Kapitel 10

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,,Ich mache das jetzt schon ungefähr seit der sechsten Klasse. Wegen Mobbing in der Schule, nicht nur von Schülern, sondern auch von den Lehrern werden Sam und ich ständig runtergemacht, ich kann mich nicht erinnern, das letzte Mal von jemanden gelobt worden zu sein. Und ein weiterer Grund ist mein Dad." Andy unterbrach mich kurz: ,,Schlägt dein Dad dich, Tina?" Fragte er mich besorgt und zeigte auf meine vielen Blutergüsse an meinen Armen. ,,Nein. Also nicht mehr. Die Blutergüsse hier hab ich mir selbst zugefügt. Ja, ich schlage mich selbst manchmal, dafür, dass ich einfach ich bin. Ich kenne meinen Vater eigentlich gar nicht mehr richtig. Das letzte mal habe ich ihn gesehen und mit ihm gesprochen vor über zwei Jahren. Das war damals als er meine damaligen ersten paar Wunden entdeckt hatte. Bevor er davon wusste meinte er immer, solche Leute gehörten für so etwas eigentlich umgebracht. Tja, eines Tages sah er, dass ich auch so jemand war. Und glaube mir Andy, er hatte mich so hingerichtet, ich dachte damals, ich würde diesen Tag nicht mehr überleben, und da war ich gerade mal 12. Meine Mom stand schreiend und weinend daneben und konnte nichts machen. Aufeinmal kam er mit einem Küchenmesser auf mich zu. Meine Mom wollte die Polizei rufen, doch er drohte ihr, sie umzubringen und strich mit der Messerklinge über ihren Arm mit so viel Wucht, dass sie heute noch eine große Narbe davon hat. Andy Mann, ich konnte nicht glauben, dass man wegen soetwas so sehr ausrasten kann, ich schwör dir, in dem Moment hätte ich ihn alles mögliche zugetraut. An den Tag hatte ich eine kurze Hose an, somit ging mein Dad mit dem Messer auf mich zu und strich mit der klinge an meinen Beinen. Er war der Meinung, dass es mir doch eh so gut gefiel, aufgeschlitzt zu werden. Und so hob er auch mein Shirt hoch und ritzte mich auf meinen ganzen Bauch, teilweise auch so richtig tief, dass ich damals dachte, das müsste genäht werden. Irgendwann war er endlich fertig, er ließ mich komplett blutverschmiert und immer noch überall blutend im Wohnzimmer liegen, packte seine Sachen und verschwand. Bis heute kam er nie wieder zurück. Und falls er doch irgendwann wieder kommen sollte, dann wird er mich richtig kennenlernen. Nicht mehr als dieses arme, kleine, hilflose Mädchen, sondern als seine Psychotochter, die ihn dann genau das antun wird, was er mir damals alles angetan hatte. Ich weiß Andy, ich hör mich gerade an wie ein Psychokiller oder so aber wenn ich könnte würde ich ihn umbringen. Er hatte mich damals auch fast umgebracht, denn als er ging, wurde ich aufeinmal bewusstlos. Ich hatte zu viel Blut verloren und mein Kreislauf spielte nicht mehr mit. Ich bin damals voller schmerzen im Krankenhaus aufgewacht und die Ärzte meinten, wenn meine Mom die Rettung nur ein Bisschen später gerufen hätte, wäre ich jetzt wahrscheinlich nicht mehr am Leben. Tut mir leid Andy, dass ich dich mit meiner scheiß Kindheit so vollquassel und uns den Tag jetzt so versaut habe, aber irgenwie mussten meine Gedanken mal raus. Niemand, außer du und Sam weiß davon."

Ich sah, wie Andy immer noch Baff auf den Boden starrte. Plötzlich sah er auf und ich sah die Tränen in seinen Augen. Und schon floss die erste Träne, es dauerte nur wenige Sekunden und mir kullerten auch die Tränen herunter. ,,Andy, warum weinst du denn jetzt?" Fragte ich traurig und kaum hörbar, meine Stimme versagte beinahe. ,,Tina, ich weine, weil du soetwas nicht verdient hast. So eine scheiß Kindheit, so einen scheiß Dad, ich meine, wie kann man nur so ein Mensch sein und ein 12 jähriges Mädchen beinahe umbringen, vorallem die eigene Tochter. Tina, ich bin einfach richtig baff, du kannst dir nicht vorstellen wie leid du mir gerade tust. Und weißt du aber, was ich richtig toll an dir finde? Dass du trotz dieser Kindheit und dem Ganzen immer noch so stark bist und auch noch in dieses Haus reingehen kannst und dort wohnen kannst, wo er das mit dir gemacht hat. Glaub mir Tina, du hast meinen vollen Respekt, ernsthaft. Und Süße, das mit dem Ritzen ist nicht leicht, ich weiß, aber ich will dir helfen und ich werde dir immer zur Seite stehen und immer für dich da sein, okay? Denn für mich bist du nicht nur ein Fan." Ich brachte leider nur ein leichtes Lächeln über den Lippen aber ich war so dankbar, dass Andy jetzt hier war und mit mir über meine Probleme sprach und mir auch einwemig Mut machte. Das konnte ich im Moment echt gut gebrauchen. Und noch dazu meinte er gerade eben, dass ich mehr als nur ein Fan für ihn bin. Das baute mich wieder einwenig auf.

Plötzlich kam Sam zu uns heraus und setzte sich neben uns. Sie sah unsere verweinten Augen und fragte sofort, was los sei. ,,Sam, ich hab Andy von meinen Dad erzählt, was er damals mit mir angerichtet hatte." Antwortete ich und meine beste Freundin schloss mich sofort in ihre Arme. Und erst jetzt fiel mir wieder ein, worüber Andy und ich eigentlich wirklich reden wollten. Und zwar über das, was da vorher zwischen Sam und mir war. Und in der Umarmung gerade merkte ich auch erst wieder, wie sehr mir meine Freundin heute beim Shoppen und so gefehlt hatte. Andy ging schnell hinein um Taschentücher für uns zu holen und Sam und ich lösten uns nun langsam von unserer Umarmung. Andy kam mit einer Packung Taschentücher zurück und wir nahmen uns alle eines heraus um uns die Nase zu putzen und die Augen von den Tränen abzuwischen. ,,Wollt ihr wieder rein gehen? Da könnt ihr euch frisch machen, dass die anderen nichts mitbekommen." Schlug Andy vor und somit gingen wir hinein.

Sam und ich nahmen unsere Handtaschen und verschwanden damit ins Bad, um uns nach zu schminken. Sam schminkte sich gleich nach, doch ich setzte mich zuerst am Rand der Badewanne und dachte nach. Es kam einfach alles wieder hoch, was früher war. Es wurde mir wieder zu viel. Ich kramte in meiner Tasche herum und fand meinen momentan einzigen Ausweg. Meine beste Freundin drehte sich zu mir um und sah sofort was ich in der Hand hielt und was ich damit vor hatte. Ich spürte Sam's Blick auf mir, ich sah sie nicht an, sondern richtete meinen Blick runter auf meinen Arm. Sie war sehr geschockt und rief sofort nach Andy, dann ging sie auf mich zu und nahm mir die Klinge weg, die ich gerade in meinen Arm hinein gedrückt und durchgezogen hatte. Andy kam besorgt ins Badezimmer und sah das Blut an meinen Arm runter laufen. Mit glasigen Augen ging er auf mich zu, legte einen Arm um mich und ging mit mir zum Waschbecken damit das Blut nicht auf den Boden tropfte, sondern ins Waschbecken. Er drehte den Wasserhahn auf und wusch das Blut von meinen Arm. Ich war im Moment gar nicht mehr richtig da, ich bekam nurmehr wenig mit, ich war einfach zu versunken in das, was damals war. Sam hob die Klinge vom Boden auf und warf diese weg. Das tat mir im Herzen weh, aber Zuhause hatte ich noch genug Klingen. Sam weiß doch, wie schwer es ist, davon weg zu kommen. Und vorallem, wie schwer es gerade für mich ist mit meiner Vergangenheit und Allem.

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Hey ihr Lieben! :) 10. Kapitel *-* Wow, ich dachte Anfangs, nicht dass ich es mit meiner Story so weit bringe, ein großen Dankeschön an euch alle mein lieben Leser und/oder Leserinnen! :3

Morgen starte ich in mein Berufsleben, ich lerne Friseurin! *-* Das heißt dann aber leider auch, dass ich wahrscheinlich nur an Wochenenden oder an meinen freien Tagen updaten werden kann. :/ aber ich werde mir Mühe geben, vielleicht so einmal die Woche ein neues Kapitel raus zu bringen! :)

Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen. Schreibt's doch in die Kommis! Ich würde mich freuen. Ein Paar Votes wären auch echt ganz lieb von euch. Danke, bis bald!

Love my little BVB-army!*-*

Etwa ein neues Leben mit Black Veil Brides?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt