Warum ich James Sirius Potter hasse [HP NextGeneration]

*31. Der alte Joshua

Julie konnte kaum glauben, wie schnell der Januar vorübergezogen war und dass nun der Februar anfing. Die Zeit war so schnell vorbei gewesen und sie erwischte sich dabei, wehmütig auf ihren Kalender zu schauen, um nur festzustellen, dass sie nur noch wenige Monate von ihrem letzten Schuljahr trennten. Sie konnte sich kaum vorstellen, wie es war, zum letzten Mal Hogwarts im Winter zu sehen, ein letztes Mal den Hauspokal zu verlieren, aber dafür ein letztes Mal den Quidditchpokal in den Händen zu halten.

Es war gerade mal der vierte Februar, der erste Samstag des Monats, als Julie sich aus ihrem Bett gequält hatte und mit Mary zum Frühstück gegangen war. Hugo und Annabel waren nicht dort gewesen, Caitlin wiederum saß mit James Caldwell am Hufflepufftisch und hoffte, dass es keinem der Lehrer auffiel. Julie fiel auf, dass die beiden nun schon über einen Monat zusammen waren, dabei war es noch immer so neu für sie, als wäre es gestern gewesen.

„Ich muss noch in die-", fing Julie an, nachdem sie ihr Frühstück beendet hatte, doch Mary warf ihr nur ein schiefes Grinsen zu und vollendet ihren Satz: „-Bibliothek und deinen Aufsatz für Kräuterkunde zu beenden?" Julie nickte und verdrehte die Augen. Sie wusste genau, was Mary daraufhin sagen würde.

„Hättest du dir letzten Abend nicht mit Dean den Kopf über Quidditchpläne zerbrochen, hättest du deinen Samstag frei", tadelte Mary und Julie konnte nicht anders, als genervt zu seufzen. Mary wusste genau, wie sie Julie auf den Zeiger gehen konnte, auch wenn sie dies nicht allzu oft tat. Julie stand auf und winkte ihrer Freundin noch einmal zu, ehe sie sich ihre Tasche schnappte und in die Bibliothek eilte, allerdings nicht ohne sich zumindest ein wenig schlecht dafür zu fühlen, dass sie Mary alleine gelassen hatte.

Es dauerte nur etwa eine halbe Stunde, ehe Julie alle Informationen für ihren Aufsatz zusammengesucht hatte und all diese in einem Aufsatz zusammengefasst waren. Daraufhin machte sie sich auf die Suche nach Mary, welche allerdings vergeblich war. Stattdessen traf sie auf Lorraine, welche in ihrem Schlafsaal tief über Heilkräuter und ihre Anwendung gebeugt saß. Julie bezweifelte, dass die Halbfranzösin überhaupt bemerkte, dass jemand im Zimmer war. Lorraine war schon immer fasziniert von Kräutern und Zaubertränken gewesen und noch dazu liebte sie Heilen, ob es Schürfwunden oder gebrochene Zehen waren, Lorraine hatte Julie schon oft mit einem kurzen Zauberspruch aus der Patsche geholfen.

Da Julie keine Lust hatte, das gesamte Schloss nach Mary abzusuchen, beschloss sie, sich ebenfalls mit einem Buch in ihr Bett zu verkriechen. Und so versank sie in den wunderbaren Welten des Autors und tauchte erst wieder auf, als ihr Magen knurrte und auch Lorraine sich zum Ausgang bewegte. Ein Blick auf ihre Uhr verriet Julie, dass es Zeit für das Mittagessen war, weswegen sie ihr Buch zuklappte und Lorraine hinterhereilte. Für einen Augenblick stellte Julie sich vor, wie sie zu Lorraine aufschloss und ein Gespräch anfing, doch sie wusste nicht, worüber sie sprechen sollten. Vor einigen Jahren hatten sie sich gut verstanden, doch dann war eine Zeit eingekehrt, in der sie nicht miteinander intagierten. Um genau zu sein, waren Lorraine und Julie sogar so etwas wie Freundinnen gewesen, als Lorraine mit Louis Weasley zusammen war. Die beiden waren in Julies Augen ein süßes Paar gewesen, doch sie konnte ebenso gut nachvollziehen, warum Lorraine damals die Beziehung beendet hatte.

Julie schüttelte den Kopf und verscheuchte damit all die Gedanken. Sie wollte sich nicht auf die Vergangenheit konzentrieren. In der Großen Halle dauerte es nicht lange, bis Julie Mary am Gryffindortisch neben einem ganz bestimmten Rotschopf ausmachen konnte. Mit einem Lächeln ging sie auf ihre zwei Freunde zu und setzte sich schließlich ihnen gegenüber.

„Wo hast du denn Annabel gelassen?", fragte Julie Hugo, welcher nur grimmig mit den Schultern zuckte. Julie warf Mary einen fragenden Blick zu, welche ihr allerdings zu verstehen gab, dass sie selbst keine Ahnung hatte, was mit Hugo los war.