2. Szene. (Das Ticken der Uhr)

65 0 2
                                    

N. V im Hintergrund.

Man hört deutlich das Ticken einer klassischen Uhr. Tick tick tick tick tick tick tick tick. N sitzt in der Mitte auf dem Stuhl. Nach vorne gewendet. In der Hand eine mechanische Armbanduhr, welche er akribisch betrachtet.


V (Stimme hinterm Vorhang).

So oder so ähnlich hört sich eine mechanische Uhr an. Also eine nicht-quarz Uhr. Eine Uhr mit Leben in sich. Toll so ein Ding wirklich. Jemals eine Quarz-Uhr aufgemacht? Purer horror. Es soll sogar Menschen geben die bei dem Anblick an einem akuten Herzinfarkt gestorben sind. Dabei ist sein Herz eh nicht mehr das beste. Also lieber gleich die Mechanik. Er hatte sich eigentlich immer gewundert wie man unmöglich viel Geld für diese Dinger ausgeben konnte. Dabei sollten sie doch eigentlich nur eins. Die Zeit anzeigen. Und wieso war also immer nur die Rede von Auktionen irgendwelcher Schweizer Uhren? Und nie von anderen Schmuckstücken wie Ringen oder Ketten? Jetzt wunderte er sich nicht mehr. Stattdessen beschäftigte ihn eine andere Frage. Was war daran, Stunden lang auf die Zeiger schauen zu können? Zu sehen wie die Zeit vergeht? Woher kam diese Faszination?

N hat indes aufgehört die Zeiger zu inspizieren und starrt, scheinbar durch die Uhr hindurch , gen Publikum. Sein Blick ist leer und ausdruckslos.

Tales of a Nobody (Theaterstück)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt