*15. Rachepläne

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Es waren nun anderthalb Woche nach Julies Ausstieg vergangen und sie hatte sich nicht wieder bei James gemeldet, um sich ihren Platz zurück zu holen. Doch mit einem Jäger zu wenig, konnte er schlecht trainieren und mal wieder verfluchte er sich dafür, dass er nie Reservespieler ins Team nahm. Der Freitagnachmittag bot glücklicherweise gutes Wetter, nur die Schneedecke, welche während der letzten Nacht noch einiges an Dicke gewonnen hatte, sprach mit leiser, kaum hörbarer Stimme gegen die kleinen Auswahlspiele, die James nun abhielt. Er selbst schwebte mit seinem Besen dicht über dem Schnee und wartete darauf, dass die Interessenten endlich ankamen.

Die ersten die lautlos und unsicher über die Ländereien zum Quidditchplatz schwebten, waren Duncan und Elliot, wie James sehr enttäuscht feststellte. Es war nicht so, dass die Zwillinge nicht spielen konnten, sie flogen eigentlich gar nicht schlecht, doch sie ließen sich zu schnell aus der Ruhe bringen und hatten nicht den nötigen Instinkt für Quidditch.

„Hallo, James!", riefen die beiden im Chor und schwebten nun mit einem dicken Grinsen im Gesicht vor ihm. „Sind wir die einzigen?"

„Bisher ja, aber das kann sich noch ändern", antwortete James und sah einmal prüfend zwischen ihnen hin und her, „und ihr wisst schon, dass nur einer den Platz bekommen kann?" Seine Stimme war unglaublich kühl und er konnte deutlich sehen, wie die beiden einen unauffälligen Blick austauschten, ehe sie nickten.

„Nun", fing James an, weil ihm das Schweigen unangenehm war, „ihr fliegt am besten schon einmal einige runden um das Feld, damit ihr etwas mehr Gefühl für eure Besen bekommt, ehe wir richtig beginnen." Die Zwillinge nickten und schon war James wieder allein, sodass er weiter Ausschau nach weiteren Gryffindors halten konnte.

Nach endlosen Minuten tauchten endlich wieder zwei Gestalten auf, von denen James zumindest eine selbst aus der Entfernung sofort erkannte. Die roten Haare, die lang im Wind flatterten und die Pudelmütze, die Grandma Molly gestrickt hatte, verrieten sie.

„Was willst du hier, Lily?", fragte James seine kleine Schwester harsch, als sie mit ihrer besten Freundin noch einige Meter von ihm entfernt war. Lily rümpfte die Nase und rief: „Wonach sieht es denn aus?"

„Um ehrlich zu sein, als würdest du dich blamieren wollen", erwiderte James kühl. Lily schnaubte und sah ihn aus wütenden braunen Augen an. Sie kam eindeutig nach ihrer Mum, sodass es James wirklich manchmal schwer fiel, sich nicht von dem rothaarigen Wirbelwind einschüchtern zu lassen. Doch eins unterschied Lily und Ginny sehr: Ginny konnte Quidditch spielen! James' Mum hatte mit Recht bei den Holyhead Harpies gespielt und sie zu Erfolg verleitet, während Lily nicht einmal gut genug für die Hausmannschaft war und wenn James ehrlich war, wollte er sie auch nicht im Team.

Zähneknirschend winkte er Duncan und Elliot zu sich und gab den vier Gryffindors erste Anweisungen. Eine Stunde lang warfen sie den Quaffel hin und her, führten uninteressante Manöver vor und gaben ihre nicht vorhandene Teamfähigkeit zum besten. Wohl am besten schlug sich Lilys beste Freundin Philippa Longbottom, welche tatsächlich Potenzial hatte, doch es mangelte ihr an Dynamik. Sie hatte Probleme damit, ihre Aufgabe als Jägerin zusammen mit anderen zu vollführen, was wohl auch der Grund war, warum James alle vier Interessenten wieder gehen ließ, ohne auch nur einem von ihnen den Posten zu geben.

Leicht geknickt ging James zurück in den Gryffindorturm, wo er den vor dem Kamin sitzenden Max antraf. Max las mal wieder ein Buch über verschiedene Heilkräuter und wirkte wie gebannt von diesem Thema. Wie man solche Bücher freiwillig lesen konnte, war James ein Wunder, trotzdem sagte er nie etwas dazu. Er ließ sich neben seinem besten Freund fallen, welcher dadurch wieder zurück in die Realität katapultiert wurde und müde aufsah.

Warum ich James Sirius Potter hasse [HP NextGeneration]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt