12. Kapitel: Die Rettung

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Schnellen Schrittes marschierte ich zum Tor hinaus, wartete nicht auf Link. Er war sicherlich nicht begeistert. Ich stand also wieder mitten in der Stadt, wusste nicht wohin, wollte nur eine Pause von dem ganzen Drama. Mithilfe der Beschilderung an den Gassen, fand ich eine Taverne. Für junge Leute wie mich sicherlich verboten, dennoch traute ich mich hinein und achtete nicht auf Gepflogenheiten. Sie lag in einer etwas niedrigeren Gasse der Stadt und war eigentlich recht unauffällig. Es waren nicht viele Gäste dort, vermutlich weil es noch Mittag war und der Menschenstrom erst abends zu fließen begann. Unauffällig setzte ich mich an einem Tisch, lehnte den Bogen vom Boden an die Tischkante. Lange saß ich beinahe versteinert und dachte nach. Eine Waffe gegen die Herrscherin dieses Landes zu richten, war sicher nicht klug. Ganz zu schweigen davon was man mir jetzt antun würde. Die Bürger, die Angst um ihre Prinzessin haben, die Soldaten mit der Pflicht sie zu beschützen, Impa, die mich schon am ersten Tag gewarnt hatte und auch Link sagte, dass ich mich zusammenreißen sollte, damit sie ihr Urteil über mich nicht überdenken müssten. Jetzt gab es auch nichts zu überdenken. Sie wussten, dass ich tot gehörte.

Die Tür wurde aufgeschlagen, die Vasen auf den Fensterbänken drohten zu fallen und Link stand mit einem wütenden Gesichtsausdruck im Rahmen und musterte den Raum, bis er mich entdeckte. Er schlug die Tür hinter sich zu, nahm sich einen Stuhl und setzte sich gegenüber, um mein Gesicht genau zu beobachten. Mein Herz schlug fortan ein Schritt schneller, ich schluckte kräftig. Er war ziemlich sauer. Zunächst blieb er stumm und starrte eine Zeit lang in mein Gesicht, bis er einen fragenden Blick warf, weil er auf etwas wartete.

„Tut mir leid...", wisperte ich erfolglos.

„Das reicht nicht! Selbst wenn es sofort gekommen wäre, deine Entschuldigung reicht nicht! Ist dir überhaupt klar was du getan hast oder wird sowas in deiner schnuckeligen Welt toleriert?!"

Worte hatten hier keinen Zweck. Mein Seufzen half allerdings auch nicht weiter.

„Ich werde es dir erklären.", fuhr er fort „In unserem Land gibt nur eine einzige Person, die die Fähigkeit hat für uns alle zu sorgen, uns unterstützt und von der unser Leben abhängt. Das ist Prinzessin Zelda! Und wenn sie stirbt versinkt alles in Anarchie. Die Menschen wären unabhängig, selbstständig, würden ihre eigenen Gesetze verfassen. Mit anderen Worten sie wären wild. Sollte jemand das Land erobern wollen, gäbe es niemanden, der mich und die Soldaten anführen würde, wir würden verlieren, unsere Heimat wird zerstört und Hoffnung fände hier keine Existenz! Der einzige Grund, weshalb hier nicht alles von den Schatten verschlungen worden ist und weshalb du hier überhaupt so lange überlebt hast, ist alleine Zelda!"

Mit schlechtem Gewissen sah ich ihn an, bevor meine Augen nach unten auf den Tisch wanderten, während er weitersprach.

„Ich will gar nicht wissen, was du dir unter einer Prinzessin vorstellst! Wahrscheinlich irgendein kleines Mädchen mit pompösen Kleidern, umgeben von Geschenken des Lebens, Arroganz, Egoismus und Ahnungslosigkeit! Ich sage dir was, Saji, Zelda ist genau das Gegenteil! Ich kenne sie lange genug um zu wissen, dass wir ohne sie aufgeschmissen wären!"

„Es tut mir leid! Ich wollte sie doch nicht töten!"

Link grinste etwas.

„Oh, doch. Für eine Sekunde wolltest du es. Damit so etwas nicht noch einmal passiert, stell dir einfach vor du wärst Zelda. Solltest du ihr ein Pfeil ins Herz schießen, werde ich dasselbe mit dir tun."

Mit diesen Worten stand der grüngekleidete Junge auf und ging wieder zur Tür. Mag sein, dass mich ein Anflug von Mordlust erwischte, aber ich kannte mich und wusste, so etwas würde ich niemals tun.

Er blieb plötzlich stehen, wandte sich wieder zu mir, legte eine Gürteltasche auf den Tisch und verschwand. Ich nahm die Tasche mit hohem Gewicht in die Hand und öffnete diese. Ich berührte das dunkle, metallartige Material und zog es heraus. Es hatte dieselbe schmale Form wie die Gürteltasche. Was war das? Offenbar war es, was auch immer es war, für mich bestimmt.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 13, 2016 ⏰

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The Legend Of Zelda: Accursed MemoriesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt