Kapitel 1

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Der Transportwagen hielt vor dem riesigem Eingangstor, das sich sofort öffnete und hinter uns wieder schloss. Beinahe im selben Moment wie der Transportwagen hielt, wurden auch die Türen aufgerissen. Ich stieg langsam, nach den anderen Frauen, aus dem Wagen und sah mich um. Es wirkte genau so wieich es mir vorgestellt hatte. Kalt und Grau.

<< Trödelt nicht herum. Wir erledigen nun schnell das Bürokratische ehe Ihr in eure Zellen gelassen werdet. >> , vernahm ich eine strenge, kalte Stimme. Langsam folgte ich der Menge, senkte meinen Blick auf den Boden. Als letzte in der Reihe, musste ich natürlich warten, bis ich an die Reihe kam. << Johnson. >>, riss mich eine harsche Stimme aus meinen Gedanken. Schnell sah ich zu der Frau, die an dem Schreibtisch stand. << Gehen Sie bitte durch, man wird Sie gleich nach Waffen abtasten. >>

Schweigend lief ich zu der Frau, die mich anscheinend abtasten würde. Die Prozedur ließ ich wortlos über mich ergehen. Es würde mir doch nichts bringen, wenn Ich mich dagegen wehren würde. << Alles sauber. Gehen Sie weiter. >>Ich nickte leicht, lief durch eine Tür, wo nun alle anderen Frauen versammelt in einem Raum standen.

<< Noch werdet ihr nicht in eure endgültigen Zellen kommen, sondern in eine Zugangszelle bis geklärt ist, wo und vor allem mit wem, wir euch in eine Zelle stecken werden.>> , teilte uns ein Mann mit kahlem Kopf mit. Auf mich wirkte es so, als würde er denken, dass ihm das alles hier gehören würde.<< Folgen Sie mir. >> Die Frauen und Ich, taten das. Ohne ein Wort zu sagen, aber das würde sicherlich nicht so bleiben. Ich war mir sicher, dass sie auftauen würden. Ob Sie dann wissen wollen würden, warum ich hier war? Was sollte ich Ihnen erzählen? Die Wahrheit? Nein. Niemand würde mir glauben. Es wäre besser, wenn alle dachten, dass ich das getan hatte weswegen man mich hier reingesteckt hatte, auch wirklich getan hatte.

Vor einer verdreckten Zelle hielten wir nun inne. << Hier werdet ihr nun, für die nächsten Tage bleiben. Vielleicht stecken wir euch schon morgen in eine Zelle, aber das werdet ihr dann ja sehen. >>

Als ich die Zelle betreten wollte, hielt mich der Mann zurück und schüttelte seinen Kopf. << Sie nicht Johnson. Sie kommen gleich mit uns, in die Vollzugsgeschäftsstelle. >> , sagte er ernst. Verwirrt, aber widerstandslos folgte ich ihm. Ich verstand nicht warum, man mich nicht mit den anderen in die Zugangszelle steckte, aber es würde sicherlich seinen Grund haben. Ich folgte ihm ruhig, einen langen Gang entlang. Nach ihm trat ich in einen klein geschnitten, in grau gehaltenen Raum. << Setzen Sie sich. >>,wies er mich an. Ich folgte seiner Anweisung schweigend und sah ihn an.

<< Gut. Johnson. Den Frageteil, gehen wir mit jedem neuem Insassen durch. Sie müssen nicht antworten, aber bei einigen Fragen, wäre eine Antwort sehr hilfreich. >>

Zur Antwort, dass ich verstanden hatte, nickte ich leicht. Als er mich nach der Tat fragte, blieb ich still. Ich hatte gelesen, das ich dazu entweder die Wahrheit oder gar nichts sagen sollte. Eine  Falschaussage würde ich auf keinen Fall machen.

<< Sie wollen dazu nichts sagen. Schon verstanden. Das tun die wenigsten. Dann kommen wir nun zu Ihrer Gesundheit. Haben Sie irgendwelche Krankheiten? >>, fragte er mich. Ich verneinte. So ging das stundenlang, jedenfalls fühlte sich das für mich so an. Er hatte mir haufenweise Fragen gestellt. Ob ich Kinder hätte, wie es um meine Wohnung stand, ob sich um beides kümmern würde. Beides hatte ich verneint. Kinder hatte ich keine, und meine Eltern hatten sich von mir abgewandt.

<< Wir bringen dich nun in die Kammer. Dort wirst du nochmal durchsucht, nach Waffen, Ausbruchswerkzeug, Geld oder Ungeziefer. Anschließend wirst du duschen, natürlich nicht alleine. Danach bekommst du deine Sachen wieder. >>, erklärte mir der Beamte. Ich nickte leicht und folgte ihm wieder.

Wieder wurde ich abgetastet, musste mich schließlich vor der Beamtin entkleiden. Als allerletztes folgte die Dusche. Die Blicke der Frau auf meinem nun nackten Körper zu spüren, waren mir mehr als unangenehm.

Ich war mehr als froh endlich wieder etwas anzuhaben. " Sie werden ab und an, andere Kleidung tragen dürfen, aber darauf müssen Sie noch einige Wochen warten. Erst, wenn Sie sich gut genug benehmen, haben Sie dieses Privileg. ", sagte die junge Frau ernst.

<< Sie ist sauber. >> ,teilte die junge Beamtin, dem Wachmann mit. Mittlerweile trug ich eine graue Hose sowie ein graues Top. Es wirkte alles sehr farblos, aber das war wohl hier üblich so. Dieser nickte nur, und bedeutete mir voran zu gehen.

An meiner Zelle angekommen, drückte der Mann mir noch einige Zettel in die Hand. << Lesen Sie sich, das alles gründlich durch. Heute Abend zum Abendessen, will ich die Zettel unterschrieben zurückhaben. >> Mit diesen Worten ließer mich in der Zelle allein. Überraschenderweise musste ich mir mit niemandem eine Zelle teilen. Das erleichterte mich einerseits sehr, so hatte ich hin und wieder einen Rückzugsort, aber andererseits fühlte man sich dadurch alleine.

Das letzte, was ich hörte, war wie er die Zelle von draußen abschloss. Meinen Blick ließ ich nun das erste Mal durch die Zelle schweifen. Sie war klein. Das Inventar bestand aus einem Bett, einem kleinen Tisch mit Stuhl und einem Radio. Eine Toilette befand sich auch in dem Raum. Irgendwie würde ich all das hinbekommen. Ich würde überleben. Das Leben hatte mir schon zu viele Hürden gestellt, da würde ich auch diese überstehen.

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So, das war nun das erste richtige Kapitel und somit Talia's Einzug in die Haftanstalt. Besonders spannend war es nicht, aber das wird noch folgen. :)

Prison Love - Weil du mein Atem bistWo Geschichten leben. Entdecke jetzt