Two blue eyes

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Alec hatte ein Kind.

Und für ein Kind musste man Sex haben.

Sex mit einer Frau.




Bei dem Gedanke schüttelte es Magnus.

Alexander war schwul. Er stand nicht auf Frauen. Das konnte Magnus besser als jeder andere bezeugen. Denn er hatte schliesslich mit Alec das Bett geteilt.
Er hatte Alec das gegeben was sein Körper, sein ganzes Ich, wollte. Ihn. Magnus. Einen Mann.

Alec könnte gar nicht mit einer Frau schlafen. Das ging nicht! Alec könnte nie eine Frau so berühren, wie er zu anderen Zeiten ihn berührt hatte. So ansehen wie er ihn angesehen hat; und so lieben. Keine Frau könnte ihn dies fühlen lassen, was er für ihn gefühlt hatte.

Aber wenn Alec jetzt doch wieder das alte Versteckspiel aufgenommen hatte und sich und seine Sexualtät versteckt? Dabei wusste die ganze Schattenwelt von ihm und seiner sexuellen Orientierung. War er plötzlich wieder hetero geworden?

Magnus schüttelte über seine eigene Gedanken den Kopf. Wie kann er nur auf solche Gedanken kommen? Was zur Hölle war mit ihm los?

Alec war ganz sicher nicht hetero geworden. Mann konnte nicht Hetero werden. Oder Schwul.

Erneut schüttelte er seinen Kopf über seine wirren Gedanken und schaute wieder zu Alexander hin. Doch der war schon ein ganzes Stück von ihm entfernt und Magnus beeilte sich zu ihm aufzuschliessen. Alec sah nicht mehr ganz so wütend aus, dachte Magnus, als er ihn schliesslich einholte. Eher resigniert.

Magnus betrachtete Alec's Gesicht. Die hohen Augenbrauen, das dichte Haar. Seine Gesichtszüge waren markanter und schärfer geworden. Alec war zwar rasiert doch konnte Magnus sehen das er jetzt einen richtigen Bartwuchs hatte. Die Muskeln an seinem Körper waren noch kräftiger geworden und Magnus lies seinen Blick über Alec's Rücken schweifen.
Seine Blick blieb an Alexander's Hintern hängen und er grinste.

„Hörst du bitte damit auf?!"

Alec's Stimme lies seinen Blick wieder hoch wandern, wo er auf Alec's zornige Blicke trafen. Magnus schaute ertappt drein. Er stiess einen Seufzer aus und fuhr sich mit der Hand durch seine Haare.

„Du hast eine neue Frisur", sagte Alec, als Magnus erneut zu ihm aufgeschlossen hatte.

Er hatte in den letzten Jahren viele verschiedene Frisuren gehabt, so wie die verschiedensten Farbe Kreationen. Letztes Jahr waren seine Haare so lang gewesen, dass sie ihm bis über die Schulterblätter gereicht hatten. Und als ihn dann ein Kerl in einer Bar mit einer Frau verwechselt hatte, wurden die Haare augenblicklich geschnitten und nach seinem exquisitem Wunsch nach gefärbt.

„Ich hatte in den letzten Jahren nicht gerade viel zu tun.", sagte er daher. „Und meine Haare haben nun mal wirklich ein Umstyling gebrauch."

„Aha."

Ihre Blicke trafen sich für einen kurzen Augenblick, Alec schaute weg.

„Wir sind gleich da", sagte er.

Magnus nickte.

Sie kamen aus dem Wald hinaus auf eine weitere Lichtung. Das Haus was da stand, hätte auch aus einem Märchenbuch stammen können. Magnus Meinung nach, auch wenn er keine Märchenbücher las und auch nicht so genau wusste wie ein Märchenhaus überhaupt aussah. Jedenfalls würde es sicher irgendwie so aussehen. Gross und weiss, mit Schlosstürmchen und alles drum und dran.

Eine kräftige Traubenranke hatte sich einige Meter hochgearbeitet und sich um Balkone und Balken geschlungen. Die Trauben waren noch nicht reif, sondern noch kleine grüne Perlen.

Sie hatten sich dem Haus von der Seite genähert und bogen nun um die Ecke zum nicht weniger beindruckenden Vordereingang.

„Das Haus wurde uns vom Rat zu Verfügung gestellt."

Erneut nickte Magnus über den kurzen Kommentar von Alec. Sie liefen zwei Stufen hoch und an der Türe angelangt legte Alec seine Hand ein paar Sekunden auf das Holz und die Türe schwang auf.

Schattenjäger power, dachte Magnus.

Die Eingangshalle die sie betraten war  gross und hoch, und Magnus bekam langsam das Gefühl, dass alle Schattenjäger eine seltsame -und irgendwie kranke- Faszination von eben solchen Hallen hatten. Nicht das es nicht schön wäre, nur schrie es förmlich ‚Schattenjäger'.

Und seiner Meinung nach sollte nichts auf dieser Welt ‚Schattenjäger' schreien.

Und nicht anders zu erwarten führte eine breite Treppe -in der Mitte des Raumes- in den ersten Stock. Aber wenigstens war es ein heller Raum.

Auf der Treppe sass wieder der kleine Junge. Magnus.

Er schaute ihn ruhig und mit einem klaren Blick an. Magnus wollte gar nicht wissen was der Junge von ihm dachte. Er war und wird wohl immer nur der Hexenmeister, der Schattenweltler sein. Nicht das ihm die Meinung eines kleinen Kindes interessierte.

Der Junge erhob sich und kam zu ihnen. Er reichte Magnus die Hand, der vollkommen verblüfft darüber, sie ergriff und kurz drückte.

„Ich bin Magnus Lightwood". Sagte der kleine Junge.

Er musste einfach Lächeln.

„Und ich bin auch Magnus". Sagte er. „Magnus Bane."

Klein-Magnus schaute ihn so verwirrt an wie er sich fühlte. Während Alec's Hautfarbe die Farbe von Tomaten angenommen hatte. Ihm musste das wohl unglaublich peinlich und unangenehm sein.

„Du heisst genau wie ich?" Fragte nun klein-Magnus.

Na ja, du heisst wohl eher wie ich, dachte er.

„Ja. Was für ein Zufall, oder?"

Magnus versuchte nicht mal, nicht sarkastisch zu klingen. Auch wenn der Kleine es noch nicht mal bemerkt hat. Ganz im Gegenteil.

Der grinste nämlich jetzt über beide Ohren. Dann wandte er sich schnell ab und schlang seine kleinen Arme um Alec's Hüften und vergrub seinen Kopf in Alec's Bauch.

Süss, dachte er.

Und dann kam ihm in den Sinn, dass auch er mal zu anderen Zeiten seinen Kopf an der gleichen Stelle gehabt hatte.

Alexander packte den Jungen geübt und hob ihn hoch. Fest gegen Alec's Brust gepresst, legte der Junge seinen Kopf gegen Alec's Schultern. Klein-Magnus schielte mit deinen klaren blauen Augen zu ihm hinüber, während Alexander ihm etwas ins Ohr flüsterte. Der Kleine nickte ohne dem Blick von ihm zu lösen.

Alexander lies ihn wieder runter und dann rannte Klein-Magnus auch schon los.

"Er ist süss", sagte er an Alec gewandt. "Wie alt ist er?"

"Er ist fünf." Alec's Gesicht hatte einen liebevollen Ausdruck angenommen und Magnus wurde klar, dass er diesen Jungen abgöttisch lieben musste.

Die nächste Frage brannte ihm schon auf der Zunge, doch wurde sie von Alexanders Worten gestoppt.

Ist es deins?

"Halte dich von ihm fern."


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Autsch. Ich danke mal all den neuen Lesern diese Geschichte und meiner Parabatai. Liebe dich 💋.

It's only a dream  [Malec]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt