*25. Familie vereint

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Am liebsten hätte James dem Unruhestifter den Hals umgedreht, als ein unglaublicher Lärm das Haus erschütterte und ihn aus dem Schlaf riss. Es dauerte eine Weile, bis er realisierte, dass es nicht mehr war, als ein Weckruf seiner Mum. Müde rollte er sich auf die Seite, denn er hatte nicht die Motivation, um jetzt aufzustehen.

Der Lärm ertönte ein weiteres Mal und schien sogar noch lauter zu sein. James richtete sich in seinem Bett auf und musste feststellen, dass es über Nacht ziemlich kalt in seinem Zimmer geworden war. Hastig zog er sich einen Hoodie über und trat verschlafen aus seiner Zimmertür. Er konnte nur hoffen, dass seine Mum wenigstens Frühstück gemacht hatte.

Der Geruch von Würstchen und Eiern verriet ihm, dass er zumindest in einer Sache Glück hatte. Das war schließlich das mindeste, dass seine Mum tun konnte, wenn sie ihn schon so früh aus den Federn holte. In der Küche warf er zuerst einen Blick auf die Uhr. Es war gerade mal sieben und somit viel zu früh für seinen Geschmack.

Lily saß bereits plappernd am Küchentisch und schaufelte sich ab und zu einige Löffel Haferschleim in den Mund. Seine Mum saß ebenfalls am Tisch und hörte ihrer Tochter genau zu, wahrscheinlich erzählte Lily gerade etliche Geschichten von Hogwarts.

James ging weiter zum Herd, wo in Pfannen Eier und Würstchen lagen. Er fand einen Teller im Küchenschrank und belud diesen großzügig mit den Köstlichkeiten, ehe er sich widerwillig ebenfalls an den Küchentisch setzte. Er sprach nicht ein Wort und versuchte ebenso wenig, Lilys Erzählungen zu lauschen, doch das war leichter gesagt als getan.

„Und als er dann Auswahlspiele abgehalten hat, bin ich halt mit Philippa hin, weil sie sich allein nicht getraut hat. Ich meine, ich weiß, dass ich grausam in Quidditch bin, das braucht der mir auch nicht zu sagen, aber Philippa ist wirklich gut und hat eine Chance verdient. James scheint das aber irgendwie nicht zu sehen und er hat noch immer niemanden, der Julies Position übernimmt", meinte Lily an ihre Mum gewandt. James spannte seinen Kiefer an, warum war sie auch nur so ein kleines Plappermaul. Er fing den Blick seine Mum auf, welcher in Wissen ließ, dass sie das alles auf ihre eigene Art und Weise interpretierte. James verdrehte die Augen und stopfte sich sein Frühstück in den Mund. Wahrscheinlich würde es bis zu seiner Hochzeit dauern, bis sie verstand, dass da nie etwas zwischen ihm und Julie laufen würde.

„Um ehrlich zu sein, glaube ich, dass James Angst hat, dass sein Team aus Profis eine Lücke haben könnte", erklärte Lily genervt und warf James für den Bruchteil einer Sekunde einen schadenfrohen Blick zu. Sie wusste genau, dass er nicht darüber reden wollte, da war sich James sicher.

„Jeder Profi fängt als Anfänger an", meinte seine Mum fast schon vorwurfsvoll.

„Okay, worum geht es hier? Dass ich Philippa nicht ins Team genommen habe?", fragte James leicht gereizt und warf Lily einen vernichtenden Blick zu. Noch bevor es eine Antwort gab, fuhr er fort: „So leid es mir auch tut, sie hat nicht die nötige Dynamik, um eine Jägerin zu werden. Sie hat eine Menge Potenzial, wenn es um Quidditch geht, aber sie wäre eine deutlich bessere Sucherin."

Er wollte nicht hören, was seine Mum und Lily daraufhin sagen würden, deswegen stopfte er sich das letzte Stück Ei von seinem Teller in den Mund und sprang wütend auf, nur um wieder in sein Zimmer zu gehen. Dort fiel sein Blick auf die Wolldecke, welche noch immer den Spiegel verdeckte. Sollte er es wagen? Er streckte die Hand aus, ließ sie allerdings wieder sinken und drehte sich um. Sein Koffer stand am Fußende seines Bettes und er machte sich daran, einige Schulbücher herauszuholen. Es war der perfekte Zeitpunkt, um etwas für die Schule zu tun, wenn er schon auf war. Doch dieser Ehrgeiz verließ ihn bereits, als er sein Kräuterkundebuch aufschlug und so landete es zusammen mit all den anderen Büchern in einer Ecke.

Warum ich James Sirius Potter hasse [HP NextGeneration]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt