8. Kapitel: Aufklärung

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Etwas unsicher steckte ich den Pfeil wieder in den Köcher, beobachtete wie Taro, Maro und Betty hinausstürmten und Colin dabei umrannten. Prompt lief ich zu ihm hin und half ihm auf. Link versuchte die Kinder etwas zu beruhigen, die jedoch nicht anders konnten als ihr Glück auszusprechen. Leonard stellte sich ihm vor, während Colin sich dazu gesellte. In den Minuten in denen die Kinder erzählten was für eine Angst sie gehabt haben und auf seine Ankunft hofften, wobei eigentlich Colin der einzige gewesen war, stand ich abwesend an der Tür. Ich verschränkte die Arme, während Leonard's Tochter noch etwas schüchtern neben mir stand.

„Er ist in Ordnung.", sagte ich zu ihr, die daraufhin zu ihrem Vater ging, um Link kennenzulernen.

„Dies ist meine Tochter Luana."

Als ich wieder ins Heiligtum eintreten wollte, streckte Leonard plötzlich den Arm nach mir aus und lächelte beinahe schon dankbar. Ich hob eine Augenbraue, schritt langsam auf die Gruppe zu und lächelte sachte und doch etwas abwesend in Link's Gesicht, der mich beeindruckt ansah.

„Tatsächlich hat sie nicht nur die Kinder befreien können, sondern hat uns auch vor einem neuen Angriff beschützt.", erzählte Leonard schwer beeindruckt.

Link sah zu den Kindern, die zustimmend nickten, und dann wieder zu mir.

„Tja, dann muss ich mich bei dir bedanken!"

„Und du?", fragte ich „Wo warst du so lange?"

Die Frage war vermutlich etwas verständnislos und sogar eingebildet, dennoch konnte ich mir nicht vorstellen weshalb er uns solange warten ließ. Er grinste lediglich darauf und musterte mich und den Bogen in meiner Hand, den ich mittlerweile schon mein Eigen nennen konnte.

Wir saßen alle zusammen im Heiligtum und versuchten die Geschehnisse aufzuklären.

„Was ist in Ordon passiert?", fragte ich.

„Nun, offenbar...", begann er „...wurden wir von den selben Monstern attackiert die euch hier angegriffen haben. Sie gehören einer Art Kobold an und nennen sich Bulblins. Sie griffen Ordon mit ihren König an, entführten alle Kinder und sprengten die Quelle in die Luft. Der Grund war vermutlich, dass sie den Zugang zum Lichtgeist versperren wollten, doch mittlerweile hat man dort aufräumen können."

„Haben die anderen Bewohner überlebt?"

„Ich hoffe es. Die meisten Erwachsenen haben sich erholen können, aber einige...", er schaute kurz unauffällig zu Colin hinüber „...kämpfen noch ums Überleben...", und dann wieder zu mir, sodass ich verstand, dass Colin's Vater Moe damit gemeint war und nickte.

„Und...Ilya?", fragte ich leise ohne ihn anzusehen. Er atmete tief durch, senkte etwas den Kopf.

„Ich weiß nicht wo sie ist. Eine Leiche haben wir von ihr nicht finden können. Womöglich wurde sie woandershin verschleppt."

Die Worte ließen vor allen Colin wieder ausatmen und auch mein Herzschlag wurde etwas ruhiger. Nickend bat ich Link fortzufahren.

„Meine Wenigkeit wurde in einem Kerker eingesperrt, aus dem ich ausbrechen konnte...man sagte mir, dass ein Herrscher eines anderen Reiches, dieses Land einzunehmen versucht oder vielmehr schon getan hat, aber viele lehnen sich noch dagegen auf. Ich denke, wir sollten ihn nicht unterschätzen..."

Leonard runzelte die Stirn.

„Welches andere Reich? Doch nicht etwa aus Hyrule?"

„Nein! Nein...es ist...eher unbekannt...jedenfalls...versuche ich die Lage etwas zu bessern. Ordon geht es allmählich wieder besser und es wird die Eltern garantiert erfreuen, wenn sie erfahren, dass ihr noch lebt."

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