht eilig den Gang hinab , dreht sich noch mal um uns sagt: ,, Ein Sturmtruppler ist unterwegs. Er wird dir alles zeigen. Wir sehen uns."  Und dann ist er auch schon um die nächste Ecke verschwunden und ich stehe alleine vor meiner Zimmertür. Entgeistert starre ich ihn hinter ihn. Gott, hat der Mann Nerven.  Als ob er mich hier grade stehen gelassen hat, nachdem er mir kurz davor offenbart hat, dass ich ihm in der Zukunft bei allen helfen sollen. Na ganz große Klasse, wo bin ich da schon wieder hineingeraten?

Ich muss , bevor ich auf den anderen Planeten fliege, Hux überreden nochmal zu meinem Heimtaplaneten Manka zu fliegen und von dort Asori zu holen.  Sie ist das erste Lebewesen , mit dem ich mich "verbunden" hatte. Sie ist das letzte was ich von Merena  noch hatte. Merena... Verbittert muss ich daran denken warum sie tot ist. Das alt bekannte Gefühl von Hass überkommt mich. Der Hass auf den Wiederstand. Er ist Schuld , dass sie tot ist.  Die einzige Person die sich je um mich gesorgt hat, getötet vom Widerstand.

Für kurze Zeit bin ich allein auf den Flur und hänge meinen Gedanken nach. Doch dann kommt ein einzelner Truppler auf mich zu. Er nimmt seinem Helm ab und schüttelt seinen Kopf, damit sein fast schulterlanges, braunes Haar perfekt sitzt. Ich schätze das er in meinen Alter ist. Grinsend kommt er auf mich zu. Aus irgendeinen Grund ist er mir jetzt schon total sympathisch. ,, Hey. ich bin HR-217. Aber nenn mich einfach Henry. Phasma meinte irgendwas von das ich dich rumführen soll. Also ist es wirklich wahr? Es hat jemand geschafft Hux's Test zu knacken?"


A little bit of DarknessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt